National Geographic Deutschland - 05 / 2020

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Unser Titelthema im Mai: Wo seid ihr alle hin?

Liebe Leserin, Lieber Leser!

getrennt zusammenstehen ist ein widersprüchliches Lebensgefühl, in dem wir uns erst zurechtfinden müssen. Doch neben der Ruhe zum Nachdenken entdecken wir in dieser Zeit ein neues Miteinander: Corona stärkt die Solidarität der Menschen. Zu hoffen wäre, dass dies auch die Bereitschaft zu neuen globalen Allianzen erhöht, etwa im Klima- und Artenschutz. Wie die Chancen dafür stehen, erläutert der Sozialpsychologe Dieter Frey (Seite 20). Seit Jahren gehen die Bestände der Insekten zurück. Wie drastisch, ist auf den Seiten 76 und 77 zu sehen: Ein Foto zeigt ein volles Becherglas mit Insekten neben einem fast leeren. Es sind Resultate von Sammlungen, die Forscher aus Krefeld durchgeführt haben – im gleichen Monat (August), zwei Wochen lang und mit der identischen Falle. Das erste Glas zeigt das Ergebnis von 1994, das zweite das von 2016. 

Solche Befunde gibt es in ganz Deutschland. Zwischen 1989 und 2016 ist die Insektenbiomasse um 76 Prozent gesunken.Egal, ob man sie als schön, als lästig oder gar nicht wahrnimmt: Insekten leisten Unschätzbares für die Ökosysteme. Sie bestäuben Pflanzen und sind für Vögel, Fledermäuse oder Fische eine wichtige Nahrungsquelle. Sie bekämpfen Schädlinge und verwerten Abfälle. Über die Ursachen des Rückgangs streiten die Forscher noch. Immerhin: Es gibt Hinweise, dass intakte Lebensräume die Insekten schützen – also das dicht geknüpfte Netzwerk der Natur

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Werner Siefer

Chefredakteur NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND

Projekt Wildnis: Ein US-Unternehmerpaar kaufte riesige Flächen in Chile und Argentinien, um dort die Natur zu schützen. Anfangs als Gringos angefeindet, feiert ihr Konzept heute durchschlagenden Erfolg.

BILD TOMAS MUNITA