Der US-Schauspieler Danny Aiello ist tot. Der Oscar-nominierte Charakterdarsteller sei am Donnerstag nach kurzer Krankheit verstorben, sagte seine Sprecherin Tracey Miller. Aiello, der unter anderem in Filmen von Woody Allen, Spike Lee und Brian De Palma zu sehen war, wurde 86 Jahre alt.

Der gebürtige New Yorker italienischer Abstammung war in den Achtzigerjahren durch zahlreiche Nebenrollen bekannt geworden. An der Seite von Cher spielte er in Mondsüchtig, unter der Regie von Sergio Leone in dem Gangsterepos Es war einmal in Amerika. Für Woody Allen stand er in The Purple Rose of Cairo vor der Kamera. Für den Oscar war Aiello als bester Nebendarsteller in der Tragikomödie Do the right thing nominiert. Weiterhin war er in Harlem Nights und Der Pate II zu sehen.

Vor seinem Durchbruch als Schauspieler übte Aiello verschiedene andere Berufe aus: Als Kind, dessen Vater zeitweise im Gefängnis saß und auch sonst größtenteils nicht da war, putzte er Schuhe und lieferte Zeitungen aus. Mit 16 Jahren schloss er sich der Armee an, nach dreijährigem Dienst kehrte er nach New York zurück, wo er als Funktionär einer Busfahrergewerkschaft und Türsteher arbeitete. Seine erste Filmrolle hatte er erst 1973 im Alter von 40 Jahren, davor spielte er am Theater: Innerhalb von elf Jahren war Aiello an sieben Broadway-Produktionen beteiligt.

Schauspieler Michael Rapaport bezeichnete Aiello als "riesige Inspiration". Mia Farrow, die mit ihm in Woody Allens Komödie The Purple Rose of Cairo vor der Kamera stand, schrieb auf Twitter, dass es ihr eine Freunde und Ehre war, mit ihm zu arbeiten. Und Sängerin Cher twitterte, Aiello sei ein "genialer, komödiantischer Schauspieler" gewesen, die gemeinsame Arbeit am Filmset von Mondsüchtig sei "eine der glücklichsten Phasen ihres Lebens" gewesen. Cher gewann damals den Oscar als beste Hauptdarstellerin, Aiello spielte ihren Liebhaber.

Aiello war bis zu seinem Tod 65 Jahre mit seiner Frau Sandy verheiratet und hatte drei Kinder und zehn Enkel. Ein vierter Sohn starb im Mai 2010 an Krebs.