Wegen fehlender Distanzierung vom russischen Einmarsch in die Ukraine muss Waleri Gergijew seinen Posten räumen. Der Chefdirigent der Münchner Philharmoniker habe sich trotz mehrfacher Aufforderung, "sich eindeutig und unmissverständlich von dem brutalen Angriffskrieg zu distanzieren, den Putin gegen die Ukraine und nun insbesondere auch gegen unsere Partnerstadt Kiew führt", nicht geäußert. Das sagte der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Der 68-jährige Gergijew war seit der Spielzeit 2015/2016 Chefdirigent der Philharmoniker.


Offizieller Putin-Unterstützer seit Krim-Annexion

Reiter hat den Chefdirigenten bereits am Freitag aufgefordert, sich klar von dem Angriffskrieg Russlands zu distanzieren. Er setzte ihm dafür eine Frist bis Montag, die Gergijew verstreichen ließ.

Auch andere Kulturinstitutionen wie die Mailänder Scala, das Festspielhaus Baden-Baden oder die Elbphilharmonie haben Gergijew aufgefordert, sich von Putin loszusagen. Seine Künstleragentur in München trennte sich von ihm. Die Hamburger Elbphilharmonie sagte Konzerte mit Gergijew ab. "Infolge des anhaltenden Schweigens zur russischen Invasion in der Ukraine von Waleri Gergijew sind die an Ostern geplanten beiden Konzerte mit ihm und dem Orchester des Mariinski-Theaters in der Elbphilharmonie nunmehr abgesagt", teilte das Konzerthaus mit.


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Gergijew gilt als einer der berühmtesten und bestbeschäftigten Dirigenten der Welt und arbeitete mit den besten Orchestern zusammen. Die Freundschaft mit dem russischen Machthaber Putin hat ihm immer wieder Kritik eingebracht. Im Jahr 2014 unterschrieb er einen Künstlerappell zur Annexion der ukrainis... durch Russland und bekannte sich damit offiziell zur Politik Putins.