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Schlacht bei Manzikert
Schlacht bei Manzikert, französische Miniatur aus dem 15. Jahrhundert, die die Kämpfer in westeuropäischen Rüstungen zeigt
Schlacht bei Manzikert, französische Miniatur aus dem 15. Jahrhundert, die die Kämpfer in westeuropäischen Rüstungen zeigt
Datum 26. August 1071
Ort bei Manzikert, nördlich des Vansees
Ausgang Seldschukischer Sieg
Konfliktparteien

Byzantiner

Seldschuken

Befehlshaber

Romanos IV.

Alp Arslan

Truppenstärke
etwa 70.000 unter 40.000
Verluste

unbekannt

unbekannt

In der Schlacht bei Manzikert (heute Malazgirt, nördlich des Vansees gelegen) unterlag der byzantinische Kaiser Romanos IV.Diogenes am 26. August 1071 den türkischen Seldschuken unter Alp Arslan. Diese Schlacht spielte eine entscheidende Rolle für den zeitweiligen Zusammenbruch der byzantinischen Widerstandsfähigkeit und leitete mit der Einwanderung zahlreicher Oghusen/Türkmenen die türkische Ansiedlung in Anatolien ein.

Vorgeschichte

Im Jahr 1046 gerieten die Byzantiner erstmals in militärischen Kontakt mit den Seldschuken, als diese die armenische Hauptstadt Ani erobern wollten. Der unter Konstantin IX. ausgehandelte Waffenstillstand währte bis 1064. Im Jahr 1053 sah sich Konstantin aus finanziellen Gründen gezwungen, u. a. seine armenischen Truppen zu entlassen, so dass die Ostgrenze des Reiches nur noch unter schwachem Schutz stand. Insgesamt hatte die Vernachlässigung des Heeres für das Reich erhebliche Konsequenzen. Konstantin verlor den größten Teil des byzantinischen Italien – mit Ausnahme der Gegend um Bari – an die Normannen. Sultan Alp Arslan führte ab 1064 Raubzüge gegen die angrenzenden christlichen Staaten wie Armenien, Georgien und das Byzantinische Reich. Dabei eroberte er mehrere Festungen, unter anderem die Festung der armenischen Hauptstadt Ani, die Burg von Şavşat im heutigen Artvin, die Burg von Kars und Oltu in Erzurum. Im Jahre 1067 folgte die Eroberung des Rests von Armenien und von Caesarea. In die gleiche Zeit fiel die Verwüstung des Balkans durch die Petschenegen im Herbst 1064.

Im Februar 1071 schickte Kaiser Romanos IV. (seit 1068 Kaiser) seine Gesandten zu Alp Arslan, um einen Friedensvertrag von 1069 zu erneuern und so die Nordflanke gegen weitere Angriffe der Seldschuken zu schützen. Alp Arslan stimmte dem Vertrag erfreut zu,[1] brach seine Belagerung von Edessa ab und rüstete sich als Nächstes für einen Krieg gegen das Kernland der Fatimiden in Ägypten. Kurz darauf eroberte er Aleppo.

Romanos wollte die Gelegenheit nutzen, um gegen die muslimische Bedrohung seines Reiches im Osten aktiv vorzugehen. Er brach 1071 mit seiner Armee von Konstantinopel in den Osten auf, um in Armenien die bereits verlorenen Festungen zurückzuerobern, bevor die Seldschuken reagieren konnten.[2] Als Alp Arslan, der Edessa belagerte, davon erfuhr, sammelte er seine Armeen und zog Romanos entgegen.

Verlauf

Nach einem Friedensschluss mit Romanos IV. zogen die Seldschuken Richtung Ägypten. Als Alp Arslan in Aleppo vom Vormarsch byzantinischer Truppen zur Rückeroberung verlorener Gebiete in Armenien erfuhr, zog er nach Norden und traf nördlich des Vansees auf die Byzantiner.

Das byzantinische Heer umfasste etwa 40.000 bis maximal 60.000 Mann,[3] wovon aber vielleicht nicht alle an der Schlacht teilgenommen haben. Unter den Soldatenwaren viele fremde Söldner. Unter anderem kämpften Franken bzw. Normannen, Araber, Petschenegen, Georgier, Abchasen, Chasaren, Alanen, Kumanen und Armenier für Byzanz. Die Expedition erreichte im Juni 1071 Theodosiopolis. Dort schlugen einige seiner Generäle vor, den Marsch ins Seldschuken-Gebiet fortzusetzen und Alp Arslan gefangen zu nehmen. Andere, einschließlich Nikephoros Bryennios, schlugen vor, zu warten und die Stellungen zu befestigen. Schließlich wurde beschlossen, den Marsch fortzusetzen. Das Heer der Seldschuken wird etwas schwächer gewesen sein. Es kam mit Verbündeten und 30.000 Mann Kavallerie aus Aleppo und Mosul. Die Aufklärer von Alp Arslan wussten genau, wo Romanos Truppen waren, während Romanos die Bewegungen seines Gegners nicht kannte. Romanos befahl seinem General Joseph Tarchaneiotes, mit einem Teil der regulären Truppen und der Warägergarde gemeinsam mit den Petschenegen und den Franken nach Khliat zu ziehen. Romanos und der Rest der Armee marschierten nach Manzikert. Dadurch wurden die Truppen in zwei Hälften von jeweils etwa 20000 Mann geteilt. Es ist nicht bekannt, was mit der Armee von Tarchaneiotes geschah. Nach islamischen Quellen zerschlug Alp Arslan diese Armee. In den römischen Quellen ist aber ein so bedeutendes Ereignis nicht erwähnt. Die Behauptung von Attaleiates, dass Tarchaniotes beim Anblick des Seldschuken-Sultans geflohen sei, ist in Anbetracht des Ansehens des römischen General sehr unwahrscheinlich. So oder so, Romanos Armee wurde auf weniger als die Hälfte seiner geplanten 40.000 bis 60.000 Männer reduziert.[4][5]

Die Byzantiner, in deren Oberkommando Differenzen bezüglich der Führung des Feldzugs aufgetreten waren, hatten das Gelände vor der Schlacht nur mangelhaft aufgeklärt. Die 400 fränkischen (d. h. französischen bzw. normannischen) Söldner unter Roussel Phrangopolos weigerten sich zudem, an der Schlacht teilzunehmen, die kumanischen und petschenegischen Söldner waren bereits in der Nacht vorher zum Feind übergelaufen. Vor allem durch den Verrat des Andronikos Dukas, der die Reservetruppen befehligte, wurde eine Panik in den Reihen des byzantinischen Heeres ausgelöst. Kaiser Romanos selbst geriet in Gefangenschaft. Nach Valerian war er der zweite Kaiser in der römisch-byzantinischen Geschichte, dem dies widerfuhr.[6] Das Aufgebot des byzantinischen Adels flüchtete, um der Familie Dukas zur Kaiserkrone zu verhelfen. Erst jetzt entwickelte sich die Niederlage zu einer wirklichen Katastrophe, da die Seldschuken den nach der Niederlage mit Romanos geschlossenen Vertrag als gebrochen ansahen und mit der Eroberung Kleinasiens begannen. Das Innere Anatoliens ging für Byzanz verloren und es entstand das Sultanat Rum. Einige lokale Gouverneure, wie Philaretos Brachamios in Sebastia oder Abul Gharib in Kilikien und größere Städte wie Edessa konnten sich eine Zeit lang auch ohne Unterstützung der Zentralregierung in Byzanz halten, fielen jedoch meist über kurz oder lang ebenfalls unter seldschukische Herrschaft. Die Küsten blieben byzantinisch.

Bedeutung

Für die Byzantiner bedeutet die Schlacht bei Manzikert eine Katastrophe, für die Türken hingegen war sie der Beginn ihrer staatlichen Existenz in Kleinasien. Als solcher wird der Sieg auch heute noch gefeiert. Die Briefmarke zum neunhundertsten Jahrestag des Siegs in Manzikert zeigt Sultan Alp Arslan mit seinen Soldaten auf dem Schlachtfeld von Manzikert.
Alp Arslan demütigt Romanos IV. (Handschrift aus dem 15. Jahrhundert)

Die Schlacht von Manzikert 1071 stellt eine wichtige Wegmarke in der byzantinischen und türkischen Geschichte. Von den kleinasiatischen Gebieten, die über Jahrhunderte die Stärke des Byzantinischen Reiches begründet hatten, konnte Byzanz (nach der Rückeroberung des Westens sowie einiger Hafenstädte im Zuge des 1. Kreuzzugs, der eine mittelbare Folge der Schlacht darstellen sollte) im Laufe des späteren 12. Jahrhunderts kaum mehr als die Küstenregionen halten, wenn es auch unter Manuel I. Komnenos ein letztes Mal in die Offensive ging: Etwa ein Jahrhundert nach Manzikert besiegelte die Niederlage der Byzantiner in der Schlacht von Myriokephalon das Ende aller Rückeroberungsversuche. Ab der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde dann wegen des ständigen militärischen Drucks auf dem Balkan der Abwehrkampf im Osten schließlich ganz vernachlässigt.

Es ist in der modernen Forschung allerdings sehr umstritten, ob die türkische „Landnahme“ geplant war und ob Manzikert selbst überhaupt eine wirkliche Katastrophe darstellte. So war bereits Romanos IV. durch einen Staatsstreich an die Macht gelangt und daher nicht unumstritten. Alp Arslan hatte jedoch bereits mit dessen Vorgänger Konstantin X. eine Art Vertrag geschlossen. Alp Arslans Ziel war anfangs nicht Anatolien, sondern die Ausschaltung der Fatimiden. Durch die Offensive Romanos’ IV. überrascht, reagierte Alp Arslan mehr spontan als gezielt. Die Verluste der Byzantiner bei Manzikert werden zudem als insgesamt eher moderat eingeschätzt; der Großteil der byzantinischen Truppen hatte sich offenbar intakt absetzen können.[7] Viele moderne Historiker meinen zudem, dass erst die Kosten des Feldzugs und die Lösegeldzahlungen die byzantinische Wirtschaft gelähmt und somit auch die militärische Widerstandskraft von Byzanz geschwächt haben. Vor allem aber gehen sie davon aus, dass erst der auf die Schlacht folgende innerbyzantinische Bürgerkrieg die Abmachung, die Romanos nach der Schlacht mit den Siegern geschlossen hatte, unwirksam machte, weshalb die Seldschuken ihren Vormarsch fortgesetzt hätten, wobei die innerbyzantinischen Kämpfe ihnen die schrittweise Besetzung Inneranatoliens ermöglicht hätten, die zuvor gar nicht das Ziel Alp Arslans gewesen sei.[8]

Quellen

Die Schlacht wird in mehreren Quellen erwähnt, die beste ist der Byzantiner Michael Attaleiates, der persönlich an der Schlacht teilnahm. Doch es gibt auch mehrere zeitgenössische Quellen, die anti-byzantinisch eingestellt sind. Dazu zählen Michael der Syrer und Matthias von Edessa, die die Niederlage der Byzantiner als „göttliche Strafe“ ansehen. Es gibt keine zeitgenössische muslimische Quelle. Eine der frühesten muslimischen Quellen stammt von Ibn al-Qalanisi.

Siehe auch

Literatur

  • Claude Cahen: La Campagne de Mantzikert d’apres les sources musulmanes. In: Byzantion 9, 1934, S. 613–642.
  • Claude Cahen: The Turkish Invasion: The Selchükids. In: Kenneth M. Setton (Hrsg.), A History of the Crusades. Bd. 1, Madison/Wisconsin 1969, S. 135–176 (online).
  • Jean-Claude Cheynet: Manzikert – un désastre militaire?. In: Byzantion 50, 1980, S. 410–438.
  • Carole Hillenbrand: Turkish Myth and Muslim Symbol: The Battle of Manzikert. Edinburgh 2008. ISBN 978-0-7486-2572-7(neues Überblickswerk, vor allem zur Tradierung der Schlacht in der islamischen Historiographie bis in die Gegenwart)
  • Paul Meinrad Strässle: Mantzikert. In: Lexikon des Mittelalters. Bd. 6, Sp. 208–209.

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