altmarius

cultură şi spiritualitate

Richard Wagner - Der Ring des Niebelungen - 3

Bayreuther Festspiele

Die Uraufführung

Ring-Gedenktafel im Foyer des Festspielhauses

Die Uraufführung des gesamten Rings fand am 13. August 1876, einem Sonntag, mit dem Vorabend Das Rheingold im Bayreuther Festspielhaus statt. Die Inszenierung hatte Wagner selber und die musikalische Leitung hatte Hans Richter übernommen. Der deutsche und brasilianische Kaiser, einige Könige und Fürsten und viele Künstler wohnten dem außergewöhnlichen Kunstereignis bei, denn niemals zuvor hatte ein Künstler zur Aufführung eines seiner Werke ein eigenes Theater bauen lassen, um Festspiele zu veranstalten. Insgesamt wurden drei zyklische Vorstellungen gegeben, am 30. August fiel der Vorhang nach der letztenGötterdämmerung. Später resümierte Wagner:

Wie glänzend der äußere Hergang bei den endlich ausgeführten Bühnenfestspielen in jenen sonnigen Sommertagen des Jahres 1876 sich ausnahm, durfte nach allen Seiten hin ungemeines Aufsehen erwecken. Es erschien sehr wahrhaftig, dass so noch nie ein Künstler geehrt worden sei; denn hatte man erlebt, dass ein solcher zu Kaiser und Fürsten berufen worden war, so konnte niemand sich erinnern, dass je Kaiser und Fürsten zu ihm gekommen seien.[41]

Wagner hatte über 25 Jahre auf dieses Ziel hingearbeitet. Intensiv bereitete er die Festspiele als Bauherr des Festspielhauses und als Regisseur vor. Er besuchte ab 1873 alle großen Opernhäuser Deutschlands, um geeignete Sängerdarsteller für die anspruchsvollen Partien zu finden und gab Konzerte, um Geld für die Finanzierung einzuspielen. Ab 1874 fanden in Bayreuth – meistens in seinem Haus Wahnfried – regelmäßige Proben mit den Sängern statt. Er motivierte alle Sänger dazu, bei freiem Logis auf ihre Gage zu verzichten, und ehrte sie namentlich auf einer Gedenktafel. Der ehrgeizige Künstler war aber trotzdem mit seinem „Gesamtkunstwerk“ und seinem Publikum nicht zufrieden. Wagner resümierte: „Ich und mein Werk haben keinen Boden in dieser Zeit“Paul Lindau, ein Berliner Theaterkritiker, brachte es distanzierter auf den Punkt und schrieb:

Wagner hat durch die Macht seiner Persönlichkeit und die Bedeutung seines Werkes es durchgesetzt, hier auf diesem bescheidenen Flecken der Erde, der von den großen Verkehrsstraßen ganz abseits liegt und niemals zufällig berührt, sondern immer nur absichtlich erreicht wird, eine Schar von künstlerischen Kräften zu vereinen, die in der Tat einzig genannt werden kann. Er hat ein kühnes Programm verwirklicht.[42]

Wagner, der in revolutionären Zeiten als Außenseiter-Künstler die Idee des Rings hatte und nach über 25 Jahren nun als „Meister“ verehrt wurde, musste erkennen, dass die „Botschaft“ seines Rings vom zeitgenössischen Publikum nicht erkannt wurde, was sicherlich auch am altgermanisch-romantisch-verklärten Aufführungsstil (mit Kostümen, die an Indianerhäuptlinge erinnerten[43]) seines Werkes lag. Er hatte namhafte Künstler wie Joseph Hoffmann für das Bühnenbildund Carl Emil Doepler als Kostümbildner für die Uraufführung gewonnen. So hatte er zwar ein einzigartiges Kunstwerk auf die Bühne gebracht – aber wem, außer einigen tausend Ästheten und Enthusiasten, nützte das, wen interessierte das? Ursprünglich hatte Wagner als Vorkämpfer einer neuen Kunst-Ideologie ganz andere Ambitionen gehabt. Er wollte für die neue deutsche Nation sinnstiftende Festspiele für ein immer noch unmündiges Volk. Aber statt vom „Volk“ wurde sein gesellschaftskritisches Werk von den „Mächtigen“, von den Etablierten und vom Adel besucht, denen er mit seinem Werk doch eigentlich einen Spiegel vorhalten wollte.

Bühnenbildentwürfe für das Festspielhaus Bayreuth von Josef Hoffmann (1876)

Inszenierungen und Aufführungen[Bearbeiten]

Quelle: Bayreuther Festspiele[44]

Lfd. Nr. Von Bis Aufführungen Inszenierung
1 1876 1876 12 Richard WagnerRichard Fricke
  1877 1895 Keine Ring-Aufführungen  
2 1896 1931 164 Cosima Wagner
  1932   Keine Ring-Aufführungen  
3 1933 1942 64 Heinz Tietjen
  1943 1950 Keine Ring-Aufführungen1)  
4 1951 1958 48 Wieland Wagner
  1959   Keine Ring-Aufführungen  
5 1960 1964 48 Wolfgang Wagner
6 1965 1969 49 Wieland Wagner
7 1970 1975 65 Wolfgang Wagner
8 1976 1980 68 Patrice Chéreau
  1981 1982 Keine Ring-Aufführungen  
9 1983 1986 52 Peter Hall
  1987   Keine Ring-Aufführungen  
10 1988 1992 64 Harry Kupfer
  1993   Keine Ring-Aufführungen  
11 1994 1999 64 Alfred Kirchner
12 2000 2004 64 Jürgen Flimm
  2005   Keine Ring-Aufführungen  
13 2006 2010 64 Tankred Dorst
  2011 2012 Keine Ring-Aufführungen  
14 2013 ... 4 Frank Castorf

1)keine Bayreuther Festspiele 1945 bis 1950

Spieldauer

In Bayreuth war es von Beginn an üblich, die Dauer der einzelnen Akte zu dokumentieren. Da die Opern nicht nach Metronom-Angaben aufgeführt werden, unterscheidet sich die Spieldauer von Dirigent zu Dirigent z. T. erheblich. Zu den Längen einzelner Akte in den einzelnen Jahren siehe Das RheingoldDie Walküre,SiegfriedGötterdämmerung.

Spannweite der Spieldauer bei den Bayreuther Festspielen 1876 bis 1970[45]
Oper 1. Akt 2. Akt 3. Akt Gesamtdauer
Das Rheingold   Std. Dirigent
Kürzeste Dauer   2:08 Heinz Tietjen
Längste Dauer   2:42 Hans Knappertsbusch
Spannweite **   0:34 (27 %)
Die Walküre Std. Dirigent Std. Dirigent Std. Dirigent Std. Dirigent
Kürzeste Dauer 1:00 Otmar Suitner 1:23 Lorin Maazel,
Otmar Suitner
1:04 Otmar Suitner,
Clemens Krauss
3:27 Otmar Suitner
Längste Dauer 1:07 Siegfried Wagner 1:36 Hans Knappertsbusch 1:15 Franz von Hoeßlin 3:53 Hans Knappertsbusch
Spannweite ** 0:07 (12 %) 0:13 (16 %) 0:11 (17 %) 0:26 (13 %)
Siegfried Std. Dirigent Std. Dirigent Std. Dirigent Std. Dirigent
Kürzeste Dauer 1:15 Lorin Maazel
Horst Stein
1:07 Lorin Maazel 1:12 Otmar Suitner 3:36 Lorin Maazel
Längste Dauer 1:24 Hans Knappertsbusch
Berislav Klobucar
1:17 Hans Richter 1:25 Hans Knappertsbusch 4:05 Hans Knappertsbusch
Spannweite ** 0:09 (12 %) 0:10 (15 %) 0:13 (18 %) 0:29 (13 %)
Götterdämmerung Std. Dirigent Std. Dirigent Std. Dirigent Std. Dirigent
Kürzeste Dauer 1:47 Otmar Suitner 0:55 Horst Stein 1:09 Karl Böhm 3:58 Horst Stein
Längste Dauer 2:11 Franz Beidler 1:10 Hans Knappertsbusch 1:23 Hans Knappertsbusch 4:40 Hans Knappertsbusch
Spannweite ** 0:24 (22 %) 0:15 (27 %) 0:14 (20 %) 0:42 (18 %)

*Die Übersicht berücksichtigt nicht alle Jahrgänge und Aufführungen ** Prozente beziehen sich auf die kürzeste Dauer

Gesellschaftskritik im „Ring des Nibelungen“

In der Entstehungsgeschichte des Rings sind die Jahre 1848 und 1849 prägend gewesen. Wagner wurde stark beeinflusst von dem allgemeinen Aufbruch imDeutschen Bund. Eine Republik sollte entstehen (Deutsche Revolution 1848/49); Marx und Engels veröffentlichten das kommunistische ManifestMichael Bakuninagierte als „Revolutionsführer“ in Dresden; Ludwig Feuerbach propagierte „die Freiheit des Denkens“; Proudhon verkündete: „Eigentum ist Diebstahl!“ In dieser „Sturm und Drang-Periode“ konzipierte Wagner für die Bühne gleichzeitig zwei Musikdramen, in denen es um die Verstrickung der Menschen im Fadenkreuz von Macht, Besitz und Unfreiheit gehen: Siegfrieds Tod und Jesus von Nazareth. In seinen Mitteilungen an meine Freunde erklärt Wagner:

Wie ich mit dem „Siegfried“ durch die Kraft meiner Sehnsucht auf den Urquell des ewig Reinmenschlichen gelangt war, so kam ich jetzt, wo ich diese Sehnsucht dem modernen Leben gegenüber durchaus unstillbar, und von Neuem nur die Flucht vor diesem Leben, mit Aufhebung seiner Forderungen an mich durch Selbstvernichtung, als Erlösung erkennen musste, auch an dem Urquell aller modernen Vorstellungen von diesem Verhältnisse an, nämlich dem menschlichen Jesus von Nazareth.[46]

In Jesus sah er einen Menschen, der als Einzelner gegen die „ehrlose, hohle und erbärmliche Sinnlichkeit der römischen Welt“ insofern kämpfte, als er aus dieser Welt hinaus nach einem besseren Jenseits verlangen musste und den Tod suchte. Mit und in diesem Selbstopfer sah Wagner nur eine „unvollkommene Äußerung desjenigen menschlichen Triebes, der das Individuum zur Empörung gegen eine lieblose Allgemeinheit drängt.“ Er schrieb in diesem Sinne ein Drama in fünf Akten: „Jesus von Nazareth, ein dichterischer Entwurf“ (von dem etwa 40 Seiten erhalten sind)[47] und kombiniert darin Zitate der Evangelien mit eigenen Interpretationen. Der „rote Faden“ ist, dass Jesus, der bei Wagner der legitime Erbe des königlichen David-Geschlechtes ist und für einen Aufstand gegen die römische Unterjochung Judäas gewonnen werden soll, anders agiert als von vielen erwartet, nämlich als Sozialrevolutionär der gegen den „Sündenfall“ kämpft.

Dieser „Sündenfall“ besteht nach Wagners Auffassung darin, dass sich die Menschen im Laufe der Geschichte vom göttlichen Ursprung der Natur entfernt und sich Eigentum und Gesetze geschaffen haben. Statt „Naturzustand“ gibt es nun den Staat mit einer (Un)-Rechtsordnung. Zu Gunsten der Reichen sei Gott zur Industrie mutiert, attackiert Wagner die Zustände der Zeit, und dieser inzwischen etablierte „Industriegott“ würde den armen christlichen Arbeiter gerade nur so lange am Leben erhalten, bis „himmlische Handelskonstellationen“ die gnadenvolle Notwendigkeit herbeiführen, diesen in eine bessere Welt zu entlassen. Diese „unchristlichen“ Zustände gälte es durch den „freien Menschen“ zu überwinden, d. h. die Götter (die Herrschenden) müssen vernichtet werden. In einer neuen Ordnung könne man dann auch ohne Gesetze glücklich werden, denn Gesetze schließen das Übertreten derselben unweigerlich ein.[48] Diese Botschaft, überlegte Wagner, wäre mit dem „Jesus-Drama“ aus verschiedenen Gründen auf Theaterbühnen nicht vermittelbar gewesen, und so konzentrierte er sich mehr und mehr auf seinen „alternativen“ Helden Siegfried.

Die mythologische Dimension der „Handlung“ bietet zahlreiche Interpretationsmöglichkeiten.

Nach Friedrich Nietzsche griff als einer der Ersten George Bernard Shaw den Gedanken auf, dass der Ring ein Drama der Gegenwart sei und nicht eines aus sagenhafter Vorzeit. Der musikkundige Schriftsteller interpretierte beispielsweise eine der Schlüsselszenen mit Alberich, als dieser von den Rheintöchtern verspottet wird und dann nach dem Gold greift, wie folgt:

Es ist so, als ob ein armer, gewöhnlicher, ungehobelter Bursche sich erbötig machte, eine Rolle in der aristokratischen Gesellschaft zu spielen, und mit dem Bescheid abgefertigt werden würde, nur als Millionär könne er jemals hoffen, sich diese Gesellschaft gefügig zu machen, sich eine schöne und kultivierte Frau zu kaufen. Die Wahl wird ihm aufgezwungen. Er schwört der Liebe ab, wie Tausende von uns täglich der Liebe abschwören. Im gleichen Augenblick ist das Gold in seiner Gewalt und er begibt sich sogleich ans Werk, die Macht des Goldes zu nutzen.[49]

Franz Wilhelm Beidler (1901–1981), Sohn der ersten (unehelichen) Wagnertochter Isolde (und somit erster Enkel Richard Wagners), interpretierte den Ring als ein Werk, das wie aus einem Extrakt des Jahrhunderts zusammengebraut sei: „Ein neuer Dante formt hier die gewaltige Anklage gegen das Prinzip, das die Welt seiner Zeit umgestaltet, formt das künstlerisch-seherische Gegenstück zur politischen Aktion eines Bakunin, zur wissenschaftlichen Kritik eines Karl Marx […]; der verborgene Sinn des Zeitgeschehens wird in künstlerischer Vision aufgedeckt.“ Weiter schreibt Beidler:

Die komplizierten Schachtanlagen und Hüttenwerke des Ruhrgebietes etwa vereinfachen sich zu den Werkstätten Nibelheims, die Anonymität des Kapitals, die Unsicherheit des Aktionärs enthüllt sich im verschleierten Tarnhelm. Die dämonische Kraft des Ringes, d. h. des kapitalistischen Macht- und Profitstrebens, durchdringt alle Beziehungen, löst alle Bindungen, Rechte und Sitten auf. Die von altersher herrschende Gewalten – hier heißen sie Götter – verstricken sich im kapitalistischen Gestrüpp, und die Welt wartet auf den Menschen. Auf den Menschen, der durch Verzicht auf Besitz und Gewinn die Kraft zur befreienden Tat findet und Götter und Zwerge ablöst.[50]

Franz. W. Beidler bezeichnete „seinen Großvater“ gerne als „sozialrevolutionären Dichterkomponisten“. Das Sozialrevolutionäre wandelte sich allerdings im Laufe seines Lebens. Zuerst sollte der Erneuerer Siegfried – der freie Mensch – nach der Zerstörung der alten Welt, Wotan beerben und eine bessere Weltordnung aufbauen. Als Wagner jedoch während seiner Arbeiten am Ring die weltverachtende Philosophie Arthur Schopenhauers kennenlernte (er las mehrmals das Hauptwerk des Philosophen Die Welt als Wille und Vorstellung) wurde er zum Resignierer. An seinen Freund Franz Liszt schrieb er nach Weimar:

Die Welt ist schlecht, grundschlecht, nur das Herz eines Freundes, nur die Träne eines Weibes kann sie aus ihrem Fluche erlösen [...]
Sie gehört Alberich! Niemand anders! – Fort mit ihr![51]

Im späteren Verlauf seines Lebens wurde Wagner zum „Regenerierer“. Er glaubte daran, „den Verfall der Menschheit“ mit Hilfe der Kunst aufhalten zu können und verdeutlichte seine Intention einerseits mit dem Erlösungsmotiv am Ende der Götterdämmerung, andererseits mit seinem letzten Werk Parsifal.[52]

Rezensionen

Wagners Ring ist ungezählt kommentiert worden, wobei die Wertungen alle Schattierungen zwischen glühender Bewunderung und vehementer Ablehnung annehmen. Hier einige Stimmen:

Gerhart Hauptmann

Es ist Tiefes, Allzutiefes, Flaches, Allzuflaches genug über ihn gesagt worden. Trotzdem muss wohl das Schweigen immer wieder gebrochen werden. Ich bin als Jüngling in Wagners Bann gewesen, stand seiner Kunst lange fern und mußte ihr fern stehen, um eigene Kräfte zu entwickeln. Gefestigt bin ich zu ihr zurückgekehrt. Ich sehe sie heute ganz anders als im Jugendbann. Ich sehe sie heute als künstlerisches Urphänomen, stammend aus einer Zeit vor aller deutschen Kunst, auch Musik. Ich bin weit davon entfernt, mich an Wagner deutschtümelnd zu entzücken; denn er ist ebenso griechisch wie deutsch, ebenso asiatisch wie europäisch. Ein Werk, wie der Ring, ist, was Ursprung, Wachstum und Vollendung anlangt, das Einzige seiner Art in der Welt und vielleicht das rätselhafteste Kunstgebilde der letzten Jahrtausende. Kultur hat damit nichts zu schaffen, und es hat nichts mit Kultur zu schaffen. Es hat nichts mit dem deutschen Rhein, den germanischen Göttern und den Nibelungen zu schaffen, und alle diese schönen Sachen haben nichts mit ihm zu schaffen.- Es hat auch nichts zu tun mit Christentum, obgleich es ganz und gar etwas Offenbartes ist. Wer sie verstehen will, muß nicht in dieser Kunst ertrinken, auch nicht darin schwimmen. Er muß sie als das Große, Ewigfremde willkommen heißen. Man könnte sie, gleichnisweise, als einen unterirdisch hervorbrechenden, kochenden Geysir bezeichnen, der ein unbekanntes glühendes Element emporschleudert, aus dem Erdinnern, das die menschliche Seele, die es benetzt, von den Schlacken der letzten Jahrtausende rein baden und rein brennen kann.[53]

Friedrich Nietzsche

Wagner hat, sein halbes Leben lang, an die Revolution geglaubt, wie nur irgendein Franzose an sie geglaubt hat. Er suchte nach ihr in den Runenschriften des Mythus, er glaubte in Siegfried den typischen Revolutionär zu finden. – „Woher stammt alles Unheil in der Welt?“ fragte sich Wagner. Von „alten Verträgen“; antwortete er, gleich allen Revolutions-Ideologen. Auf Deutsch: von Sitten, Gesetzen, Moralen, Institutionen, von Alledem, worauf die alte Welt, die alte Gesellschaft ruht.[54]

König Ludwig II.

Je mehr ich über dieses einzige, dieses wahrhafte Wunderwerk nachsinne, umso überwältigender fasst mich Staunen und stets wachsende Bewunderung des Riesengeistes, der es gottgleich geschaffen! – Glückliches Jahrhundert, das einen solchen Geist in seiner Mitte aufsteigen sah![55]

Ludwig Speidel

Nein, nein und dreimal nein, das deutsche Volk hat mit dieser nun offenbar gewordenen musikdramatischen Affenschande nichts gemein, und sollte es an dem falschen Golde des Nibelungenrings einmal wahrhaftes Wohlgefallen finden, so wäre es durch diese bloße Tatsache ausgestrichen aus der Reihe der Kulturvölker des Abendlandes![56]

George Bernard Shaw

Nur Menschen mit einem umfassenden Denkvermögen werden dem Geschehen atemlos folgen können, denn sie erblicken darin die ganze Tragödie der menschlichen Geschichte und die ganze Furchtbarkeit des Dilemmas, vor dem die Welt heute zurück-schaudert ...[49]

Thomas Mann

Es ist das Werk einer wahren Eruption von Talent und Genie, das zugleich tief ernste und berückende Werk eines ebenso seelenvollen wie vor Klugheit trunkenen Zauberers.[57]

Theodor W. Adorno

Die Rheintöchter, die zu Beginn mit dem Golde spielen und es am Ende zum Spielen zurückerhalten, sind der letzte Schluss von Wagners Weisheit und Musik (...) Seine Musik gebärdet sich, als ob ihr keine Stunde schlüge, während sie bloß die Stunden ihrer Dauer verleugnet, indem sie sie zurückführt in den Anfang.[58]

Herbert von Karajan

Wenn man diese Musik (Ring) wirklich so spielen könnte, wie Wagner sie hörte, müsste man sie verbieten – von Staats wegen; sie sprengt die Welt. Sie ist glühender Untergang.[59]

Joachim Kaiser

Wer den Text nicht genau gelesen hat – einen klugen, tiefsinnigen, bewusst das Stabreimschema einsetzenden Text, der höchsten Respekt verdient und nicht den Spott derjenigen, die in Opern keineswegs nachdenken wollen – wer den Text nicht genau gelesen und sozusagen Wort für Wort begriffen hat, der wird in den Aufführungen des RINGs das tun, was nur die Rheintöchter dürfen, er wird „schwimmen“.[60]

Igor Strawinsky

Es tut mir leid: aber ich behaupte, dass zum Beispiel in der Arie La donna è mobile, in der jene Elite nur klägliche Oberflächlichkeit sah, mehr Substanz und mehr wahre Erfindung steckt als in dem rhetorischen Redeschwall der Tetralogie. Ob man es will oder nicht: das Drama Wagners leidet an chronischer Aufgeblasenheit. Seine brillanten Improvisationen blähen die Symphonie unmäßig auf und führen ihr weniger Kraft zu als die zugleich bescheidene und aristokratische Erfindung, die aus jeder Seite Verdis strahlt.[61]

Claude Debussy

O Mylord, wie unerträglich werden diese Leute in Helm und Tierfell am vierten Abend.[...] Stellen Sie sich vor, dass sie niemals ohne Begleitung ihres verdammten Leitmotivs auf der Bühne erscheinen, manchmal singen sie es sogar! [...] Er [Wotan] verbringt seine Zeit, indem er sich unablässig eine Geschichte erzählen läßt, die der jämmerlichste Zwerg aus den Eisenwerken der Nibelungen verstehen würde [...], was natürlich langweilige Wiederholungen zur Folge hat.[...] Dies alles ist aber eine dramatische Kritik, [...] es liegt mir mehr am Herzen, von den leuchtenden Schönheiten des Rings zu erzählen. [...] Nach Minuten der Langeweile [...] tauchen so unvergesslich schöne Stellen auf, dass jede Kritik erstirbt. Das ist ebenso unwiderstehlich wie das Meer. [...] Um zum Ende zu kommen: man kritisiert nicht ein so bedeutendes Werk wie den Ring.[...] Er ist eine Schöpfung, dessen Architektur sich im Unendlichen verliert.[62]

Bedeutende Interpretationen[

Inszenierungen und Aufführungen

Schallplatten/CD-Einspielungen

Die Festlegung der „ersten Gesamtaufnahme“ des Rings auf Schallplatten ist nicht eindeutig zu treffen. Es existiert im Antiquitätenhandel eine Version auf 78er-Schellack-Platten aus den 1930er Jahren. Außerdem werden zunehmend alte Aufnahmen auf CD angeboten, die ebenfalls aus den 1920er/30er Jahren stammen, aber seinerzeit – zumindest als Gesamtaufnahme – nicht veröffentlicht wurden (zuletzt beim 2001-Versand eine Version von 1935/37 mit L. Melchior und K. Flagstad aus Boston und New York).
Die ersten – im Handel erhältlichen – vollständigen Schallplattenaufnahmen spielten die Dirigenten Georg Solti und Herbert von Karajan ein.
Das Rheingold: George London (Wotan), Kirsten Flagstad (Fricka), Set Svanholm (Loge), Gustav Neidlinger (Alberich), Paul Kuën (Mime), Walter Kreppel (Fasolt), Kurt Böhme (Fafner), Jean Madeira (Erda). (Aufgenommen 1958)
Die Walküre: James King (Siegmund), Régine Crespin (Sieglinde), Gottlob Frick (Hunding), Hans Hotter (Wotan), Birgit Nilsson (Brünnhilde), Christa Ludwig(Fricka). (Aufgenommen 1965)
Siegfried: Wolfgang Windgassen (Siegfried), Birgit Nilsson (Brünnhilde), Hans Hotter (Wanderer), Gerhard Stolze (Mime), Gustav Neidlinger (Alberich), Kurt Böhme (Fafner), Marga Höffgen (Erda), Joan Sutherland (Waldvogel). (Aufgenommen 1962)
Götterdämmerung: Birgit Nilsson (Brünnhilde), Wolfgang Windgassen (Siegfried), Gustav Neidlinger (Alberich), Gottlob Frick (Hagen), Claire Watson (Gutrune),Dietrich Fischer-Dieskau (Gunther), Christa Ludwig (Waltraute), Lucia Popp (Woglinde). (Aufgenommen 1964)
Fast zeitgleich zu den Aufnahmen des Solti-Rings entstand diese legendäre Studio-Aufnahme 1966–70 (Solti spielte die Walküre als letztes Werk des Zyklus 1965 ein, Karajan als erstes 1966). Karajan hatte speziell für die Aufführungen des Rings die „Salzburger Osterfestspiele“ gegründet. Im Gegensatz zur üblichen Praxis wurden hier die Studioaufnahmen vor der Live-Aufführung eingespielt und während der Proben in Salzburg als Orientierung benutzt.
Das Rheingold: Dietrich Fischer-Dieskau (Wotan), Josephine Veasey (Fricka), Zoltán Kelemen (Alberich), Gerhard Stolze (Loge), Erwin Wohlfahrt (Mime), Martti Talvela (Fasolt), Karl Ridderbusch (Fafner), Oralia Domínguez (Erda). ADD, Aufnahme: 1967
Die Walküre: Thomas Stewart (Wotan), Régine Crespin (Brünnhilde), Gundula Janowitz (Sieglinde), Jon Vickers (Siegmund), Josephine Veasey (Fricka), Martti Talvela (Hunding). ADD, Aufnahme: 1966
Siegfried: Jess Thomas (Siegfried), Thomas Stewart (Wanderer), Helga Dernesch (Brünnhilde), Gerhard Stolze (Mime), Zoltán Kelemen (Alberich), Karl Ridderbusch (Fafner), Oralia Domínguez (Erda). Aufnahme: 1968–69
Götterdämmerung: Helge Brilioth (Siegfried), Helga Dernesch (Brünnhilde), Karl Ridderbusch (Hagen), Christa Ludwig (Waltraute), Thomas Stewart (Gunther),Zoltán Kelemen (Alberich), Gundula Janowitz (Gutrune). ADD, Aufnahme: 1969–70
  • Andere bedeutende Einspielungen
Eine der – unabhängig von der Veröffentlichung – ersten vollständigen Schallplattenaufnahmen hat Wilhelm Furtwängler 1951 in Mailand und 1953 in Rom aufgenommen. Als sehr bedeutend kann die erste komplette Stereoaufnahme unter Joseph Keilberth der Bayreuther Festspiele 1955 gelten. Weitere Gesamtaufnahmen der Bayreuther Festspiele: 1953 unter Clemens Krauss sowie 1957 unter Hans Knappertsbusch, 1966/67 unter Karl Böhm, 1979/80 unterPierre Boulez und 1991/92 unter Daniel Barenboim. Die Einspielung mit der Staatskapelle Dresden unter Marek Janowski (1980–1983) gilt weltweit als eine der musikalisch interessantesten, die je von diesem Werk aufgenommen wurde.

Filme, DVD- und Blu-ray-Aufnahmen

Metropolitan Opera New York 1990 (DVD 2002)
Dirigent: James Levine; Regie: Otto Schenk
Staatsoper Stuttgart 2002/03 (DVD 2004)
Dirigent: Lothar Zagrosek; Regie: Joachim Schloemer, Christof Nel, Jossi Wieler, Peter Konwitschny
Bayreuther Festspiele 1976 (DVD 2005)
Dirigent: Pierre Boulez; Regie: Patrice Chéreau
Gran Teatre del Liceau Barcelona 2004 (DVD 2006)
Dirigent: Bertrand de Billy; Regie: Harry Kupfer
Bayreuther Festspiele 1992 (DVD 2007)
Dirigent: Daniel Barenboim; Regie: Harry Kupfer
Royal Danish Opera Copenhagen 2006 (DVD 2008)
Dirigent: Michael Schønwandt; Regie: Kasper Bech Holten
Palau de les Arts Reina Sofía Valencia 2009 (DVD und Blu-ray Disc 2010)
Dirigent: Zubin Mehta; Regie: Carlus Padrissa (La Fura dels Baus)
Metropolitan Opera New York 2010–2012 (Blu-ray Disc 2012)
Dirigenten: James Levine und Fabio Luisi; Regie: Robert Lepage
Oper Frankfurt (Städtische Bühnen Frankfurt) 2012 (DVD 2012)
Der Schuber mit 4 DVDs ist betitelt mit Der Frankfurter Ring
Dirigent: Sebastian Weigle; Regie: Vera Nemirova

Klavier- und Orchesterbearbeitungen[

Die ersten Bearbeitungen (Transcriptionen) für Klavier gab es von Franz Liszt, einen vollständigen Klavierauszug erstmals von Karl Klindworth.

Bereits Richard Wagner gab in Konzerthäusern Ausschnitte aus seinem Ring in Orchesterbearbeitungen (Walkürenritt, Wotans Abschied und Feuerzauber, Trauermarsch u. a.). 1988 stellte erstmals der Dirigent Lorin Maazel eine durchgängige Version der wichtigsten Szenen des Rings als Orchesterstück (70 Minuten) zusammen und nannte die Einspielung Ring ohne Worte. Seither gibt es verschiedene Einspielungen, beispielsweise nach Friedmann Dreßler (100 Minuten), die mit den Duisburger Philharmonikern im Mai 2009 unter Jonathan Darlington aufgeführt wurde. Bei allen „Bearbeitungen“ wird Wert darauf gelegt, dass die Übergänge der verschiedenen Szenen ausschließlich mit „Noten aus der Partitur“ erfolgen.

Richard Wagners Siegfried-Idyll aus dem Jahre 1870 ist eine in sich geschlossene sinfonische Dichtung, deren dominierende Motive ebenfalls aus dem Ringstammen.

Parodien, Satiren, weitere Interpretationen

Im Jahre 1904 komponierte Oscar Straus die Operette Die lustigen Nibelungen, die neben der deutschtümelnden zeitgenössischen Rezeption des Nibelungenliedes auch die Opern wagnerschen Typus’ aufs Korn nimmt.

Unter dem Pseudonym Ernst von Pidde wurde eine angeblich 1933 verfasste juristische Abrechnung mit Wagners „Ring“ (mit etlichen Seitenhieben auf das Genre Oper an sich) veröffentlicht, in der den Protagonisten von Diebstahl über Tierquälerei bis zu schwerer Brandstiftung und Mord diverse Straftaten detailliert nachgewiesen werden. Das Buch wurde 1968 aus dem vorgeblichen Nachlass Piddes herausgegeben und seither wiederholt neu aufgelegt.

Seit 1982 finden im Hof der Bayreuther Klavierfabrik Steingraeber & Söhne im inoffiziellen Beiprogramm der Bayreuther Festspiele parodistische Aufführungen derStudiobühne Bayreuth mit Adaptionen der Werke Wagners statt. 1982–84: Der Ring des Liebesjungen – oder: der gantze Rink am einen Abendt von Uwe Hoppe, 1994–96 Der Ring der Niederungen (U. Hoppe). Wesentliche Ideen aus diesen Parodien tauchten in Folge immer wieder auch in ernst gemeinten „Ring“-Inszenierungen auf, so u. a. im „Ring“ der Deutschen Oper Berlin (Regie: Götz Friedrich, ab 1984).

Das BosArt Trio brachte 1984 mit dem Programm Unerhörte Meisterwerke eine gedichtete Inhaltsangabe des Rings zur Beatles-Melodie „When I’m Sixty-Four“ auf die Bühne.

1987 erschien die Fantasy-Satire „Expecting Someone Taller“ (deutsche Ausgabe unter dem Titel „Wir haben Sie eigentlich größer erwartet“) des englischen AutorsTom Holt.

1988 schuf der Komponist Klaus Arp für den Kontrabass-Posaunisten des Bayreuther Festspielorchesters Joachim Mittelacher für das Orchesterfest in Bayreuth die „Ring-Paraphrase“, eine launige, jazzige Kurzversion des „Ringes“ für 10 Posaunen, Bass und Drums.

1990 Premiere des Balletts „Un Spectacle autour du Ring“, Deutsch „Ring um den Ring“ von Maurice Béjart an der Deutschen Oper Berlin. Seinerzeit Co-Produktion des Balletts der Deutschen Oper Berlin mit dem Béjart Ballet Lausanne, heute im Repertoire des Staatsballetts Berlin, ausgestattet von Peter Sykora. Das ca. fünfstündige Ballett/Tanztheater erzählt den Ring an einem Abend, der erste Teil beinhaltet „Rheingold“ und „Walküre“, der zweite Teil „Siegfried“ und „Götterdämmerung“. Neben Auszügen aus der Aufnahme der Deutschen Grammophon unter Herbert von Karajan bedient sich Ballet als musikalische Begleitung Passagen aus den Libretti und den Klavierauzügen, die von einem Sprecher und einer Pianistin, die mal kommentierend mal direkt in das Bühnengeschehen eingebunden sind, live vorgetragen werden.

1992 schuf Vicco von Bülow, besser bekannt als Loriot, mit „Der Ring an einem Abend“ eine ganz eigene Version von Wagners Ring. Amüsant und scharfsinnig bringt diese Zusammenfassung Licht in die komplizierte Handlung und rückt den göttlichen Verstrickungen mit Witz und Hintersinn zu Leibe.

Der Berliner Grafiker und Hochschullehrer Günter Scherbarth, gestorben 2000, hinterließ einen nahezu abgeschlossenen Radierungszyklus über Wagners Ring, der seine Komik u. a. aus der Verwendung von Aktfiguren bezieht.

In München wird jährlich Der Ring in einem Aufwasch nach Paul Schallweg in bayerischer Mundart aufgeführt, meistens im Theater am Gärtnerplatz.

In den Jahren 2007 bis 2009 entwickelte Stefan Kaminski im Rahmen seiner inszenierten Hörspiel-Reihe „Kaminski ON AIR“ eine eigene Interpretation der gesamten Ring-Tetralogie für vier verschiedene Abende.

Im Jahr 2011 entstand das Theaterstück „Ring“ von Matthias Eichele, welches in moderner Prosa die komplexe Handlung des Nibelungenrings als Drama für reinesSprechtheater – an einem Theaterabend aufführbar – auf die Bühne bringt.

Literatur

  • Udo BermbachAlles ist nach seiner Art. Figuren in Richard Wagners "Der Ring des Nibelungen". Stuttgart 2001.
  • David Boakye-Ansah: Musikdramatische Konstruktionen von Religion in Richard Wagners Ring-Tetralogie. Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2010ISBN 978-3-8300-4895-4.
  • Robert Donington: Richard Wagners Ring des Nibelungen und seine Symbole. 4. Auflage. Reclam, Stuttgart 1995, ISBN 3-15-010258-8.
  • Nora Eckert: Der Ring des Nibelungen und seine Inszenierungen von 1876 bis 2001. Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2001, ISBN 3-434-50489-3.
  • Sven FriedrichRichard Wagner, Werke, Schriften und Briefe. Digitale Bibliothek, Berlin 2004.
  • Sven FriedrichDer Klassik(ver)führer: Wagners Ring-Motive. Auricula, Berlin 2004, ISBN 3-936196-02-8.
  • Josef Lehmkuhl: ...kennst du genau den Ring? Würzburg 2006, ISBN 3-8260-3347-7.
  • LoriotLoriots kleiner Opernführer: Der Ring des Nibelungen. Diogenes, Zürich 2003, ISBN 3-257-06354-7.
  • Hans MayerAnmerkungen zu Richard Wagner. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1966.
  • Volker Mertens: Wagner – Der Ring des Nibelungen. Henschel, Leipzig 2013, ISBN 978-3-89487-907-5.
  • Kurt OverhoffDie Musikdramen Richard Wagners. Pustet, Salzburg 1967.
  • Ernst von PiddeRichard Wagners ‚Ring des Nibelungen’ im Lichte des deutschen Strafrechts. Ullstein (Lizenzausgabe), Berlin 2003, ISBN 3-548-36493-4.
  • Isolde Schmid-Reiter (Hrsg.): Richard Wagners ‚Der Ring des Nibelungen’: Europäische Traditionen und Paradigmen. Regensburg: Conbrio 2010, ISBN 978-3-940768-16-2.
  • Bernard ShawWagner-Brevier [1898]. 11. Auflage. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-518-01337-8.
  • Rolf Stemmle: Der Ring des Nibelungen, Richard Wagners vielschichtige Tetralogie eingängig erzählt. Würzburg 2005, ISBN 3-8260-3134-2.
  • Christian ThielemannMein Leben mit Wagner. C.H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63446-8.
  • Peter WapnewskiDer Ring des Nibelungen. Richard Wagners Weltendrama. Piper, München 1998, ISBN 3-492-22629-9.
  • Gastón Fournier-Facio, Alessandro Gamba: L'inizio e la fine del mondo. il Saggiatore, Milano 2013, ISBN 978-88-428-1890-8.
  • Matthias Eichele: Ring – Drama für Sprechtheater nach der Tetralogie "Der Ring des Nibelungen" von Richard Wagner. ePubli, Berlin 2013, ISBN 978-3-8442-7393-9.
  • Wolf-Daniel HartwichDeutsche Mythologie. Die Erfindung einer nationalen Kunstreligion. Philo, Berlin/ Wien 2000.
  • Stefan Seiler: Das Delikt als Handlungselement in Richard Wagners "Ring des Nibelungen". VWGÖ, 1993, ISBN 3-85369-913-8.

Vizualizări: 187

Adaugă un comentariu

Pentru a putea adăuga comentarii trebuie să fii membru al altmarius !

Alătură-te reţelei altmarius

STATISTICI

Free counters!
Din 15 iunie 2009

209 state 

(ultimul: Eswatini)

Numar de steaguri: 273

Record vizitatori:    8,782 (3.04.2011)

Record clickuri:

 16,676 (3.04.2011)

Steaguri lipsa: 33

1 stat are peste 700,000 clickuri (Romania)

1 stat are peste 100.000 clickuri (USA)

1 stat are peste 50,000 clickuri (Moldova)

2 state au peste 20,000  clickuri (Italia,  Germania)

4 state are peste 10.000 clickuri (Franta, UngariaSpania,, Marea Britanie,)

6 state au peste 5.000 clickuri (Olanda, Belgia,  Canada,  )

10 state au peste 1,000 clickuri (Polonia, Rusia,  Australia, IrlandaIsraelGreciaElvetia ,  Brazilia, Suedia, Austria)

50 state au peste 100 clickuri

20 state au un click

Website seo score
Powered by WebStatsDomain

DE URMĂRIT

1.EDITURA HOFFMAN

https://www.editurahoffman.ro/

2. EDITURA ISTROS

https://www.muzeulbrailei.ro/editura-istros/

3.EDITURA UNIVERSITATII CUZA - IASI

https://www.editura.uaic.ro/produse/editura/ultimele-aparitii/1

4.ANTICARIAT UNU

https://www.anticariat-unu.ro/wishlist

5. PRINTRE CARTI

http://www.printrecarti.ro/

6. ANTICARIAT ALBERT

http://anticariatalbert.com/

7. ANTICARIAT ODIN 

http://anticariat-odin.ro/

8. TARGUL CARTII

http://www.targulcartii.ro/

9. ANTICARIAT PLUS

http://www.anticariatplus.ro/

10. LIBRĂRIILE:NET

https://www.librariileonline.ro/carti/literatura--i1678?filtru=2-452

11. LIBRĂRIE: NET

https://www.librarie.net/cautare-rezultate.php?&page=2&t=opere+fundamentale&sort=top

12.CONTRAMUNDUM

https://contramundum.ro/cart/

13. ANTICARIATUL NOU

http://www.anticariatulnou.ro

14. ANTICARIAT NOU

https://anticariatnou.wordpress.com/

15.OKAZII

https://www.okazii.ro/cart?step=0&tr_buyerid=6092150

16. ANTIKVARIUM.RO

http://antikvarium.ro

17.ANTIKVARIUS.RO

https://www.antikvarius.ro/

18. ANTICARIAT URSU

https://anticariat-ursu.ro/index.php?route=common/home

19.EDITURA TEORA - UNIVERSITAS

http://www.teora.ro/cgi-bin/teora/romania/mbshop.cgi?database=09&action=view_product&productID=%20889&category=01

20. EDITURA SPANDUGINO

https://edituraspandugino.ro/

21. FILATELIE

 http://www.romaniastamps.com/

22 MAX

http://romanianstampnews.blogspot.com

23.LIBREX

https://www.librex.ro/search/editura+polirom/?q=editura+polirom

24. LIBMAG

https://www.libmag.ro/carti-la-preturi-sub-10-lei/filtre/edituri/polirom/

25. LIBRIS

https://www.libris.ro/account/myWishlist

26. MAGIA MUNTELUI

http://magiamuntelui.blogspot.com

27. RAZVAN CODRESCU
http://razvan-codrescu.blogspot.ro/

28.RADIO ARHIVE

https://www.facebook.com/RadioArhive/

29.IDEEA EUROPEANĂ

https://www.ideeaeuropeana.ro/colectie/opere-fundamentale/

30. SA NU UITAM

http://sanuuitam.blogspot.ro/

31. CERTITUDINEA

www.certitudinea.com

32. F.N.S.A

https://www.fnsa.ro/products/4546-dimitrie_cantemir_despre_numele_moldaviei.html

Anunturi

Licenţa Creative Commons Această retea este pusă la dispoziţie sub Licenţa Atribuire-Necomercial-FărăModificări 3.0 România Creativ

Note

Hoffman - Jurnalul cărților esențiale

1. Radu Sorescu -  Petre Tutea. Viata si opera

2. Zaharia Stancu  - Jocul cu moartea

3. Mihail Sebastian - Orasul cu salcimi

4. Ioan Slavici - Inchisorile mele

5. Gib Mihaescu -  Donna Alba

6. Liviu Rebreanu - Ion

7. Cella Serghi - Pinza de paianjen

8. Zaharia Stancu -  Descult

9. Henriette Yvonne Stahl - Intre zi si noapte

10.Mihail Sebastian - De doua mii de ani

11. George Calinescu Cartea nuntii

12. Cella Serghi Pe firul de paianjen…

Continuare

Creat de altmariusclassic Dec 23, 2020 at 11:45am. Actualizat ultima dată de altmariusclassic Ian 24, 2021.

© 2024   Created by altmarius.   Oferit de

Embleme  |  Raportare eroare  |  Termeni de utilizare a serviciilor