altmarius

cultură şi spiritualitate

Rezeption

„Bei Lichte betrachtet“, so der Literaturwissenschaftler Helmut Schmiedt, „erschreibt und inszeniert sich hier ein Mensch, der aus jämmerlichen Verhältnissen stammt und dem im Leben zunächst vieles danebengegangen ist, eine Traumexistenz, mit der alles zum Besseren hin korrigiert wird.“[50] – Für den Schriftsteller und Literaturkritiker Hans Wollschläger ist Karl May nicht so sehr als Jugendschriftsteller, sondern vielmehr erst in seinem Alterswerk interessant, so zum Beispiel in Ardistan und Dschinnistan, wo er schonungslos und virtuos mit seinen Feinden abrechne. In dieser symbolischen Spätphase habe Karl May die literarische Hochebene erreicht.[51]

Breitenwirkung

Indianer im Karl-May-Museum

Karl May zählt seit mehr als 100 Jahren zu den meistgelesenen Schriftstellern der Welt. Sein Werk wurde in 46 Sprachen übersetzt (Stand 2013).[52] Die Weltauflage liegt bei mehr als 200 Millionen Bänden (davon ca. 100 Millionen in Deutschland). Große Popularität haben seine Bücher noch heute vor allem in Tschechien, Ungarn, Bulgarien, den Niederlanden, Mexiko und sogar Indonesien. In FrankreichGroßbritannien und den USA ist er beinahe unbekannt. Die erste Übersetzung erschien 1881 auf Französisch in Le Monde,[53] und die neuesten stammen aus den letzten Jahren (Vietnam). In den 1960er Jahren stellte die UNESCO fest, May sei der meistübersetzte deutsche Autor.[54]

In der DDR wurden Karl Mays Bücher lange Zeit nicht gedruckt, da er als Imperialist und Faschist galt. Kulturpolitische Debatten führten dazu, dass Winnetou 1982 schließlich gedruckt wurde.[55]

Ganze Generationen bezogen ihr Bild von den Indianern oder dem Orient aus seinen Werken. Auch einige Sprachbegriffe aus beiden Kulturkreisen, die May (teilweise nicht ganz korrekt) verwendete, fanden Eingang in die Umgangssprache. Die indianische Gruß- oder Bekräftigungsformel Howgh, das Anhobbeln der Pferde, die Verwendung von Manitu als Gottesname und die Anredeform Mesch’schurs sind dem Wilden Westen zuzuordnen; die Rangbezeichnungen EfendiAğaBeyPaschaund Wesir sind durch seine Orientromane Allgemeingut geworden.

Adaptionen[

Zu den ältesten und einfachsten Adaptionen gehören das Cowboy-und-Indianer-Spielen, bei dem auch Helden Karl Mays verkörpert werden. Das erste offizielle Karl-May-Spiel, „Schnipp, Schnapp“, lag 1894/95 der Zeitschrift Der Gute Kameradbei und behandelt die in dieser Zeitschriftenreihe erschienen Jugenderzählungen.[56] Zum Überlappungsbereich von Spielen und Sammeln gehören die zahlreichen Figuren aus ZinnMasse oder Kunststoff, die erstmals um 1900 auftraten.[57][58] Zinnfiguren lagen auch dem ältesten kommerziellen Brettspiel, Die Reise nach dem Silbersee (ca. 1935), bei. Die ersten Kartenspiele, vor allem diverse Quartett-Spiele erschienen ebenfalls ab ca. 1935. Einen besonderen Aufschwung für letztere brachte die Karl-May-Film-Welle mit sich. In dieser Zeit (ab ca. 1965) erschienen auch die ersten Puzzle.[59] Im bekanntesten deutschen Pen-&-Paper-Rollenspiel Das Schwarze Auge werden seit 2004 nicht nur viele Werke Mays „zur Vertiefung des regionalen Flairs“ bestimmter aventurischer Regionen empfohlen (Tiefer Süden[60]Tulamidenlande,[61][62] Kosch[63] und Svelltland[64]), sondern das Spiel wurde auch mit seiner Umsetzbarkeit von Karl-May-Stoffen beworben.[65] Überdies tritt in dieser Spielwelt bereits seit 1989 mit dem Nicht-Spieler-Charakter Kara ben Yngerymm (oder Yngerimm) und dessen Schriften Durchs wilde Mhanadistan und In den Schluchten der Trollzacken eine Anlehnung an Karl May (Ingerimm = Mai) auf (Erwähnungen in mehr als 40 Publikationen, Stand: Januar 2017).[66][67] Die bislang einzige Adaption als Computerspiel erfolgte 1993 und basiert auf Der Schatz im Silbersee.[68]

Karl Mays 1896 veröffentlichtes Gedicht Ave Maria wurde von wenigstens 19 anderen Personen vertont. Auch andere Gedichte Mays, besonders aus den Himmelsgedanken, wurden fremdvertont. Von Carl Ball erhielt May „Harfenklänge“ zu seinem Drama Babel und Bibel geschenkt. Der Schweizer Komponist Othmar Schoeck schrieb bereits im Alter von elf Jahren eine Oper zu Der Schatz im Silbersee. Inspiriert durch Mays Werke, insbesondere durch Winnetous Tod, wurde weitere Musik komponiert.[69]

Die erste Bühnenadaption (Winnetou) entstand 1919 von Hermann Dimmler. Überarbeitungen dieses Stückes durch ihn und Ludwig Körner wurden in den Folgejahren aufgeführt. Verschiedene Romanbearbeitungen werden auch auf Freilichtbühnen gespielt. Die ältesten Inszenierungen finden seit 1938 (nach langer Unterbrechung wieder ab 1984) auf der Felsenbühne Rathen in der Sächsischen Schweiz statt; die bekanntesten sind die jährlich stattfindenden Karl-May-Spiele Bad Segeberg (seit 1952) sowie die Karl-May-Festspiele in Elspe (seit 1958). Eine Besonderheit bieten die seit 1993 bestehenden Karl-May-Spiele Bischofswerda, bei denen Kinder die Figuren verkörpern. Insgesamt wurden allein 2006 auf 14 Bühnen Stücke nach Karl May aufgeführt. Mays eigenes Drama Babel und Bibel wurde bislang noch auf keiner größeren Bühne gegeben.[70]

 HauptartikelKarl-May-Verfilmungen

Mays Freunde Marie Luise Droop und Adolf Droop gründeten in Kooperation mit dem Karl-May-Verlag die Produktionsfirma „Ustad-Film“ (Ustad = Karl May). Nach dem Orientzyklus produzierten sie 1920 drei Stummfilme (Auf den Trümmern des ParadiesesDie Todeskarawane und Die Teufelsanbeter). Auf Grund des geringen Erfolges ging die Firma im Folgejahr in Konkurs.[71] 1936 erschien mit Durch die Wüste der erste Tonfilm, und daraufhin folgten mit Die Sklavenkarawane (1958) sowie dessen Fortsetzung Der Löwe von Babylon (1959) die ersten Farbfilme. Einen erneuten Aufschwung erfuhr Karl May im Zuge der Karl-May-Verfilmungen der 1960er Jahre, der erfolgreichsten deutschen Kinoserie.[72] Die meisten der 18 Filme sind im Wilden Westen angesiedelt, 1962 beginnend mit Der Schatz im Silbersee. Der Großteil wurde von Horst Wendlandt oder Artur Brauner produziert. Wiederkehrende Hauptdarsteller waren Lex Barker (Old Shatterhand, Kara Ben Nemsi, Karl Sternau), Pierre Brice (Winnetou), Stewart Granger (Old Surehand), Milan Srdoč (Old Wabble) und Ralf Wolter(Sam Hawkens, Hadschi Halef Omar, André Hasenpfeffer). Die Filmmusik von Martin Böttcher und die Landschaften Jugoslawiens, wo die meisten der Filme gedreht wurden, hatten wesentlichen Anteil am Erfolg der Kinoserie. In den Folgejahren entstanden weitere Filme für das Kino (Die Spur führt zum Silbersee, 1990) oder das Fernsehen (z. B. Das Buschgespenst, 1986, Winnetou – Der Mythos lebt, 2016) sowie TV-Serien (z. B. Kara Ben Nemsi Effendi, 1973/75). Die meisten Filme haben mit den Büchern fast nichts gemeinsam.[72]

Zu keinem Werk eines anderen deutschen Autors entstanden mehr Hörspielbearbeitungen.[73] Inzwischen liegen über 300 in deutscher Sprache vor; auch dänische und tschechische Hörspiele wurden produziert.[74] Das erste (Der Schatz im Silbersee) schrieb Günther Bibo 1929. Eine größere Hörspiel-Welle erfolgte während der 1950er und der 1960er Jahre;[73]die neuesten Produktionen erscheinen in diesem Jahr. In den Fünfziger Jahren produzierten der NWDR Köln und später dessen Rechtsnachfolger, der WDR, unter der Regie von Kurt Meister drei mehrteilige Hörspiele, nämlich WinnetouDer Schatz im Silbersee und Old Surehand. Die Rolle des Old Shatterhand sprach jeweils Kurt LieckJürgen GoslarHansjörg Felmy und Werner Rundshagen liehen Winnetou ihre Stimme.[75] Zu den jüngeren, größeren Umsetzungen gehört die zwölfteilige WDR-Produktion Der Orientzyklus (2006), in die auch Mays Leben bis 1874 eingebunden wurde.[76]

Im Zuge des Erfolges der Karl-May-Verfilmungen entstanden auch einige Comics nach Motiven von Karl May. Eine zweite Comic-Welle folgte in den 1970er Jahren. Der ersten, qualitativ besten und erfolgreichsten Adaptionen, Winnetou (# 1-8) / Karl May (# 9-52) (1963–1965), stammen von Helmut Nickel, die im Walter Lehning Verlag erschienen. Kurios zu nennen ist hier die flämische Comicreihe „Karl May“ (1962–1987), die außer den Hauptcharakteren sehr wenig gemeinsam hat mit der Romanvorlage, die aber mit 87 Folgen einigen Erfolg hatte. Diese Reihe erschien bei dem im niederländischsprachigen Raum sehr bekannten Verlag Standaard Uitgeverij beim Studio von Willy Vandersteen. Auch in DänemarkFrankreichMexikoSchwedenSpanien und der Tschechoslowakei entstanden Comics.[77]

1988 erschien mit Der Schatz im Silbersee das erste Hörbuch gelesen von Gert Westphal. „Wann sehe ich dich wieder, du lieber, lieber Winnetou?“ (1995) ist ein Kompendium von Karl May-Texten, die von Hermann Wiedenroth gelesen werden. Seit 1998 erschienen in verschiedenen Verlagen etwa 50 Hörbücher.[74]

Auch Karl May und sein Leben waren Basis für Verfilmungen, so in Freispruch für Old Shatterhand (1965), Karl May (1974, Hans-Jürgen Syberberg) sowie in einer sechsteiligen Fernsehserie Karl May (1992). Es gibt inzwischen auch verschiedene Romane mit oder um Karl May, beispielsweise Swallow, mein wackerer Mustang (1980) von Erich LoestVom Wunsch, Indianer zu werden. Wie Franz Kafka Karl May traf und trotzdem nicht in Amerika landete (1994) von Peter HenischOld Shatterhand in Moabit (1994) von Walter Püschel, und Karl May und der Wettermacher (2001) von Jürgen Heinzerling. Eine Bühnenadaption ist Die Taschenuhr des Anderen von Willi Olbrich. Weitere Dramatisierungen folgten;[78] zu deren jüngsten gehört das Theaterstück Der Phantast. Leben und Sterben des Dr. Karl May (2017, Idee und Regie: Philipp Stölzl).[79]

Über Karl May hinaus wurde auch das heutige Umfeld rezipiert; so spielt ein MDR-Tatort von 1999 im Karl-May-Museum und auf der Felsenbühne Rathen unter Karl-May-Fans und Hobbyindianern.[80]

Kopien und Parodien

Bereits zu Lebzeiten wurde May parodiert oder unverhohlen kopiert. Während einige Autoren nur ähnliche Wild-West-Erzählungen schrieben, um an Mays literarischem Erfolg teilzuhaben (z. B. Franz Treller), publizierten andere ihre Werke unter Mays Namen.[81] Noch heute erscheinen neue Romane mit seinen Helden. Bekannt wurden die Fortsetzungen von Franz KandolfEdmund TheilFriederike ChudobaJörg KastnerHeinz GrillOtto EmerslebenThomas JeierJutta LarocheReinhard Marheinecke und Iris Wörner.

Im Jahr 2000 wurde ein bereits 1955 geschriebenes Hörspiel von den damals führenden Comedians, geleitet von Jürgen von der Lippe, unter dem Titel „Ja uff erstmal“ neu aufgenommen und in einer langen WDR-Nacht erstmals ausgestrahlt. Nach der positiven Resonanz wurde diese Parodie auch als Hörspiel herausgegeben.

2001 erschien der Kinofilm Der Schuh des Manitu von Michael Herbig alias „Bully“, der als einer der erfolgreichsten deutschen Filme seit dem Zweiten Weltkrieg gilt. Er parodiert weniger die Bücher als vielmehr die Verfilmungen mit Pierre Brice und Lex Barker und basiert auf der ähnlichen Parodie in seiner Comedyshow Bullyparade.

2004 veröffentlichte Roger Willemsen mit Ein Schuss, ein Schrei – das Meiste von Karl May, ein parodistische Verarbeitung der Stoffe von Karl May in Reimform. In 23 Gedichten erzählt er dabei 23 Romane Karl Mays nach.

Gedenken und Ehrungen

Ab 1929 wurde die ehemalige Bahnstraße in Hohenstein-Ernstthal in Karl-May-Straße umbenannt (1929 wurde zunächst ein Teil umbenannt; 1932 sowie 1935 dann weitere Teile). Der Name blieb auch zu DDR-Zeiten erhalten. Am 25. Februar 1992 wurde zum 150. Geburtstag des Dichters auf dem Neumarkt in Hohenstein-Ernstthal eine Karl-May-Büste des Berliner Bildhauers Wilfried Fitzenreiter mit einer Feierstunde unter großer öffentlicher Beteiligung enthüllt. In Hohenstein-Ernstthal sind alle erhaltenen May-Stätten mit Erinnerungsplaketten versehen. Außerhalb der Stadt liegt die Karl-May-Höhle, in der May während des Jahres 1869 zeitweise Unterschlupf fand. Das im Jahr 2007 umbenannte Grundschulzentrum der Stadt Hohenstein-Ernstthal trägt den Namen Karl-May-Grundschule. Sie ist damit deutschlandweit die einzige Schule mit Karl May als Namenspatron.

Von 1932 bis 1945 sowie erneut seit 1985 heißt die Straße in Radebeul, in der May zuletzt wohnte und in der auch seine Villa Shatterhand liegt, ihm zu Ehren Karl-May-Straße.

1987 gab die Deutsche Bundespost aus Anlass seines 75. Todestages eine Briefmarke mit Winnetou, einer seiner berühmtesten Figuren, heraus.[82]

Heinz-Albert Heindrichs nennt sein Lautgedicht ay aus seinem Gedichtband Die Nonnensense in einer Anmerkung ausdrücklich eine „hommage a karl may“.[83] Der Name des Dichters, sein Wohnort und seine Figuren werden in verkürzter Form dargeboten: arl ay“, „rara debe ul. „I shattrnd“ usw.

Am 13. Oktober 2000 wurde der 1990 entdeckte Asteroid (15728) Karlmay nach ihm benannt.[84]

Außerhalb der Museen um Karl May werden ebenfalls diverse Ausstellungen zu dessen Leben, Werk und Wirkung gezeigt. Die erste soll 1935 in Wien stattgefunden haben[85] und zahlreiche weitere folgten.[86] Eine der jüngeren, größeren Ausstellungen fand unter dem Titel Karl May - Imaginäre Reisen im Deutschen Historischen Museum Berlin 2007/08 statt.[87] Auch außerhalb des deutschsprachigen Raumes wurden Ausstellungen gezeigt. So eröffnete in der Westernstadt Tombstone (Arizona, USA) anlässlich des 100. Todestages von Karl May für ein Jahr eine Ausstellung, auch mit Exponaten aus Radebeul, über das Leben des deutschen Schriftstellers und seine Sichtweise auf die amerikanischen Ureinwohner.[88]Es handelt sich um eine aktualisierte Version einer Ausstellung, die an gleicher Stelle bereits 2009 gezeigt worden war.[89]

Karl-May-Institutionen

Karl-May-Stiftung

Testamentarisch setzte Karl May seine zweite Ehefrau Klara als Universalerbin mit der Auflage ein, dass bei ihrem Tode sein gesamter Besitz und die weiteren Einkünfte seiner Werke einer Stiftung zufallen, die mittellose begabte Menschen für ihre Ausbildung und unverschuldet in Not geratene Schriftsteller, Journalisten und Redakteure unterstützen solle. Diese Stiftung wurde bereits ein Jahr nach Mays Tod am 5. März 1913 eingerichtet. Zuwendungen erfolgten seit 1917. Durch Erbverträge und Testamente Klara Mays fiel schließlich der gesamte Nachlass von Karl und Klara May an die Karl-May-Stiftung mit der Maßgabe, die Villa „Shatterhand“, die Liegenschaften und Sammlungen zu einem Karl-May-Museum auszubauen (die Gründung erfolgte noch zu Klara Mays Lebzeiten) und das Grabmal zu pflegen.[90][91] 1960 erfolgte die Trennung vom Karl-May-Verlag, an dem die Stiftung zu zwei Dritteln beteiligt war, wobei Teile des Nachlasses an diesen übergingen.[91] Seit 2014 ist Werner Schul der Vorsitzende und Ralf Harder der stellvertretende Vorsitzende der Karl-May-Stiftung.[92]

Karl-May-Verlag

 HauptartikelKarl-May-Verlag

Am 1. Juli 1913 gründeten Klara May, Friedrich Ernst Fehsenfeld (Mays Hausverleger) und der Jurist Euchar Albrecht Schmid den „Stiftungs-Verlag Fehsenfeld & Co.“ in Radebeul, der ab 1915 den Namen „Karl-May-Verlag“ (KMV) trug. Ihnen gelang es, alle Rechtsstreitigkeiten (u. a. wegen der Kolportageromane) beizulegen und die Rechte an in anderen Verlagen erschienenen Werken zu erwerben. Die existierende Reihe der Gesammelten Reiseerzählungen wurde um Überarbeitungen dieser Texte erweitert und in Gesammelte Werke umbenannt. Zu den weiteren Zielen des KMV gehörte Mays Rehabilitierung gegenüber Literaturwissenschaft und Kritik sowie die Förderung der Karl-May-Stiftung.

Nach dem vertraglichen Ausscheiden Fehsenfelds 1921 und der Trennung von der Karl-May-Stiftung (als Klara Mays Erbin) 1960 liegt der KMV in den Händen der Familie Schmid. Auf Grund des Verhältnisses der Behörden in der SBZ und der DDR zu Karl May siedelte der KMV 1959 nach Bamberg über, ist aber seit 1996 auch wieder in Radebeul vertreten. Mit Ablauf der urheberrechtlichen Schutzfrist 1963 verlor der KMV seine Monopolstellung. Es folgte eine forcierte Kommerzialisierung Mays. Der Name Karl May ist eingetragenes Warenzeichen der „Karl May Verwaltungs- und Vertriebs-GmbH“ des KMV.[93]

Museen

Radebeul

„Villa Shatterhand“
„Villa Bärenfett“
 HauptartikelKarl-May-Museum

In Radebeul wurde am 1. Dezember 1928 in der „Villa Bärenfett“ ein Karl-May-Museum eröffnet, seit 1985 wird auch Karl Mays Wohnhaus „Villa Shatterhand“ für das Museum genutzt. Neben Mays erhaltener Bibliothek, die auf Antrag zu Forschungszwecken genutzt werden kann, sind auch original wieder hergerichtete Räume Teil der Ausstellung. Unter anderem sind auch die Nachbauten der Waffen „Henrystutzen“, „Bärentöter“ und „Silberbüchse“ sowie eine Büste von Winnetou ausgestellt.

In der am hinteren Ende des Gartens stehenden „Villa Bärenfett“ (errichtet vom Radebeuler Architekten Max Czopka) ist heute ein Indianermuseum zur Geschichte und zum Leben der nordamerikanischen Indianer untergebracht. Der Grundstock der Indianer-Sammlung wurde von Karl May selbst gelegt und durch seine Witwe Klara May ergänzt. Der größte und bedeutsamste Teil stammt von Patty Frank(eigentlich Ernst Tobis), der seine vollständige Sammlung zur Verfügung stellte, im Gegenzug Kustos des Museums wurde und in der Villa Bärenfett kostenfrei bis zu seinem Tode wohnen durfte. Das „Kaminzimmer“ der Villa Bärenfett dient auch als Veranstaltungsort.

Hohenstein-Ernstthal

In Hohenstein-Ernstthal befindet sich das unter Denkmalschutz stehende Karl-May-Haus, in dem Karl May am 25. Februar 1842 geboren wurde. An dem etwa 300 Jahre alten Weberhaus wurde 1929 eine Erinnerungstafel für den berühmtesten Sohn der Stadt angebracht. Im Zuge der May-Renaissance in der DDR wurde es 1985 Gedenkstätte und Museum in Trägerschaft der Stadtverwaltung. Seit 1993 wird es von dem Historiker André Neubert geleitet, dem ein Wissenschaftlicher Beirat unter dem Vorsitz von Hans-Dieter Steinmetz beratend zur Seite steht. Neben der Dauerausstellung zu Mays Biografie gibt es ebenfalls wieder hergerichtete Räume, so eine Weberstube, und eine große Sammlung an fremdsprachigen Ausgaben zu sehen.

Zu dem Komplex gehört neben dem eigentlichen Geburtshaus auch eine Begegnungsstätte auf der gegenüberliegenden Straßenseite, in der jährlich zwischen dem 25. Februar und dem 30. März eine große Sonderausstellung und über das Jahr verteilt kleinere Ausstellungen gezeigt werden. Dort finden regelmäßig öffentliche Vorträge und die Tagungen des Wissenschaftlichen Beirats des Museums statt. Bestandteil der Ausstellung ist auch das erhaltene Arbeitszimmer von Werner Legère, dessen Nachlass im Karl-May-Haus aufbewahrt wird. Gegenüber dem Karl-May-Haus (und neben der Begegnungsstätte) existiert seit Sommer 2006 ein öffentlich zugängliches Lapidarium.

Vereine[

Bereits zu Mays Lebzeiten bildeten sich erste Vereinigungen, so in den 1890er Jahren die „Karl-May-Clubs“.[94] Auch heute noch gibt es verschiedene Arbeits- oder Freundeskreise, die sich mit Karl May befassen und oft öffentlich mit Veranstaltungsreihen auftreten. Während die früheren Vereinigungen der May-Verehrung oder zur Abwehr von Angriffen auf May dienten, haben die späteren auch Forschungsabsichten.[95] Vereine gibt es im Umfeld der beiden Museen (Förderverein Karl-May-Museum Radebeul; Förderverein Karl-May-Haus) und – ohne konkreten Bezugspunkt – in Wien, Cottbus, Leipzig, Stuttgart und Berlin. Auch im nichtdeutschsprachigen Raum sind Vereinigungen angesiedelt wie in den Niederlanden, in Australien und Indonesien.

Während viele dieser Vereine eigene Publikationen herausgeben (Der Beobachter an der ElbeKarl-May-Haus InformationWiener Karl-May-BriefKarl May in Leipzig), besteht das Magazin Karl May & Co. unabhängig davon.

Der größte Verein ist die Karl-May-Gesellschaft mit knapp 1800 Mitgliedern. Sie wurde am 22. März 1969 gegründet. Ihr Ziel ist es, Mays Leben und Schaffen samt seiner Rezeptions- und Wirkungsgeschichte zu erforschen. Zudem sollen May und sein Werk einen angemessenen Platz in der Literaturgeschichte erhalten und in der Öffentlichkeit lebendig bleiben.[96]Zu den verschiedenen Publikationen gehören das „Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft“ (seit 1970 jedes Jahr ein Band), die Mitteilungen und Sonderhefte der Karl-May-Gesellschaft, die KMG-Nachrichten sowie ein umfangreiches Reprintprogramm.

Siehe auch

Literatur[

Claus Roxin u. a. (Hrsg.): Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft. Husum seit 1970. (Unvollständige Volltextausgabe im Internet).

  • Viktor Böhm: Karl May und das Geheimnis seines Erfolgs. 2., neu bearbeitete Auflage. Prisma-Verlag, Gütersloh 1979, ISBN 3-19-500374-0.
  • Annette DeekenMay, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 519–522 (Digitalisat).
  • Christian HeermannWinnetous Blutsbruder. Karl-May-Biografie. Karl-May-Verlag, Bamberg 2002, ISBN 3-7802-0161-5.
  • Gerhard Klußmeier, Hainer Plaul: Karl May und seine Zeit. Bilder, Dokumente, Texte. Eine Bildbiographie. Karl-May-Verlag, Bamberg 2007, ISBN 978-3-7802-0181-2.
  • Thomas Kramer: Karl May. Ein biografisches Porträt. Verlag Herder, Freiburg im Breisgau 2012, ISBN 978-3-451-06237-7.
  • Michael Petzel, Jürgen Wehnert: Das neue Lexikon rund um Karl May. Lexikon Imprint Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-89602-509-0.
  • Hainer Plaul: Illustrierte Karl-May-Bibliographie. Unter Mitwirkung von Gerhard Klußmeier. Saur, München/ London/ New York – Paris 1989, ISBN 3-598-07258-9.
  • Claus Roxin: Karl May, das Strafrecht und die Literatur. Essays (= Promenade. Band 8). Klöpfer, Meyer & Co., Tübingen 1997, ISBN 3-931402-10-X.
  • Rüdiger Schaper: Karl May: Untertan, Hochstapler, Übermensch. Siedler-Verlag, München 2011, ISBN 978-3-88680-975-2.
  • Helmut SchmiedtDer Schriftsteller Karl May. Beiträge zu Werk und Wirkung. Hrsg. von Helga Arend. Hansa, Husum 2000, ISBN 3-920421-79-5.
  • Helmut Schmiedt: Karl May oder Die Macht der Phantasie. C.H. Beck Verlag, München 2011, ISBN 978-3-406-62116-1.
  • Dieter Sudhoff, Hans-Dieter Steinmetz (Hrsg.): Karl-May-Chronik. 5 Bände + Begleitbuch. Karl-May-Verlag, Bamberg 2005–2006, ISBN 3-7802-0170-4.
  • Gert Ueding (Hrsg.): Karl-May-Handbuch. 2., erweiterte und bearbeitete Auflage. Königshausen & Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-1813-3.
  • Hermann Wohlgschaft: Karl May – Leben und Werk. 3 Bände. Bücherhaus, Bargfeld 2005, ISBN 3-930713-93-4. (Online-Version der Erstfassung u. d. T. Große Karl May Biographie von 1994)
  • Pete Wolf: Karl May in „Ost“ und „West“. Zur May-Rezeption in CSSR, Ungarn, Polen und anderen Ländern. (= Sonderheft der Karl-May-Gesellschaft. Nr. 77). Aus dem Englischen und mit Anmerkungen und Anhang von Hanswilhelm Haefs. Karl-May-Gesellschaft, Berlin 1988, DNB 951324497.
  • Hans Wollschläger: Karl May: Grundriß eines gebrochenen Lebens. Diogenes, Zürich 1965. (2. Auflage 1976, ISBN 3-257-20253-9, 3. Auflage. Wallstein, Göttingen 2004, ISBN 3-89244-740-3)

Weblinks

 Commons: Karl May – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Karl May – Quellen und Volltexte
  Wikiquote: Karl May – Zitate

Zum literarischen Werk

Institutionen

Adaptionen

Sonstiges

Vizualizări: 163

Adaugă un comentariu

Pentru a putea adăuga comentarii trebuie să fii membru al altmarius !

Alătură-te reţelei altmarius

STATISTICI

Free counters!
Din 15 iunie 2009

209 state 

(ultimul: Eswatini)

Numar de steaguri: 273

Record vizitatori:    8,782 (3.04.2011)

Record clickuri:

 16,676 (3.04.2011)

Steaguri lipsa: 33

1 stat are peste 700,000 clickuri (Romania)

1 stat are peste 100.000 clickuri (USA)

1 stat are peste 50,000 clickuri (Moldova)

2 state au peste 20,000  clickuri (Italia,  Germania)

4 state are peste 10.000 clickuri (Franta, UngariaSpania,, Marea Britanie,)

6 state au peste 5.000 clickuri (Olanda, Belgia,  Canada,  )

10 state au peste 1,000 clickuri (Polonia, Rusia,  Australia, IrlandaIsraelGreciaElvetia ,  Brazilia, Suedia, Austria)

50 state au peste 100 clickuri

20 state au un click

Website seo score
Powered by WebStatsDomain

DE URMĂRIT

1.EDITURA HOFFMAN

https://www.editurahoffman.ro/

2. EDITURA ISTROS

https://www.muzeulbrailei.ro/editura-istros/

3.EDITURA UNIVERSITATII CUZA - IASI

https://www.editura.uaic.ro/produse/editura/ultimele-aparitii/1

4.ANTICARIAT UNU

https://www.anticariat-unu.ro/wishlist

5. PRINTRE CARTI

http://www.printrecarti.ro/

6. ANTICARIAT ALBERT

http://anticariatalbert.com/

7. ANTICARIAT ODIN 

http://anticariat-odin.ro/

8. TARGUL CARTII

http://www.targulcartii.ro/

9. ANTICARIAT PLUS

http://www.anticariatplus.ro/

10. LIBRĂRIILE:NET

https://www.librariileonline.ro/carti/literatura--i1678?filtru=2-452

11. LIBRĂRIE: NET

https://www.librarie.net/cautare-rezultate.php?&page=2&t=opere+fundamentale&sort=top

12.CONTRAMUNDUM

https://contramundum.ro/cart/

13. ANTICARIATUL NOU

http://www.anticariatulnou.ro

14. ANTICARIAT NOU

https://anticariatnou.wordpress.com/

15.OKAZII

https://www.okazii.ro/cart?step=0&tr_buyerid=6092150

16. ANTIKVARIUM.RO

http://antikvarium.ro

17.ANTIKVARIUS.RO

https://www.antikvarius.ro/

18. ANTICARIAT URSU

https://anticariat-ursu.ro/index.php?route=common/home

19.EDITURA TEORA - UNIVERSITAS

http://www.teora.ro/cgi-bin/teora/romania/mbshop.cgi?database=09&action=view_product&productID=%20889&category=01

20. EDITURA SPANDUGINO

https://edituraspandugino.ro/

21. FILATELIE

 http://www.romaniastamps.com/

22 MAX

http://romanianstampnews.blogspot.com

23.LIBREX

https://www.librex.ro/search/editura+polirom/?q=editura+polirom

24. LIBMAG

https://www.libmag.ro/carti-la-preturi-sub-10-lei/filtre/edituri/polirom/

25. LIBRIS

https://www.libris.ro/account/myWishlist

26. MAGIA MUNTELUI

http://magiamuntelui.blogspot.com

27. RAZVAN CODRESCU
http://razvan-codrescu.blogspot.ro/

28.RADIO ARHIVE

https://www.facebook.com/RadioArhive/

29.IDEEA EUROPEANĂ

https://www.ideeaeuropeana.ro/colectie/opere-fundamentale/

30. SA NU UITAM

http://sanuuitam.blogspot.ro/

31. CERTITUDINEA

www.certitudinea.com

32. F.N.S.A

https://www.fnsa.ro/products/4546-dimitrie_cantemir_despre_numele_moldaviei.html

Anunturi

Licenţa Creative Commons Această retea este pusă la dispoziţie sub Licenţa Atribuire-Necomercial-FărăModificări 3.0 România Creativ

Note

Hoffman - Jurnalul cărților esențiale

1. Radu Sorescu -  Petre Tutea. Viata si opera

2. Zaharia Stancu  - Jocul cu moartea

3. Mihail Sebastian - Orasul cu salcimi

4. Ioan Slavici - Inchisorile mele

5. Gib Mihaescu -  Donna Alba

6. Liviu Rebreanu - Ion

7. Cella Serghi - Pinza de paianjen

8. Zaharia Stancu -  Descult

9. Henriette Yvonne Stahl - Intre zi si noapte

10.Mihail Sebastian - De doua mii de ani

11. George Calinescu Cartea nuntii

12. Cella Serghi Pe firul de paianjen…

Continuare

Creat de altmariusclassic Dec 23, 2020 at 11:45am. Actualizat ultima dată de altmariusclassic Ian 24, 2021.

© 2024   Created by altmarius.   Oferit de

Embleme  |  Raportare eroare  |  Termeni de utilizare a serviciilor