altmarius

cultură şi spiritualitate

Johann Zápolya

Johann Zápolya (ungar. Szapolyai János, kroat. Ivan Zapolja, Ivan Zapoljski, rumän.Ioan Zapolya, serb. Jovan Zapolja; * 2. Februar 1487 auf der Zipser Burg; † 22. Juli1540 in Mühlbach in Siebenbürgen) war ein ungarischer Aristokrat, Wojewode von Siebenbürgen und ab 1526 erwählter König von Ungarn und Kroatien. Im Türkenkriegstand Johann Zapolja gegen den Thronkonkurrenten Ferdinand I. von Österreich. Der Friede von Großwardein 1538 sprach das Königreich Ungarn nach seinem Tod dem Habsburger zu.

Leben

Herkunft

Johann Zápolya entstammte der Adelsfamilie der Zápolya. Er wurde als Sohn der zweiten Ehe des Stephan Zápolya, Woiwode von Siebenbürgen, mit Hedwig (Hedwiga), Prinzessin von Teschen aus dem Haus der Piasten, auf der Zipser Burg(Szepesvár) in östlichen Oberungarn geboren. Seine Mutter war die Tochter des Przemysl II., Herzog von Teschen und Glogau in Schlesien, und der Anna, Prinzessin von Masowien.[1]

Woiwode von Siebenbürgen

1505 nahm Johann – das ist die früheste Überlieferung zu seinem politischen Wirken – als Achtzehnjähriger am Reichstag von Rákos (auf dem Rákosfeld) teil.[2] Auf seinen Antrag hin soll die Versammlung beschlossen haben, dass nach dem Tod des regierenden Königs Vladislav II. (Böhmen und Ungarn) kein Fremder zum König von Ungarn gekrönt werden solle. Damit galt er als der nationale Kandidat für den Thron, den seine Familie schon länger anstrebte. Legendenhafte Ausschmückungen seines Lebens flossen in zeitgenössische und spätere Publikationen ein.

Im Jahre 1510 soll Zápolya vergeblich um die Hand der Prinzessin Anna von Böhmen und Ungarn angehalten haben. Hinter seiner daraufhin erfolgten Ernennung zum Woiwoden von Siebenbürgen im Jahre 1511 verbarg sich möglicherweise die Absicht, ihn vom Hofe fernzuhalten. Im Jahre 1513, nach einem erfolgreichen Angriff auf türkisch besetztes Territorium, eilte er an der Spitze von 1000 Reitern nach Buda und erneuerte seinen Heiratsantrag, der wiederum abgelehnt wurde.

1514 erstickte Zápolya den großen Bauernaufstand unter Führung von György Dózsa gegen die Grundherrschaft des Adels und die Erbuntertänigkeit der Bauern. Auf Zápolyas Geheiß wurde der Rebellenführer György Dózsa als „Bauernkönig“ verhöhnt, gefoltert und unter entsetzlichen Qualen langsam zu Tode gebracht.[3] Nun war Zápolya beim Landadel, dessen Tyrannei die Bauernschaft zur Revolte getrieben hatte, als Retter aus der Gefahr beliebter denn je zuvor.[4]

Ambitionen auf den ungarischen Thron[

Zápolya war ein Schwager des polnischen Königs Sigismund I. und des ungarisch-böhmischen Königs Wladyslaw II. und somit der Onkel Ludwigs II. von Böhmen und Ungarn. Nach dem Tod Wladyslaws II. machte ihn der Reichstag von Rákos 1516 zum Reichsverweser für den minderjährigen König Ludwig II. Er strebte nun die Würde des Palatins an, eines obersten Hofbeamten.[5] Doch der Staatsrat und der Hof stellten sich gemeinsam gegen ihn und ernannten stattdessen 1519 Stephan Báthory (Vater des gleichnamigen Königs von Polen).

Der Streit der Interessengruppen entbrannte nun schärfer als zuvor, und das in einer Zeit, als der Druck von Seiten der Osmanen einen Zusammenschluss aller Widerstandskräfte erfordert hätte. Nicht zuletzt die Uneinigkeit zwischen Zápolya und Báthory ermöglichte es den Türken, 1521 die bedeutende Festung Belgrad einzunehmen und sich so den Weg nach Ungarn zu öffnen.

1522 hatte der Reichstag Zápolya und Báthory zu Generalkapitänen des Königreichs Ungarn ernannt, aber der Hof bestätigte nur Báthory. Bei den Reichstagen von Hatvan und Rákos 1522 setzte sich Zápolya an die Spitze eines Bündnisses mit dem Ziel, den Palatin und andere hohe Staatsbeamte abzusetzen. Doch der Versuch scheiterte. Im folgenden Jahr enthob die revolutionäre Ständeversammlung von Hatvan alle Mitglieder des Staatsrates ihrer Ämter und machte István Verböczy, einen Freund Zápolyas, zum Palatin.

Inmitten dieser hoffnungslosen politischen Situation drang der türkische Sultan Süleyman der Prächtige mit einer gewaltigen Armee in die ungarische Tiefebene vor. Der junge König kam in der Schlacht bei Mohács (1526) um sein Leben. Da Johann Zápolya – vermutlich infolge widersprüchlicher Befehle von Ludwig II. – nicht rechtzeitig auf dem Schlachtfeld erschien, wurde er – wahrscheinlich zu Unrecht – vom Hof des Verrats bezichtigt. Sein jüngerer Bruder Georg Zápolya (* um 1490), Erbgraf der Zips, Feldhauptmann und zweiter Oberbefehlshaber der königlich-ungarischen Truppen, wurde in der Schlacht von Mohács getötet.

König von Ungarn[

Nach dem Tod von Ludwig II. traten zwei Ständeversammlungen zusammen, die zwei verschiedene Könige wählten. Zápolya wurde in Tokaj am 16. Oktober 1526 zum König von Ungarn gewählt.[6] Seine Wahl wurde von einer weiteren Versammlung in Stuhlweißenburg am 10. November 1526 bestätigt. Am folgenden Tag wurde Johann Zápolya als Johann I. mit der Stephanskrone zum König von Ungarn gekrönt. Sein Konkurrent um die ungarische Krone, der spätere Kaiser Ferdinand I., ein Schwager von Ludwig II., wurde am 16. Dezember 1526 in Preßburg von einer Ständeversammlung zum König von Ungarn gewählt. Zápolya war von einer Mehrheitsvertretung des niederen und mittleren weltlichen Adels und der hohen Geistlichkeit gewählt worden, zu den wenigen ungarischen Unterstützern Ferdinands zählten aber prominente hohe Adelige, vor allem aus Westungarn.

„Die Doppelwahl bedeutete den Auftakt zu einem Bürgerkrieg – das Unglückseligste, das dem Land mit Rücksicht auf die Invasion der Osmanen geschehen konnte.“[7] Nach dem mit politischen Mitteln, d.h. mit der Bildung von Koalitionen ausgefochtenen Machtkampf im Vorjahr nahmen die beiden Könige im Jahre 1527 den militärischen Machtkampf auf. Dabei gewann Ferdinand die Oberhand. Johann musste aus der Hauptstadt Ofen (ungarisch Buda) nach Siebenbürgen zurückweichen.

Sowohl Ferdinand als auch Johann schickten Gesandte an den Hof des Sultans, um sich abzusichern. Der Gesandte Johanns, der polnische Diplomat Hieronymus Laski, ein Bruder Johannes a Lascos, war erfolgreich und sicherte König Johann das Wohlwollen des Sultans. 1528 unterstellte sich König Johann dem „Schutz“ (und damit der Oberhoheit) der Osmanen.[8] Am 10. Mai 1529 brach der Sultan mit einer türkischen Armee und deren Hilfstruppen nach Ungarn auf und errichtete am 18. August ein Heerlager bei Mohács. König Johann suchte den Sultan in dessen Lager auf und leistete ihm den Handkuss als Zeichen der Vasallität.[9] Im Gegenzug erklärte der Sultan, Johann als König von Ungarn anzuerkennen. Dass Sultan Süleyman 1529 auf Wien vorrückte, diente auch dazu, seinem Vasallen Johann die Herrschaft über Ungarn zu sichern.[10]

Erst der Friede von Großwardein (ungarisch: Nagyvárad, rumänisch: Oradea) vom 24. Februar 1538 setzte dem zwölfjährigen Kampf zwischen Johann und Ferdinand ein Ende. Ferdinand erkannte Johann als König von Ungarn an. Er ließ sich jedoch das Recht auf die Nachfolge bei dessen Tod zusichern. Johann brach jedoch die Vereinbarung zur Nachfolgeregelung, als ihm aus der 1539 geschlossenen Ehe mit Isabella, der Tochter seines Schwagers Sigismund I., König von Polen, am 7. Juli 1540, 15 Tage vor seinem Tod, in Ofen ein Sohn geboren wurde, Johann Sigismund Zápolya, den er sogleich zum Erben des Königreichs Ungarn erklärte.

Würdigung[

König Johann I. Zápolya war in seiner Regierungsgewalt auf das mittlere Drittel Ungarns und das östliche Siebenbürgen beschränkt. Aus ungarischer Sicht wird als sein Verdienst die Verteidigung der nationalen Unabhängigkeit genannt, an der sein Minister Frater György (György Utješenović) als Berater entscheidenden Anteil wurde. Dies war unter den gegebene Umständen jedoch nur durch ein Zusammengehen mit den Osmanen und durch die Anerkennung der Oberhoheit des Sultans möglich. Im Frieden von Großwardein musste Johann den nordwestliche Teil des ungarischen Gebietes, das fortan als „Königliches Ungarn“ bezeichnet wurde, den Habsburgern überlassen. Als Kaiser Ferdinand I. 1540, nach Johanns Tod, diesen Anspruch geltend machte, besetzten türkische Truppen das Kernland Ungarns einschließlich Buda. Für Johanns Erben blieb nur das Fürstentum Siebenbürgen, das unter der Oberhoheit des Osmanischen Reiches bis 1686/1687 Bestand hatte.

Literatur

  • István Torjai-Szabó: Szapolyai, János. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 4. Hrsg. von Mathias Bernath, Karl Nehring. München 1981, S. 249–251.

Weblinks

 Commons: Johann Zápolya – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Vizualizări: 43

Adaugă un comentariu

Pentru a putea adăuga comentarii trebuie să fii membru al altmarius !

Alătură-te reţelei altmarius

STATISTICI

Free counters!
Din 15 iunie 2009

209 state 

(ultimul: Eswatini)

Numar de steaguri: 273

Record vizitatori:    8,782 (3.04.2011)

Record clickuri:

 16,676 (3.04.2011)

Steaguri lipsa: 33

1 stat are peste 700,000 clickuri (Romania)

1 stat are peste 100.000 clickuri (USA)

1 stat are peste 50,000 clickuri (Moldova)

2 state au peste 20,000  clickuri (Italia,  Germania)

4 state are peste 10.000 clickuri (Franta, UngariaSpania,, Marea Britanie,)

6 state au peste 5.000 clickuri (Olanda, Belgia,  Canada,  )

10 state au peste 1,000 clickuri (Polonia, Rusia,  Australia, IrlandaIsraelGreciaElvetia ,  Brazilia, Suedia, Austria)

50 state au peste 100 clickuri

20 state au un click

Website seo score
Powered by WebStatsDomain

DE URMĂRIT

1.EDITURA HOFFMAN

https://www.editurahoffman.ro/

2. EDITURA ISTROS

https://www.muzeulbrailei.ro/editura-istros/

3.EDITURA UNIVERSITATII CUZA - IASI

https://www.editura.uaic.ro/produse/editura/ultimele-aparitii/1

4.ANTICARIAT UNU

https://www.anticariat-unu.ro/wishlist

5. PRINTRE CARTI

http://www.printrecarti.ro/

6. ANTICARIAT ALBERT

http://anticariatalbert.com/

7. ANTICARIAT ODIN 

http://anticariat-odin.ro/

8. TARGUL CARTII

http://www.targulcartii.ro/

9. ANTICARIAT PLUS

http://www.anticariatplus.ro/

10. LIBRĂRIILE:NET

https://www.librariileonline.ro/carti/literatura--i1678?filtru=2-452

11. LIBRĂRIE: NET

https://www.librarie.net/cautare-rezultate.php?&page=2&t=opere+fundamentale&sort=top

12.CONTRAMUNDUM

https://contramundum.ro/cart/

13. ANTICARIATUL NOU

http://www.anticariatulnou.ro

14. ANTICARIAT NOU

https://anticariatnou.wordpress.com/

15.OKAZII

https://www.okazii.ro/cart?step=0&tr_buyerid=6092150

16. ANTIKVARIUM.RO

http://antikvarium.ro

17.ANTIKVARIUS.RO

https://www.antikvarius.ro/

18. ANTICARIAT URSU

https://anticariat-ursu.ro/index.php?route=common/home

19.EDITURA TEORA - UNIVERSITAS

http://www.teora.ro/cgi-bin/teora/romania/mbshop.cgi?database=09&action=view_product&productID=%20889&category=01

20. EDITURA SPANDUGINO

https://edituraspandugino.ro/

21. FILATELIE

 http://www.romaniastamps.com/

22 MAX

http://romanianstampnews.blogspot.com

23.LIBREX

https://www.librex.ro/search/editura+polirom/?q=editura+polirom

24. LIBMAG

https://www.libmag.ro/carti-la-preturi-sub-10-lei/filtre/edituri/polirom/

25. LIBRIS

https://www.libris.ro/account/myWishlist

26. MAGIA MUNTELUI

http://magiamuntelui.blogspot.com

27. RAZVAN CODRESCU
http://razvan-codrescu.blogspot.ro/

28.RADIO ARHIVE

https://www.facebook.com/RadioArhive/

29.IDEEA EUROPEANĂ

https://www.ideeaeuropeana.ro/colectie/opere-fundamentale/

30. SA NU UITAM

http://sanuuitam.blogspot.ro/

31. CERTITUDINEA

www.certitudinea.com

32. F.N.S.A

https://www.fnsa.ro/products/4546-dimitrie_cantemir_despre_numele_moldaviei.html

Anunturi

Licenţa Creative Commons Această retea este pusă la dispoziţie sub Licenţa Atribuire-Necomercial-FărăModificări 3.0 România Creativ

Note

Hoffman - Jurnalul cărților esențiale

1. Radu Sorescu -  Petre Tutea. Viata si opera

2. Zaharia Stancu  - Jocul cu moartea

3. Mihail Sebastian - Orasul cu salcimi

4. Ioan Slavici - Inchisorile mele

5. Gib Mihaescu -  Donna Alba

6. Liviu Rebreanu - Ion

7. Cella Serghi - Pinza de paianjen

8. Zaharia Stancu -  Descult

9. Henriette Yvonne Stahl - Intre zi si noapte

10.Mihail Sebastian - De doua mii de ani

11. George Calinescu Cartea nuntii

12. Cella Serghi Pe firul de paianjen…

Continuare

Creat de altmariusclassic Dec 23, 2020 at 11:45am. Actualizat ultima dată de altmariusclassic Ian 24, 2021.

© 2024   Created by altmarius.   Oferit de

Embleme  |  Raportare eroare  |  Termeni de utilizare a serviciilor