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Johann Christian Bach - Alessandro nell’Indie

Werkdaten
Titel: Alessandro nell’Indie
Dritter Akt, Szene XII. „Ferma. È tempo di morte, e non d’amori.“

Dritter Akt, Szene XII.
„Ferma. È tempo di morte, e non d’amori.“

Form: Opera seria
Originalsprache: Italienisch
Musik: Erste Vertonung von Leonardo Vinci
Libretto: Pietro Metastasio
Uraufführung: 2. Januar 1730
Ort der Uraufführung: Rom
Ort und Zeit der Handlung: Indien, an den Ufern des Hydaspes, an dessen einer Seite sich das Feldlager des Alessandro und an dessen anderer Seite sich das Schloss der Cleofide befindet, 326 v. Chr.
Personen
  • Alessandro il Grande (Alexander der Große), König von Makedonien
  • Poro (Poros), indischer König der Paurava, verliebt in Cleofide
  • Cleofide (Kleophis), indische Königin der Assakener, verliebt in Poro
  • Erissena, Poros Schwester
  • Gandarte, Poros Freund und Feldherr, verliebt in Erissena
  • Timagene (Koinos), Alessandros Feldherr und heimlicher Gegner
  • Hofstaat, Offiziere, Soldaten, Wachen

Alessandro nell’Indie ist ein Opern-Libretto, ein Dramma per musica in drei Akten von Pietro Metastasio. Es wurde von zahlreichen Komponisten vertont. Die erste Vertonung durch Leonardo Vinci wurde am 2. Januar 1730 in Rom uraufgeführt.[1]

Eine deutsche Übersetzung des Librettos von Johann Anton Koch erschien 1771 unter dem Namen Alexander in Indien im dritten Band seiner unvollendet gebliebenen Gesamtausgabe Des Herrn Abt Peter Metastasio Kayserl. Königl. Hofpoetens Dramatische Gedichte.[Digitalisat 1] Die Übersetzung einer anderen Libretto-Fassung veröffentlichte er 1776 unter dem Namen Alexander, abgeändert im achten Band.[Digitalisat 2]

Handlung

Das Libretto handelt vom Indienfeldzug des hier Alessandro genannten makedonischen Königs Alexander der Große und dessen Eroberung des Fürstentums der Paurava unter König Poros im Jahr 326 v. Chr. durch die Schlacht am Hydaspes. Nach seinem Sieg versöhnten sich beide Könige, und Alexander beließ Poros in seiner Regierung.

„Alexander der Große hatte den König Porus, der über einen Theil von Indien herrschte, in verschiedenen Feldschlachten überwunden und zuletzt gefangen genommen, war aber edelmüthig genug, ihm die Freyheit und seine Länder wiederzugeben. Diese Grosmuth des macedonischen Helden macht den Hauptstoff des gegenwärtigen Singespiels aus. Zu Nebenhandlungen sind die Kunstgriffe der Cleofide benutzt, die, als Königin eines andern Theils von Indien, den Porus liebte, aber zu gleicher Zeit auch den Alexander so einzunehmen wußte, daß dieser Sie im ruhigen Besitz ihrer Krone und ihrer Länder ließ.

Die Handlung fängt von der zweyten Niederlage des Porus an.

Der Schauplatz ist an den Ufern des Flusses Hydaspes, an dessen einer Seite man das Feldlager Alexanders, auf der andern die Residenz der Cleofide wahrnimmt.“

 Pietro Metastasio: Vorwort aus dem Libretto der Vertonung von Carl Heinrich Graun, Berlin 1784[Digitalisat 3]

Die folgende Inhaltsangabe basiert auf dem Libretto der Vertonung von Carl Heinrich Graun.[Digitalisat 3]

Erster Akt

Das nach der Niederlage Poros verheerte Feldlager der Inder

Zum Schluss der Ouvertüre sind kriegerische Musik und Waffenlärm zu hören. Während sich der Vorhang öffnet, sieht man die indischen Soldaten vor den Truppen Alessandros fliehen. Der indische König Poro bemüht sich, die Fliehenden aufzuhalten. Da ihm dies nicht gelingt, versucht er, sich selbst zu töten. Er wird jedoch von seinem Feldherrn Gandarte daran gehindert, der ihn an seine Geliebte Cleofide, der Königin eines anderen Teils von Indien, erinnert. Poro glaubt allerdings, dass sie inzwischen ein Verhältnis mit Alessandro eingegangen ist. Um seinen König zu schützen, bietet Gandarte einen Kleidertausch an, und fortan treten Poro unter dem Namen Asbite und Gandarte als Poro auf. (Arie Gandarte: „È prezzo leggiero“.) Wenig später wird Asbite/Poro von Alessandros Feldherrn Timagene nach einem kurzen Kampf festgenommen. Alessandro kommt hinzu und befiehlt, kein unnötiges Blut zu vergießen. Timagene geht, um den Befehl an die Soldaten weiterzugeben. Nachdem sich Asbite/Poro Alessandro als Freund Poros vorgestellt hat, lässt Alessandro ihn frei und gibt ihm dem Auftrag, Poro mitzuteilen, dass er sich lediglich unterwerfen müsse, damit wieder Frieden einkehre. Außerdem übergibt er ihm seinen eigenen Degen als Geschenk. Poro nimmt diesen an, schwört Alessandro aber, ihn gegen ihn selbst einzusetzen. (Arie Poro: „Vedrai con tuo periglio“.) Er entfernt sich.

Timagene kommt mit der gefesselten Erissena, Poros Schwester, die ihm von zwei Indern übergeben wurde. Alessandro ist entsetzt über diese Tat. Er befiehlt, die beiden Verräter zu fesseln und an Poro auszuliefern. Erissena lässt er trotz Timagenes gegenteiligem Rat sofort wieder frei. (Arie Alessandro: „Vil trofeo d’un Alma imbelle“.) Nachdem Alessandro gegangen ist, teilt Erissena Timagene mit, wie beeindruckt sie von Alessandro ist. Timagene, der selbst ein Auge auf Erissena geworfen hat, wird eifersüchtig. (Arie Erissena: „Chi vive amante, sai, ehe delira“.)

Ein mit schattigen Bäumen umgebener Platz

Poro berichtet Cleofide, die er für Alessandros Geliebte hält, sarkastisch von Alessandros Sieg. Nun stehe ihrem Verhältnis nichts mehr im Wege. Cleofide jedoch versichert ihm ihre fortgesetzte Liebe und bittet ihn, ihr zu vertrauen. Er glaubt ihr und schwört, nie wieder eifersüchtig zu werden. (Arie Poro: „Se mai più farò geloso“.) Als Cleofide jedoch die gerade angekommene Erissena fragt, ob Alessandro von ihr gesprochen habe, regt sich seine Eifersucht sofort wieder. Cleofide macht sich auf den Weg in Alessandros Lager. (Arie Cleofide: „Se mai turbo il tuo riposo“.) Obwohl Erissena Poro rät, Cleofide zu vertrauen, will er ihr folgen. Gandarte kommt hinzu. Er hat bemerkt, dass Timagene ein Feind Alessandros ist und hat daher noch Hoffnung auf einen Sieg. Auch er rät Poro davon ab, Cleofide zu folgen. Poro geht dennoch. Als Erissena Gandarte von Alessandro vorschwärmt, weist dieser sie darauf hin, dass Poro sie bereits ihm (Gandarte) versprochen habe. (Arie Erissena: „Compagni nell’ amore“.)

Großes offenes Zelt mit zwei Stühlen mit Blick auf das Lager Alessandros und auf der anderen Seite des Hydaspes die Residenz Cleofides

Cleofide überquert mit einigen Indern zu Schiff den Hydaspes, um Alessandro Gaben als Geschenk oder Tribut zu überbringen. Alessandro weist diese zurück, da er von Freunden keine Geschenke annehme und von Vasallen lediglich Treue fordere. Timagene meldet die Ankunft Asbites/Poros, der im Beisein Cleofides mit ihm sprechen wolle. Asbite/Poro erklärt, dass Poro sich noch nicht für überwunden halte und das Friedensangebot ablehne. Cleofide versucht, Alessandro zu besänftigen und lädt ihn in ihre Residenz ein, um dort Poros wahre Absichten zu erfahren. Asbite habe Poro falsch verstanden. Asbite versichert jedoch, Poros Absichten besser zu kennen und warnt Alessandro vor Cleofide, die Poro einst geliebt habe und ihm nun untreu geworden sei. Um Poro für seine erneute Eifersucht zu strafen, erklärt Cleofide nun Alessandro ihre Liebe. Alessandro verspricht ihr seine Freundschaft, nicht aber sein Herz. (Arie Alessandro: „Se amore a questo petto“.) Er geht. Poro versöhnt sich mit Cleofide. (Duett Cleofide/Poro: „Se mai turbo il tuo riposo“ / „Se mai più farò geloso“.)

Zweiter Akt

Kabinett in Cleofides Palast

Poro und Gandarte planen einen Hinterhalt an der Brücke über den Hydaspes. Sie rechnen dabei mit der Unterstützung Timagenes. Als Erissena die Ankunft Alessandros meldet, denkt Poro erneut an Cleofides vermeintliche Untreue. Gandarte rät ihm, sie zu vergessen, und entfernt sich. (Arie Gandarte: „Quando tu miri un fior“.) Obwohl Erissena Alessandro gerne wiedersehen würde, schickt Poro sie fort. Er nimmt sich vor, Cleofide aus dem Weg zu gehen, und freut sich auf seinen bevorstehenden Sieg über Alessandro.

Weite Landschaft mit dem Hydaspes, über den eine Brücke führt; auf dem jenseitigen Ufer des Flusses das Lager der Griechen

Begleitet von kriegerischer Musik ziehen Alessandro und Timagene mit einem Teil des Heeres über die Brücke. Cleofide kommt ihm mit ihrem Gefolge entgegen und begrüßt ihn freundschaftlich. Die Begrüßung wird jedoch durch Waffenlärm unterbrochen, als Poro mit seinen Truppen angreift. Alessandro und Timagene eilen zur Brücke.

Der Angriff wurde von Alessandro zurückgeschlagen. Cleofide hält den fliehenden Poro auf und fleht ihn an, sie nicht zu verlassen. Aber erst als sie droht, sich in den Fluss zu stürzen und ihm schließlich die Ehe verspricht, gibt er nach. (Duett Cleofide/Poro: „Sommi Dei se giusti siete“.) Da nahen sich Alessandro von der einen und Timagene von der anderen Seite. In seiner Not zieht Poro seinen Dolch, um sie und sich selbst zu töten. Alessandro entreißt ihm diesen jedoch. Zu seiner Rechtfertigung will ihm Asbite/Poro seine wahre Identität offenbaren. Er wird jedoch durch die Ankunft Timagenes unterbrochen. Timagene berichtet, dass die Soldaten Cleofide für den Hinterhalt verantwortlich machen und ihr Blut fordern. Da Asbite/Poro jedoch die Schuld auf sich nimmt, lässt Alessandro ihn festnehmen und übergibt ihn Timagene. Cleofide bittet Alessandro vergeblich um seine Freilassung. (Arie Alessandro: „D’un barbaro scortese“.) Alessandro geht. Timagene schickt Cleofide zu ihrem Palast, und Cleofide bittet ihn, Poro auszurichten, dass er standhaft bleiben solle. (Arie Cleofide: „Digli ch’io son fedele“.)

Timagene übergibt Asbite (Poro) einen Brief, in dem er ihm versichert, dass er keine Schuld am Scheitern des Überfalls habe. (Arie Poro: „Destrier che all’ armi usato“.) Poro geht. Timagene hofft, dass seine Intrigen gegen Alessandro irgendwann Erfolg haben werden. (Arie Timagene: „È ver che all’ amo intorno“.)

Zimmer im Palast Cleofides

Cleofide erzählt Gandarte, dass Poro vorhatte, sie aus Liebe zu töten. Alessandro kommt hinzu, und Gandarte versteckt sich. Alessandro teilt Cleofide mit, dass es ihm nicht gelungen sei, den Zorn seiner Soldaten auf sie zu mäßigen. Cleofide ist bereit, als Märtyrerin zu sterben. Um sie zu retten, bietet ihr Alessandro an, sie zu heiraten. Da Cleofide dies nicht möchte, kommt der immer noch als Poro verkleidete Gandarte aus seinem Versteck und bietet sich selbst als Opfer an, um Cleofide zu retten. Alessandro ist so beeindruckt von diesem Edelmut, dass er ihm Cleofide übergibt und verspricht, auch Asbite freizulassen. (Arie Alessandro: „S’è ver, che t’accendi“.) Er geht. Erissena kommt und berichtet, dass Poro sich in den Hydaspes gestürzt habe und tot sei. Sie habe es soeben von Timagene erfahren. Erissena rät der verzweifelten Cleofide zur Flucht. (Arie Cleofide: „Il Regno il Consorte“.)

Dritter Akt

Überdachter Säulengang am Schlossgarten

Erissena begegnet dem für tot gehaltenen Poro. Die Todesnachricht war lediglich von Timagene verbreitet worden, um ihn zu schützen, nachdem er ihn freigelassen hatte. Poro plant nun, Alessandro im Garten einen Hinterhalt zu legen, um ihn zu töten. Timagene soll ihn dorthin locken. Zum Beweis, dass Timagene auf ihrer Seite ist, gibt er ihr dessen Brief. Nachdem Poro gegangen ist, kommt Cleofide und klagt über ihre Sorgen. Auch Alessandro kommt hinzu. Er versucht, Cleofide zur Flucht zu überreden. Sie möchte nun jedoch lieber sein Heiratsangebot annehmen. Alessandro bittet sie, ihn am Tempel zu erwarten und geht. Erissena ist erstaunt, dass Cleofide sich so schnell beruhigt hat. Cleofide aber antwortet, dass sie dem Augenschein nicht so schnell glauben solle. (Arie Cleofide: „Se troppo crede al ciglio“.) Cleofide geht.

Alessandro kommt mit zwei Wachen zurück und berichtet Erissena, dass Timagene einen geplanten Anschlag aufgedeckt habe. Erissena glaubt, dass Timagene sie verraten habe und übergibt Alessandro Timagenes Brief als Beweis ihrer eigenen Unschuld. Alessandro hatte eigentlich den Widerstand seines Heeres gegen seinen Hochzeitsplan im Sinn, aber Timagenes Verrat ist nun aufgedeckt. Alessandro schickt Erissena fort, um nachdenken zu können.

Alessandro fragt Timagene, wie er sich verhalten würde, wenn er von einem Freund verraten würde. Als Timagene antwortet, dass Nachsicht in diesem Fall fehl am Platze sei, zeigt Alessandro ihm den verräterischen Brief. Timagene fleht um Gnade. Alessandro ist bereit, ihm zu verzeihen, wenn er in Zukunft treu sei. (Arie Alessandro: „Serbati a grandi imprese“.) Er geht.

Asbite (Poro) kommt, um mit Timagene über den neuen Hinterhalt zu sprechen. Timagene möchte nun jedoch nichts mehr damit zu tun haben. (Arie Timagene: „Finchè rimango in vita“.) Er geht, und Gandarte und Erissena kommen zu Poro. Erissena berichtet ihm von der bevorstehenden Hochzeit Cleofides mit Alessandro. (Arie Poro: „Dov’è? s’affretti“.) Poro geht. Erissena bittet Gandarte, Poro beizustehen. (Arie Gandarte: „Mio ben ricordati“.) Erissena ist besorgt. (Arie Erissena: „Son confusa pastorella“.)

Dem Bacchus geweihter Tempel; in dessen Mitte ein Scheiterhaufen, der in Brand gesteckt wird

Alessandro und Cleofide treten mit ihrem Gefolge auf. Vor ihnen schreiten einige Bacchanten und Tempelpriester mit brennenden Fackeln. Poro beobachtet die Szene aus der Ferne. Als Alessandro Cleofide die Hand reicht, erklärt sie, dass dies die Stunde ihres Todes, nicht ihrer Hochzeit sei. Der Landessitte gemäß müsse eine Witwe ihrem Mann in den Tod folgen. Sie will zum brennenden Scheiterhaufen eilen, wird jedoch von Alessandro zurückgehalten. Timagene bringt Gandarte, den er immer noch für Poro hält, als Gefangenen herbei. Cleofide unternimmt einen weiteren Versuch, zum Scheiterhaufen zu gelangen. Poro kann dies nicht mit ansehen. Er tritt hervor, gibt sich zu erkennen und bittet sie um Verzeihung. Er ist bereit, jede Strafe Alessandros auf sich zu nehmen. Alessandro jedoch vergibt allen und schenkt Poro sein Reich, seine Gemahlin und die Freiheit. Poro belohnt im Gegenzug die Standhaftigkeit Gandartes mit der Hand seiner Schwester Erissena, und Alessandro übergibt diesem als Geschenk das zuvor eroberte Land jenseits des Ganges. Der Chor beendet die Oper mit einem Lobpreis auf den Ruhm Alessandros. (Chor: „Serva ad Eroe sì grande“.)

Geschichte

Die Geschichte von der Begegnung Alexanders des Großen mit dem indischen König Poros und der Schlacht am Hydaspes ist in mehreren historischen Quellen überliefert. Dazu zählen insbesondere das fünfte Buch der Anabasis des Alexanderhistorikers Arrian, Justins Auszug des zwölften Buchs von Pompeius Trogus Historiae Philippicae sowie das Kapitel Alexander – Caesar aus den Vitae parallelae („Parallele Lebensbeschreibungen“) des Plutarch.[1]

Neben diesen historischen Vorlagen konnte Metastasio auch auf einige neuere Quellen zurückgreifen. Dazu gehören das 1648 erschienene Schauspiel Porus ou La générosité d’Alexandre von Claude Boyer sowie Jean Racines Tragikomödie Alexandre le grand von 1665. In beiden Fällen wird wie bei Metastasio die eigentliche Handlung durch Liebesverwirrungen überlagert. Noch mehr Ähnlichkeiten gibt es mit Domenico Davids L’amante eroe von 1691, welches mit Musik von Marc’Antonio Ziani in Venedig aufgeführt wurde. David hatte bereits die Vorlage zu Metastasios erstem Libretto Siface re di Numidia von 1723 geliefert.[1]

Alessandro nell’Indie erwies sich nach Artaserse als Metastasios beliebtestes Werk. Diese beiden Opern haben auch gemeinsam, dass ihre Uraufführungen in Vertonungen von Leonardo Vinci während der Karnevalsaison in Rom erfolgten. Wichtige Vertonungen stammen von Johann Adolph Hasse (unter dem Namen Cleofide 1731 in Dresden aufgeführt), Luigi Gatti (Mailand 1768) und Giovanni Pacini (Neapel 1824). Georg Friedrich Händels 1731 in London als Poro herausgekommene Fassung wurde besonders bewundert. Hier sang der Kastrat Senesino die Hauptrolle. Sie wurde anschließend mindestens 27 Mal an der Hamburger Gänsemarkt-Oper unter dem Titel Triumph der Grossmuth und Treue, oder CLEOFIDA, Königin von Indien mit einer deutschen Übersetzung der Rezitative von Christoph Gottlieb Wend aufgeführt.[2][3] Für den mit ihm befreundeten Kastratensänger Farinelli (Carlo Broschi) schuf Metastasio 1753 eine gekürzte Neufassung des Librettos.[1]

Das Libretto bietet ein typisches Beispiel für die Rollenhierarchie in einer Oper um 1730. An der Spitze steht der Herrscher, hier der Eroberer Alessandro. Diesem entgegengestellt wird das erste Liebespaar Cleofide und Poro. Ein zweites Liebespaar – Erissena und Gandarte – sowie der Verräter Timagene sind diesen Figuren nachgeordnet. Jede Person verkörpert eine andere typische Charaktereigenschaft. Der großmütige Alessandro ist dem verrätischen Timagene entgegengestellt, und auch die Paare ergänzen sich durch ihre widersprüchlichen Haupteigenschaften: der eifersüchtige Poro verbindet sich mit der treuen Cleofide, der zuverlässige Gandarte mit der koketten Erissena.[4]

Vertonungen

Folgende Komponisten legten dieses Libretto einer Oper zugrunde:

Jahr Komponist Uraufführung Aufführungsort Anmerkungen
1729 Leonardo Vinci 2. Januar 1730, Teatro delle Dame[5][6][Digitalisat 4][Digitalisat 5] Rom auch Karneval 1731 im Teatro San Sebastiano in Livorno (Pasticcio); Karneval 1732 im Teatro Moderno in Reggio nell’Emilia; am 29. Januar 1732 im Teatro Cocomero in Florenz (Pasticcio); Karneval 1733 im Teatro dell’Accademia degli Erranti in Brescia; überarbeitet Karneval 1734 im Teatro Pascolini in Urbino; überarbeitet Karneval 1735 im Hoftheater in München (mit Musik von Johann Adolph Hasse und vermutlich Giovanni Battista Ferrandini); überarbeitet Karneval 1736 im Teatro Ducale in Parma; 1740 im Teatro in Lucca
1731 Luca Antonio Predieri Karneval 1731, Teatro Regio Ducale[7][Digitalisat 6] Mailand
1731 Nicola Antonio Porpora Karneval 1731, Teatro Regio[8] Turin als Poro
1731 Georg Friedrich Händel
 Poro
2. Februar 1731, King’s Theatre am Haymarket[9][10][11][Digitalisat 7][Digitalisat 8][Digitalisat 9][Digitalisat 10][Digitalisat 11] London als Poro, re dell’Indie mit englischer Übersetzung von Humphreys; 1732 in Hamburg als Triumph der Grossmuth und Treue, oder CLEOFIDA, Königin von Indien mit einer deutschen Übersetzung der Rezitative von Christoph Gottlieb Wend und Rezitativen von Georg Philipp Telemann; zur Sommermesse 1732 im Hoftheater in Braunschweig als Poro ed Alessandro; überarbeitet mit Musik von Giovanni Alberto Ristori und Leonardo Vinci am 8. Dezember 1736 im Covent Garden in London Georg Friedrich Händel - Poro - Cleofida - titlepage of the libretto - Hamburg 1732.jpg
1731 Johann Adolph Hasse 13. September 1731, Hoftheater[12][13][Digitalisat 12][Digitalisat 13][Digitalisat 14] Dresden Libretto bearbeitet von Michelangelo Boccardi als Cleophis oder Cleofide;
mehrfach überarbeitet; auch unter dem Originaltitel Alessandro nell’Indie gespielt; 1737 in Ferrara in einer Bearbeitung von Antonio Vivaldi;[14] weitere Aufführungen bis 1777 in Venedig, Neapel, Graz, Venedig, Klagenfurt, Verona, Bratislava, Florenz, Lucca und Berlin
Johann Adolph Hasse - Cleofide - titlepage of the libretto - Dresden 1731.jpg
1732 Francesco Mancini Karneval 1732, Teatro San Bartolomeo[15][16][Digitalisat 15] Neapel
1732 Giovanni Battista Pescetti 30. Januar 1732, Teatro Sant’Angelo[17][18][Digitalisat 16] Venedig Giovanni Battista Pescetti - Alessandro nell Indie - titlepage of the libretto - Venedig 1732.jpg
1733 Antonio Bioni Karneval 1733, Theater im Ballhaus[19] Breslau
1734 Gaetano Maria Schiassi 20. Februar 1734, Teatro Formagliari[20][Digitalisat 17] Bologna auch 1736 an der Academia da Trindade in Lissabon
1734 Matteo Lucchini Herbst 1734, Nuovo Teatro della Città Piccola[21] Prag
1736 Egidio Duni Karneval 1736, Teatro Pubblico[22] Prato Autorschaft Dunis zweifelhaft
1736 Domenico Sarro 4. November 1736, Teatro San Bartolomeo[23][24] Neapel mit Prolog La Pubblica Fedeltà, la Gloria dei Principi, la Vittoria, la Buona Fama (Komponist nicht sicher belegt);
auch Karneval 1743 im Teatro San Carlo in Neapel
1738 Baldassare Galuppi Karneval 1738, Teatro Regio Ducale Nuovo[25][26][Digitalisat 18] Mantua erste Fassung; auch 1752 in Stuttgart und 1755 in München
1738 Francesco Corselli 9. Mai 1738, Real Teatro del Buen Retiro[27][28][Digitalisat 19] Madrid zur Hochzeit Karls IV. von Neapel mit Maria Amalia von Sachsen Corselli1.jpg
1739 anonym 1739, Teatro di Piazza[29][30][31][Digitalisat 20][Digitalisat 21][Digitalisat 22] Vicenza weitere Aufführungen anonymer Vertonungen oder Pasticci 1741 in Erlangen; Sommer 1741 im Neuen Theater in Bratislava; am 28. Januar 1748 im Teatro Cocomero in Florenz; Herbst 1750 im Teatro Pubblico in Sassuolo; am 14. April 1752 im Teatro Cocomero in Florenz; am 13. Oktober 1761 im King’s Theatre am Haymarket in London; am 21. Mai 1786 im Teatro degli Intrepidi in Florenz
1740 Annibale Pio Fabbri Januar 1740, Teatro Condes[32] Lissabon
1742 Giuseppe Ferdinando Brivio Karneval 1742, Teatro Regio Ducale[33][Digitalisat 23] Mailand
1743 Francesco Antonio Uttini 1743[34] Genua
1743 Niccolò Jommelli 26. Dezember 1743, Teatro Bonacossi[35][Digitalisat 24] Ferrara erste Fassung
1744 Davide Perez Karneval 1744, Teatro Falcone[36][37][Digitalisat 25] Genua erste Fassung;
auch am 23. Januar 1752 im Teatro Regio Ducale in Mailand
1744 Carl Heinrich Graun 21. Dezember 1744, Königliche Hofoper[38][Digitalisat 3][Digitalisat 26] Berlin als Alessandro e Poro; GraunWV B:I:10;
1784 erneut aufgeführt
1744 Christoph Willibald Gluck 26. Dezember 1744, Teatro Regio[39][40] Turin als Poro; nur die Sinfonia, vier Arien und ein Duett sind erhalten
1745 Pietro Chiarini Karneval 1745, Teatro Filarmonico[41] Verona
1746 Pietro Pellegrini 1746, Novo Teatro[42][Digitalisat 27] Brescia
1747 Girolamo Abos Juli und August 1747, Teatro La Fenice[43][Digitalisat 28] Ancona auch im Herbst 1750 im Teatro in Lucca
1748 Georg Christoph Wagenseil 17. Juli 1748, Burgtheater[44] Wien deutsche Übersetzung von 1969
1749 Paolo Scalabrini 1749, Det Kongelige Teater[45] Kopenhagen
1750 Giovanni Marco Rutini Karneval 1750, Theater an der Kotzen[46][47] Prag
1750 Giuseppe Scolari Karneval 1750, Teatro di Piazza[48][Digitalisat 29] Vicenza auch am 23. Mai 1759 im Teatro Vendramin di San Salvatore in Venedig
1752 Ignazio Fiorillo 1752, Hoftheater[49][50] Braunschweig
1752 Giacinto Calderara 1752, Palazzo del marchese Solerio[51][52] Alessandria
1752 Gaetano Latilla um den 26. Dezember 1752, Teatro San Cassiano[53][Digitalisat 30] Venedig enthält auch Musik anderer Komponisten
1753 Giuseppe Scarlatti 12. Mai 1753, Teatro Pubblico[54][Digitalisat 31] Reggio nell’Emilia
1754 Giuseppe Santarelli 1754[55] Terni
1754 Johann Friedrich Agricola Karneval 1754, Königliche Hofoper[56] Berlin als Cleofide
1754 Baldassare Galuppi 20. Januar 1754, Teatro San Carlo[25][26] Neapel zweite Fassung
1755 Baldassare Galuppi Karneval 1755[25][26][Digitalisat 32] Parma dritte Fassung;
auch Himmelfahrt 1755 im Teatro San Samuele in Venedig; überarbeitet am 12. Oktober 1755 in München; weitere Aufführungen in den folgenden Jahren in Brescia, Lodi, Florenz, Vicenza und Padua.
1755 Davide Perez 31. März 1755, Ópera do Tejo[57][37][Digitalisat 33] Lissabon zweite Fassung, zur Eröffnung des Opernhauses;
auch 1764 in Cádiz
1755 Francesco Araja 18.–29. Dezember 1755, Eremitage-Theater[58][Digitalisat 34] Sankt Petersburg auch 1759 in Oranienbaum Francesco Araja - Alessandro nell Indie - titlepage of the libretto - St. Petersburg 1755.jpg
1758 Niccolò Piccinni 21. Januar 1758, Teatro Argentina[59] Rom erste Fassung;
auch im Sommer 1762 im Teatro di Santa Cecilia in Palermo
1759 Ignaz Holzbauer Karneval 1759, Teatro Regio Ducale[60][Digitalisat 35] Mailand
1760 Niccolò Jommelli 11. Februar 1760, Herzogliches Theater[61][62][Digitalisat 36] Stuttgart zweite Fassung;
am 6. Juni 1776 überarbeitet von João Cordeiro da Silva in Lissabon
1761 Daniel Dal Barba Karneval 1761, Teatro Filarmonico[63] Verona
1761 Giuseppe Sarti Herbst 1761, Det Kongelige Teater[64] Kopenhagen erste Fassung;
überarbeitet im Juni 1766 am Nuovo Teatro in Padua
1761 Gioacchino Cocchi 13. Oktober 1761, King’s Theatre am Haymarket[65] London
1762 Johann Christian Bach 20. Januar 1762, Teatro San Carlo[66] Neapel auch Karneval 1778 im Teatro in Lodi
1762 Tommaso Traetta 29. April 1762, Teatro Pubblico[67][Digitalisat 37] Reggio nell’Emilia
1763 Giovan Gualberto Brunetti Karneval 1763, Teatro Pubblico[68] Pisa
1763 Antonio Sacchini Himmelfahrtsmesse 1763, Teatro San Salvatore[69][70][Digitalisat 38] Venedig erste Fassung;
auch Karneval 1766 im Teatro Regio in Turin
1764 Domenico Fischietti Karneval 1764, Theater an der Kotzen[71][72] Prag
1764 Gregorio Sciroli 31. Mai 1764, Teatro Comunale[73][Digitalisat 39] Bologna auch Karneval 1774 in der Accademia degli Intronati in Siena
1766 Gian Francesco de Majo 5. November 1766, Hoftheater[74][75] Mannheim Libretto bearbeitet von Mattia Verazi
1768 Johann Gottlieb Naumann nicht aufgeführt, komponiert für das Teatro San Benedetto[76][77] Venedig
1768 Luigi Gatti 24. Juni 1768, Teatro Regio Ducale Vecchio[78] Mantua
1768 Antonio Sacchini Sommer 1768, Teatro San Carlo[69][70] Neapel zweite Fassung;
auch Karneval 1771 im Teatro San Sebastiano in Livorno; Karneval 1773 im Teatro de’ Nobili in Perugia
1769 Ferdinando Bertoni Frühling 1769, Teatro Falcone[79][Digitalisat 40] Genua auch am 26. Dezember 1770 im Teatro San Benedetto in Venedig
1769 Jan Antonín Koželuh Winter 1769, Königliches Theater[80] Prag
1772 Pasquale Anfossi 7. Januar 1772, Teatro Argentina[81][Digitalisat 41] Rom auch am 4. November 1772 im Teatro della Pergola in Florenz
1773 Giovanni Paisiello 26. Dezember 1773, Teatro di Corte[82] Modena
1774 Niccolò Piccinni 12. Januar 1774, Teatro San Carlo[83][Digitalisat 42] Neapel zweite Fassung;
auch am 26. Dezember 1776 im Teatro della Pergola in Florenz; auch am 12. Januar 1792 im Teatro San Carlo in Neapel
1774 Domenico Corri 3. Dezember 1774, King’s Theatre am Haymarket[84] London Libretto bearbeitet von Giovan Gualberto Bottarelli
1775 Carlo Ignazio Monza 28. Januar 1775 Teatro Regio Ducale[85][86][Digitalisat 43] Mailand auch 1776 in Alessandria
1775 Giacomo Rust Himmelfahrt 1775, Teatro San Samuele[87][Digitalisat 44] Venedig
1778 Luigi Marescalchi 27. Mai 1778, Teatro San Benedetto[88] Venedig
1778 Michele Mortellari 22. Juli 1778, Accademia degli Intronati[89] Siena auch im Herbst 1783 im Teatro Pubblico in Lucca
1778 Melchiorre de Vincenti oder Giuseppe de Vincenti Oktobermesse 1778, Teatro Civico[90][91] Alessandria
1779 Antonio Calegari Karneval 1779, Teatro Filarmonico[92] Verona
1781 Domenico Cimarosa 11. Februar 1781, Teatro Argentina[93] Rom
1784 Luigi Cherubini April 1784, Teatro Regio Ducale Nuovo[94][95][Digitalisat 45] Mantua zwei Akte;
auch Karneval 1786 im Teatro della Nobile Associazione in Cremona; Herbst 1788 im Teatro degli Armeni in Livorno
1785 Vincenzo Chiavacci 1785, Teatro Sant’Agostino[96][97] Genua
1785 Francesco Bianchi 28. Januar 1785, Teatro San Benedetto[98][Digitalisat 46] Venedig weitere Aufführungen bis 1795 in Triest, Eszterháza, Verona, Bologna, Bergamo, Venedig und Udine
1787 Luigi Caruso Karneval 1787, Teatro delle Dame[99] Rom auch Karneval 1791 im Teatro San Samuele in Venedig; 1796 im Teatro di San Giacomo in Korfu; am 24. Juni 1800 im Teatro San Carlo in Neapel
1787 Giuseppe Sarti Winter 1787, Teatro di Santa Cecilia[100][Digitalisat 47] Palermo zweite Fassung
1788 Angelo Tarchi Karneval 1788, Teatro alla Scala[101][102][Digitalisat 48] Mailand auch 1789 im King’s Theatre am Haymarket in London; Sommer 1791 überarbeitet von Carlo Francesco Badini als La generosità di Alessandro in Siena; Herbst 1791 in Livorno; weitere Fassung am 20. Januar 1798 im Teatro Regio in Turin; Januar 1802 im Teatro della Pergola in Florenz
1789 Pietro Alessandro Guglielmi 4. November 1789, Teatro San Carlo[103][Digitalisat 49] Neapel
1800 Francesco Gnecco 1800, Teatro degli Avvalorati[104] Livorno
1811 Peter Ritter 26. Dezember 1811, Hof- und Nationaltheater[105][106] Mannheim große heroische Oper in 2 Akten, Libretto frei bearbeitet von Georg Christian Römer als Alexander in Indien (Die Macedonier am Indus)
1824 Giovanni Pacini 29. September 1824, Teatro San Carlo[107][Digitalisat 50] Neapel Libretto bearbeitet von Giovanni Schmidt;
auch am 26. Dezember 1826 im Teatro alla Scala in Mailand; 1827 im Teatro Carolino in Palermo; am 19. Januar 1828 im Teatro La Fenice in Venedig
All recitatives have been omitted:
- Sinfonia (Allegro - Andante - Allegro assai) (0:00)
- Accompagnato I,1 (Poro) Fermatevi, codarti (6:13)
- Aria I,1 (Gandarte) E prezzo leggiero (7:12)
- Aria I,3 (Alessandro) Vil trofeo d'un alma imbelle (12:21)
- Aria I,5 (Timagene) O sul' iesti (18:23)
- Aria I,6 (Poro) Se mai più saro geloso (21:53)
- Aria I,7 (Cleofide) Se mai turbo il tuo riposo (23:41)
- Aria I,9 (Poro) Se possono tanto (29:10)
- Aria I,10 (Erissena) Compagni nell'amore (33:30)
- Marcia degl' Indiani I,12 (38:41)
- Aria I,14 (Alessandro) Se amore a questo petto (39:28)
- Accompagnato I,15 (Poro, Cleofide) Lodo agli Dei (45:17)
- Duetto I,15 (Cleofide, Poro) Se mai più saro geloso (45:58)
- Aria II,3 (Erissena) Non sarei corri (50:12)
- Marcia II,3 (56:17)
- Coro II,3 (Tutti) Serba ad Eroe si grande (57:09)
- Accompagnato II,5 (Poro) Oh Dio! Qual gelo! (59:17)
- Aria II,5 (Poro) Oh Dio! la man (1:00:53)
- Aria II,8 (Cleofide) Digli ch'io son fedele (1:06:30)
- Aria II,9 (Poro) Destrier, che all'armi (1:11:20)
- Aria II,11 (Alessandro) S'è ver che s'accendi (1:14:15)
- Aria II,12 (Cleofide) Se il ciel mi divide (1:20:06)
- Accompagnato III,7 (Alessandro) Ah dove Alessandro (1:27:04)
- Aria III,7 (Alessandro) Non so donde viene (1:28:58)
- Aria III,9 (Poro) Trafiggero quel core (1:34:18)
- Aria III,10 (Gandarte) Mio ben ricordati se avvien (1:36:41)
- Aria III,11 (Erissena) Son confusa pastorella (1:41:18)
- Aria III,12 (Cleofide) Ombra del caro sposo (1:43:56)
- Coro III,13 (Tutti) Serva ad Eroe si grande (1:46:44)

First performed on January 20, 1762 at the Teatro San Carlo in Naples.

Performers: John Bowen (Alessandro), tenor; Olga Pasichnik (Cleofide), soprano; Johanna Stojkovic (Erissena), soprano; Robert Crowe (Poro), sopranista, Jan Kobow (Timagene), tenor; Oleg Ryabets (Gandarte), sopranista; Akademie für alte Musik, conducted by Andreas Spering.

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