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Donald Trump verkörpert ein bestimmtes Bild von Männlichkeit. Deshalb werde er von vielen weißen, evangelikalen Christen gewählt, so die Historikerin Kristin Kobes du Mez in ihrem neuen Buch „Jesus and John Wayne“. Popkultur und Kirchen beeinflussen sich.

Von Sinje Stadtlich | 09.07.2020



John Wayne in seiner klassischen Rolle in "McLintock – Ein liebenswertes Raubein", einem komödiantischen US-amerikanischen Western von Andrew V. McLaglen aus dem Jahre 1963.https://assets.deutschlandfunk.de/FILE_65816bc5edb8e9a0cff1afabcb2c2bf9/1280x720.jpg?t=1597550899398 1280w" />
Gewalt und Sexismus. Für viele evangelikale Christen symbolisiert er das Bild des ‚starken Mannes‘ – John Wayne in „McLintock – Ein liebenswertes Raubein“ von 1963. (imago )

In konservativ-evangelikalen Kreisen in den USA ist die Gaither Vocal Band ausgesprochen populär. Kristin Kobes Du Mez verweist auf das Lied „Jesus and John Wayne“. Es beschreibt „eine Art Konflikt zwischen Jesus und John Wayne. In dem Lied geht es um einen Heranwachsenden: Seine Mutter repräsentiert die sanften und freundlichen Werte Jesu, und sein Vater ist eher der raue John Wayne-Typ,“ sagt Historikerin Kristin Kobes Du Mez.
Ihr neues Buch trägt denselben Titel wie der Song: „Jesus and John Wayne.“ Dieser Konflikt zwischen den Werten eines sanftmütigen Jesus und eines harten Cowboys sei ein typisches Thema in der evangelikalen Geschichte, so die Historikerin. „Viele Evangelikale heute sind aber gar nicht mehr zwischen diesen verschiedenen Werten hin- und hergerissen, weil sie das Christentum neu definiert haben. Sie definieren Jesus um und machen ihn zu einem Modell rauer Männlichkeit.“
Christliches Vorbild: rauchend, trinkend, mehrfach geschieden
Mit anderen Worten: Die Evangelikalen in den USA von heute haben sich für John Wayne entschieden – den rauchenden, trinkenden und mehrfach geschiedenen Hollywood-Star. Sie hätten ihr Bild von Jesus nach seinem Vorbild modelliert. Eine starke These, die Autorin Kristin Kobes du Mez vertritt – und die sie anhand der Entwicklung des Evangelikalismus seit dem Zweiten Weltkrieg illustriert und belegt.

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„Amerikanische Evangelikale sind schon lange konzentriert auf Geschlechterfragen, darauf, was es heißt, ein christlicher Mann oder eine christliche Frau zu sein. Und als ich all die Bücher über christliche Männlichkeit untersucht habe, ist mir aufgefallen, dass sich in diesen Büchern nur sehr wenige Bibelverse fanden – und das obwohl die Evangelikalen immer betonen, wie wichtig ihnen die Bibel ist. Stattdessen stieß ich immer wieder auf Hollywood-Helden und mythische Helden wie Krieger und Soldaten, Mel Gibson-Filme waren sehr beliebt, und natürlich John Wayne.“
Reverend Donna Schaper von der Judson Memorial Church in New York spricht bei einer Protestkundgebung während der Black-Lives-Matter-Proteste im Februar 2016
Religiöse Linke – stark im Protest gegen Trump
Anders als die „Religiöse Rechte“ ist die „Religiöse Linke“ in den USA sehr vielfältig. Sie engagiert sich unter anderem für Klimaschutz und gegen rassistische Polizeigewalt.
Marion Robert Morrison, Künstlername John Wayne, wurde 1907 in Iowa geboren. Spätestens seit den 40er Jahren wurde er zur amerikanischen Legende: Er spielte Krieger und Cowboys in unzähligen Western wie „Rio Grande“ – und immer wieder Soldaten. Im Weltkriegs-Drama „Du warst unser Kamerad“ ist er Sergeant Stryker:
Mein Name ist Stryker, Sergeant John M. Stryker. Und Ihr seid meine Truppe. Wenn ich mit Euch fertig bin, werdet Ihr Euch wie ein Mann bewegen und wie ein Mann denken. Und wenn nicht, seid Ihr tot. Wenn hier jemand nicht spurt, werde ich dafür sorgen, dass er sich wünscht, er wäre nie geboren.
„Heldenhafte Männlichkeit“
Politisch vertrat Wayne in vielen Fragen republikanische Positionen und machte Wahlkampf für seinen Freund, den Republikaner Ronald Reagan, als der Gouverneur von Kalifornien werden wollte. Waynes Eltern waren Mitglieder der Presbyterianischen Kirche, einer klassischen reformierten Kirche in den USA. Am Ende seines Lebens soll er zum Katholizismus konvertiert sein – besonders religiös sei er nie gewesen, sagt Kristin Kobes du Mez, Professorin für Geschichte an der Calvin University in Grand Rapids im US-Bundesstaat Michigan:
„John Wayne ist nicht gerade für seinen moralisch vorbildlichen Lebensstil bekannt. Aber er ist zu diesem Symbol von rauer amerikanischer Männlichkeit geworden, die Ordnung durch Gewalt herstellt. Er war der Cowboy, der Soldat im Zweiten Weltkrieg und im Vietnam-Krieg. Und diese heldenhafte Männlichkeit ist für Generationen weißer Evangelikaler quasi göttlich und christlich.“
3. Januar 2020: Pastor Paula White-Cain und US Präsident Donald J. Trump beten gemeinsam mit Trump-Anhängern bei einem Treffen der "Evangelicals for Trump Coalition" in Miami, Florida
US-Politiker auf Twitter: Gottgezwitscher
Republikanische Politiker verbreiten besonders viele Twitter-Botschaften mit religiösem Inhalt. Das zeigt eine Studie, die auch die politstrategischen Hintergründe erklärt.

Die Forscherin hat zahlreiche evangelikale Schriften, Bücher und Magazine untersucht. Und herausgefunden, dass das Bild vom starken Mann vor allem in den 1960er Jahren aufkam: Die Bürgerrechtsbewegung und der Feminismus stellten traditionelle Rollen in der Gesellschaft infrage. Das Trauma des verlorenen Vietnam-Krieges erschütterte die heile Welt vieler streng religiöser Protestanten und ihren Glauben an die Überlegenheit amerikanischer Werte. Als Reaktion darauf entwickelten viele Evangelikale eine Sehnsucht nach robusten männlichen Vorbildern, so die Autorin.
„Es war die Aufgabe des amerikanischen Mannes, seine Kirche zu verteidigen, sein Christentum, seine Familie und seine Nation – das christliche Amerika. Das war ganz zentral für die Identität der Evangelikalen, für ihr Verständnis davon, was es hieß, ein guter gläubiger Christ zu sein.“
Evangelikale Medienwelt
Der zeitgenössischen Popkultur stehen weiße Evangelikale oft ablehnend gegenüber. Sie haben sich eine eigene Art Parallel-Kultur geschaffen: Evangelikale Bands, evangelikale Magazine, Bücher, Radio- und Fernsehsender. Viele Evangelikale wüssten kaum etwas über Theologie – seien aber komplett in die evangelikale Medienwelt eingetaucht, sagt Kristin Kobes du Mez. Und doch würden sie bestimmte Anteile der säkulären Pop-Kultur aufgreifen:
„Alte Western mögen sie sehr – auch ältere, familienfreundliche Sendungen, von denen sie glauben, dass sie traditionelle amerikanische Werte vertreten. Sie wollen zurück in eine andere Zeit, in die 1950er oder noch früher. In den Wilden Westen, wo harte Männer ihre Familien und ihr Vaterland verteidigen konnten, wo die Welt noch ‚in Ordnung‘ war. Die Evangelikalen nehmen die kulturellen Symbole auf, die diese Form von Männlichkeit aufrechterhalten und integrieren sie in ihre eigene kulturelle Welt – während alles, was dieser Ideologie widerspricht, draußen bleiben muss.“
Letztlich sei dieses Bild von starker Männlichkeit auch eine Erklärung dafür, warum so viele weiße Evangelikale bei der vergangenen Wahl für Donald Trump gestimmt hätten. Er habe ihnen versprochen, als starker Beschützer für ihre religiösen Freiheiten zu kämpfen. Eben nicht im Stile Jesu, sondern eher wie – John Wayne.
Kristin Kobes Du Mez: „Jesus and John Wayne. How White Evangelicals Corrupted a Faith and Fractured a Nation“
Liveright Publishing Corp., New York City 2020.
Gebunden, 368 Seiten, etwa 22 Dollar.

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