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cultură şi spiritualitate

Iwan IV.(Ива́н (Иоа́нн) Васи́льевич Гро́зный)

Zar Iwan IV. (forensische Gesichtsrekonstruktion durch Michail Michailowitsch Gerassimow 1965)

Iwan IV. Wassiljewitsch, der Schreckliche[1] (russisch Ива́н (Иоа́нн) Васи́льевич Гро́зный Groznij Audio-Datei / Hörbeispiel Aussprache?/i; * 25. August 1530 in Kolomenskoje; † 18. Märzjul.28. März 1584greg. in Moskau) war der erste Großfürst von Moskau, der sich selbst zum Zaren von Russland krönte. Die deutsche Übersetzung von „Groznyj“ ist „furchtgebietend, gestreng“. Die Übersetzung „schrecklich“ ist zwar gebräuchlich, aber falsch. Ivan IV. stammte aus dem russischen Fürstengeschlecht der Rurikiden, das im Lauf der Geschichte zahlreiche Großfürsten und Zaren hervorbrachte.

Durch tiefgreifende Reformen von Verwaltung, Rechtswesen und Armee stärkte Ivan IV. die Zentralgewalt und förderte den niederen Dienstadel auf Kosten der mächtigen Bojaren. Unter seiner Herrschaft expandierte das Zarentum Russland auf Kosten tatarischer Khanate beträchtlich nach Osten und Süden. Der erfolglose Livländische Krieg und der interne Terror hinterließen das Land jedoch in einem geschwächten Zustand.

Leben

Jugend

Iwan, nach seinem Großvater Iwan III. dem Großen benannt, wurde am 4. September 1530 im Kloster der Dreifaltigkeit und des Heiligen Sergius getauft, etwa 50 Meilen nordöstlich von Moskau. Iwan wuchs bei seiner Mutter Helena Glinskaja im Kreml auf, die dort am 30. Oktober 1532 einen weiteren Sohn, Juri, gebar, der gehörlos war.

Iwan verlor am 3. Dezember 1533 im Alter von drei Jahren seinen Vater, den Großfürsten Wassili III. Seine Mutter Jelena Glinskaja übernahm darauf die Regentschaft für ihren Sohn. Der Thronprätendent Fürst Juri von Dimitrow, ein Bruder Wassilis, wurde sofort in den Kerker gebracht und zwei Jahre darauf beseitigt. Michail Glinski, der Onkel der Großfürstin, der sieben Monate eigentlich die Regierung führte, wurde am 5. August 1534 im Einvernehmen mit den Bojaren auf Befehl der Regentin gefangengesetzt und anschließend im Kerker des Kremls ermordet. Fürst Glinski hatte die offene Liebschaft Jelenas mit dem jungen Fürsten Iwan Obolenski als Gefahr für das Haus Glinski abgelehnt und sah dadurch auch die eigene Machtstellung bedroht. Der aus 15 Mitgliedern bestehende Bojarenrat war gespalten, der loyalere Flügel wurde vom gemäßigten Fürsten Dimitri Belski, der andere Teil aber von der habgierigen und gewalttätigen Familie der Schuiski dominiert, letztere beabsichtigte selbst den Thron zu erlangen. Als gefährlicher Prätendent wurde auch Fürst Andrej von Stariza, ein Bruder des Vorgängers Wassili III., auf Befehl der Regentin und des Fürsten Obolenski verhaftet und im Dezember 1537 in den Kerker geworfen.

Am 4. April 1538 verstarb überraschend die noch junge Zariza Jelena, vermutlich durch Gift; der junge Iwan wurde Vollwaise. Nach dem Tod der Mutter entwickelte sich ein Machtkampf zwischen den Bojaren, wobei vor allem die Schuiski und Belski um die Beherrschung des Throns und die Vormundschaft über den jungen Zaren rangen. Iwan wurde von ihnen lieblos behandelt und von der Außenwelt im Terem-Palast des Kreml abgeschottet. Das Leben des jungen Fürsten stand unter ständiger Gefahr; ein letzter Vertrauter Fürst Obolenski verschwand gleichfalls im Kerker. Der achtjährige Iwan war den Intrigen, Gerüchten und verschiedenen Maßnahmen des übermächtigen Bojarenrates unter Führung der alten Bojaren Iwan und Wassili Schuiski ausgeliefert. Die Erfahrung ständiger Angst und Lieblosigkeit in seiner Kindheit prägten Iwans misstrauischen, grausamen und rachgierigen Charakter.

Im Juli 1540 konnte sich Fürst Iwan Belski im Bojarenrat durchsetzen und verschaffte dem Reich zwei Jahre Stabilität. Am 2. Januar 1542 gelangten die Schuiskis aber durch eine Palastrevolte erneut an die Macht, brachten den jungen Großfürsten in ihre Gewalt und schickten Belski in den Kerker. Als sich Iwan 1543 im Alter von 13 Jahren seiner Macht bewusst wurde, schlug er zurück. Er ließ am 29. Dezember 1543 den neuen führenden Bojaren Andrej Schuiski von der Kremlwache ergreifen und von ausgehungerten Jagdhunden zerreißen.

Herrschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iwan IV. ließ sich 16-jährig durch den Metropoliten von Moskau am 16. Januar 1547 zum Zaren krönen und heiratete im selben Jahr die Tochter des Bojaren Roman Jurjewitsch Sacharjin-Jurjew (russ. Рома́н Ю́рьевич Заха́рьин-Ю́рьев), Anastassija Romanowna Sacharjina (russ. Анастаси́я Рома́новна Заха́рьина), die Tante des Patriarchen Filaret, des Stammvaters des Hauses Romanow. Die Zeremonien bei seiner Krönung beruhten auf denen byzantinischer Kaiserkrönungen und sollten seine Macht und Erwähltheit betonen (z. B. das Überschütten mit Goldmünzen). Die Macht des Zaren war zu diesem Zeitpunkt noch immer umstritten. Viele Bojaren waren faktisch unabhängig vom Zaren, unterhielten Privatarmeen und sprachen Recht. Iwan begann damit, diese Macht zu beschneiden. Er begann zu seinen Gunsten mit der Umgestaltung des Staates, die darin bestand, große Teile der fruchtbarsten und reichsten Regionen des Landes, Bojareneigentum, durch Enteignung in Staatseigentum – die Opritschnina – zu überführen, die ihm direkt unterstand. Die ihm verhassten Bojaren erhielten lediglich minderwertiges Land an den Staatsgrenzen oder wurden gänzlich enteignet und in Klöster verbannt.

Thron Iwans IV. aus Elfenbein.
Der Thron stammt aus Byzanz von Zoë, der Großmutter Wladimir Monomachs
Die politische Situation im Russland um das Jahr 1552. Violetter Bereich kennzeichnet die territoriale Ausdehnung des Zarenreiches von Iwan IV.

Iwan galt als fromm und in der Heiligen Schrift belesen, dazu als intelligent, allerdings auch als gerissen, verschlagen und nachtragend. Er konnte strategisch vorausdenken und spielte oft Schach. Nachdem er sich im Jahr 1549 zum Selbstherrscher (Autokrat, Gossudar, russ. государь) von ganz Russland ernannt hatte, residierte er im Zarenpalast des Moskauer Kremls, den er bereits seit Kindertagen kannte. Hier initiierte er in den 1550er Jahren bedeutende Gesellschafts- und Staatsreformen. Unterstützt wurde er dabei von einem Kreis bedeutender Berater, dem Isbrannaja Rada („auserwählter Rat“). Hierzu gehören die Neufassung der Gesetzgebung durch das Gesetzbuch (Sudebnik) von 1550 und die Neuordnung der russischen Armee. Zar Iwan IV. gründete das erste russische Parlament, in dem die feudalen Stände repräsentiert waren (Semski Sobor, 1549). Das neue Gesetzbuch und die Regierungsverordnungen (Ustawnije Gramoty) dehnten die Rechte der gewählten Vertreter bäuerlicher Gemeinden im Gericht und in der lokalen Selbstverwaltung aus.[2] Weiterhin begründete er 1550 die mit Musketen und russischen Glefen, den Berdyschen (russ. берды́ш), ausgestattete Palastgarde der Strelizen (wörtlich „Bogenschützen“). Die Reformen festigten den zentralen Staatsapparat, erhöhten die militärische Schlagkraft Russlands und schufen die Voraussetzung für außenpolitische Erfolge.

Im Mai 1553 starteten die Engländer eine Expedition, um eine Nordostpassage durch das Nordpolarmeer zu finden. Die Leitung hatten Admiral Sir Hugh Willoughby und sein Navigator Richard Chancellor. Chancellor landete dabei mit seinem Schiff am 24. August 1553 in der Nikolski-Mündung der nördlichen Dwina und wurde später von Iwan IV. in Moskau empfangen. Es kam zu ersten Handelsbeziehungen zwischen England und Russland, 1555 wurde die „Moskauer Kompanie“ gegründet, eine englisch-russische Handelsgesellschaft. Bis 1584 entstand in Archangelsk mit dem Sankt-Nikolas-Hafen der erste russische Handelshafen.

Nach dem Verlust seiner ersten Frau, Anastassija Romanowna Sacharjina, im Jahre 1560, des einzigen Menschen nach seiner Mutter, den er wirklich liebte, schlug Iwan IV. vor versammeltem Hofstaat den Kopf gegen die Wand, bis er blutete, schrie und tobte wie ein Rasender. Seine Gemütsschwankungen, seine Launenhaftigkeit und sein Jähzorn, auch gegen sich selbst, traten damit deutlicher denn je zu Tage. Iwan heiratete nach seiner zweiten Frau innerhalb eines Zeitraums von neun Jahren (1571–1580) noch mehrere Male. Diese Ehefrauen starben entweder eines ungeklärten Todes oder wurden von ihm verstoßen und in Klöster verbannt. Aus seinem tiefen Misstrauen heraus, das auch vor seinen Gemahlinnen nicht halt machte, belauschte er diese im Schlaf in der Hoffnung, dass sie reden und ihre wahre Meinung über ihn verraten würden.

Zwischen 1563 und 1575 ordnete Iwan neun Massenexekutionen an. Die mit der Durchführung betraute neugegründete Opritschniki verbreiteten Schrecken im ganzen Land und waren Handlanger des Zaren bei der Ermordung Tausender. Die Mitglieder der Opritschniki dienten sowohl als Leibwächter als auch als Spitzel, Häscher und Henker. Sie unterstanden dem Zaren unmittelbar.

Reichserweiterung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feldzüge gegen Kasan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 1547 erfolgte nach den jährlichen Bedrohungen Moskaus durch die einfallenden Tataren ein erster russischer Feldzug gegen Kasan, dem im November 1549 ein weiterer folgte, beide waren allerdings zu schwach ausgestattet. Im Jahr 1551 wurden in Moskau detaillierte Pläne für die endgültige Einnahme von Kasan ausgearbeitet und dazu ein starkes Heer aufgestellt. Iwan IV. eröffnete am 16. Juni 1552 einen neuen Feldzug gegen den Khan Devlet I. Giray und das Khanat von Kasan. Nachdem er die Krimtataren vor Tula erfolgreich zurückgeschlagen hatte, wandte sich seine Streitmacht nach Osten.[3] Am 30. August begann er die Belagerung von Kasan, die durch Rammböcke, Minenkrieg und 150 Kanonen unterstützt wurde. Die Wasserversorgung der Stadt wurde blockiert, ein finaler Sturm brachte am 2. Oktober die Übergabe der Stadt, ihre Befestigungen wurden eingeebnet und große Teile der Bevölkerung niedergemetzelt. Dem gefangenen Khan Jediger Machmet wurde 1553 der Übertritt zum Christentum auferlegt. Die Baschkiren mussten die russische Oberherrschaft zwei Jahre später akzeptierten. Durch die Siege über die Tataren stoppte der Zar die Raubzüge der Khanate Kasan im Nordosten Russlands und erschwerte die Angriffe von aggressiven Völkern aus Asien über die Wolga nach Europa.[4]

Der Eroberung des Khanats von Kasan folgte 1556 jene des Khanats von Astrachan, dem Zentrum der Macht der Nogaischen Horde. Der russische Staat erhielt durch die Eroberungen neue Ländereien, konnte den Handel nach dem Süden und Südwesten erweitern und dadurch einen Ausgangspunkt für den folgenden Vorstoß nach Sibirien schaffen.

Auf religiösem Gebiet wichtig war die anschließende Missionsinstruktion Iwan IV., die die Grundlage für die Missionsarbeit der Orthodoxen Kirche unter den Tataren und einigen heidnischen Völkern des Wolgagebiets bildete. Sie wurde dem ersten Bischof Kasans Gurij (1555–1563) übertragen und war von zahlreichen Klostergründungen begleitet.[5]

Livländischer Krieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Iwans Versuchen, einen Zugang zur Ostsee zu schaffen, begann der internationale Aufstieg Russlands und dessen Mitgestaltung der Belange der europäischen Staaten. Im Spätherbst 1557 führte Iwan eine 40.000 Mann starke russische Armee über die Grenze und griff im Januar 1558 Livland an. Am 11. Mai 1558 gelang den Russen mit der Eroberung von Narwa der direkte Zugang zur Ostsee, am 18. Juli marschierten Truppen unter Fürst Peter Schuiski nach kurzer Belagerung in die Stadt Dorpat ein. Im folgenden Jahr gelang noch die Einnahme von Fellin, große Teile Livlands waren bereits in russischer Hand. Nach der Bildung einer feindlichen Koalition, die König Sigismund II. August von Polen anführte, ruhte der Krieg für mehrere Jahre.

Erst im November 1562 flammte der Krieg gegen Litauen neu auf, am 15. Februar 1563 gelang den Russen die Eroberung von Polozk. Während des anstrengenden Anmarsches auf die Grenzfestung Newel tötete Iwan IV. während eines durch Erschöpfung hervorgerufenen Anfalls den Fürsten Iwan Schachowskoj, und beging damit den ersten bezeugten Mord.[6] Im März 1563 befahl der Zar erstmals Ermordungen, besonders des für ihn verräterischen Adels und ließ mehrere Mitglieder des Hauses Adaschow und Scheremetjow hinrichten. Im Juli 1564 ließ er Fürst Dimitri Owtschina-Obolenski erdrosseln. Fürst Andrei Kurbski, der Befehlshaber der russischen Truppen an der Westgrenze, verriet im April 1564 den Zaren und wechselte auf die Seite Polens über. Zusammen mit dem polnisch-litauischen Heer verwüstete der Fürst die russische Region Welikije Luki.

Am 3. Dezember 1564 verlegte Iwan IV. seine Residenz für 17 Jahre nach Alexandrow, einer Stadt im Norden Moskaus. Der Zar verdächtigte auch andere Bojaren des Verrates, gründete im Januar 1565 die Opritschnina und befahl eine zweite Welle von Massenexekutionen. Das Jahr 1568 stellte die schlimmste Zeit seiner Terrorherrschaft dar.

Die Handelsmetropole Nowgorod verdächtigte Iwan der Konspiration mit Polen-Livland. Am 6. Januar 1570 ritt Iwan der Schreckliche in Begleitung von Zarewitsch Iwan mit 1.500 Soldaten vor die Tore der Stadt und ließ über einen Monat hinweg die Bevölkerung massakrieren. Im Juni 1570 machte der Zar Prinz Magnus von Dänemark zum König von Livland. König Magnus wurde ein 25.000 Mann starkes Heer unterstellt, um für den Zaren Ländereien erobern zu können. Seine Verlobung mit einer Tochter des Fürsten Wladimir von Staritza sollte diesen dem Zarenreich verpflichten. Da Magnus ein doppeltes Spiel mit dem König von Polen führte und Reval nicht erobern konnte, schickte der Zar sein Heer nach Estland, um das Königreich wieder zu vernichten. Magnus entkam nach Riga zu den Polen.

Die krimtatarische Kavallerie verwüsteten derweil wieder die südlichen Grenzgebiete Russlands.[7] Am 24. Mai 1571 brannten die Krimtataren unter Khan Devlet Giray Moskau nieder. Im folgenden Jahr erlitten sie jedoch am 2. August eine schwere Niederlage bei Molodi gegen die Russen unter Michail Worotynski und mussten ihre jährlichen Plünderungen einstellen.

Politische Zwischenzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Herbst 1575 trat der amtsmüde Iwan IV. überraschenderweise zurück und übertrug die Regierung an Sajin Bulat, dem in Moskau ansässigen Vasallenkhan von Kasimow, einer Tatarenenklave an der Oka. Im Juli 1573 war Bulat konvertiert. Unter dem Namen Simeon Bekbulatowitsch war er zum ranghöchsten Günstling des Zaren aufgestiegen und kommandierte 1574 die russische Armee, welche beim Feldzug in Livland die Stadt Pernau angriff. Der abgedankte Zar zog sich unter dem neuen Namen Fürst Iwan von Moskau über ein Jahr aus dem Kreml zurück, übernahm aber Ende 1576 wieder die Macht.

Im folgenden Jahr 1577 startete Iwan einen neuen Feldzug zur Eroberung von Livland. Im Herbst 1578 belagerte die russische Hauptmacht unter Fürst Iwan Golitzin die Stadt Wenden und musste sich am 21. Oktober, von einem vereinigten Heer der Deutschen, Litauer und Schweden geschlagen, zurückziehen. Im Frühjahr 1579 fiel Polozk, im September 1580 Welikije Luki, und im August 1581 die Stadt Pskow an die zum Gegenangriff übergehenden Polen unter Führung von Stephan Báthory. Erst der Vertrag von Jam Zapolski vom 15. Januar 1582 beendete den Krieg, der die russische Expedition zur Ostseeküste endgültig zum Scheitern brachte. Durch diesen Vertrag musste der Zar die Stadt Polozk und Teile Livlands, die er seit dem Livländischen Krieg besetzt hielt, an die polnisch-litauische Krone abtreten. Der 1558 ausgelöste lange Krieg mit Polen-Litauen und Schweden ruinierte die Wirtschaft Russlands.

Beginn der Eroberung Sibiriens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 HauptartikelEroberung des Khanates Sibir

Iwan war der erste Zar, der nach Osten blickte, nach Sibirien, dem „schlafenden Land“ jenseits des Urals. Kostbare Schätze (Gold, Kristalle, prächtige Zobelfelle) wurden ihm von einem Mitglied der Familie Stroganow gezeigt. Auf Iwans Befehl hin und mit seiner Urkunde versehen, wurde die erste Sibirienexpedition unter Leitung der Familie Stroganow begonnen. Der Kosakenführer Jermak Timofejewitsch erreichte 1582 entlang der Flüsse das tatarische Khanat Sibir. Die entscheidende Schlacht der Kosaken gegen die sibirischen Tataren fand 1582 nahe dem späteren Tobolsk statt, das bald darauf als Festung (Kreml) gegründet wurde. Von den besiegten Tataren gelangten unzählige Zobelpelze in Iwans Besitz – ein unvorstellbares Vermögen. Iwan IV. nannte sich von nun an auch „Zar von Sibirien“.

Der Schreckliche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der deutsche Beiname „der Schreckliche“ ist nicht die adäquate Übersetzung der russischen Bezeichnung. Iwans Beiname lautet im Russischen groznyj, was der „Bedrohliche“, der „Strenge“, „der Furchteinflößende“ bedeutet. Doch schon zu Lebzeiten Iwans verbreitete sich an westeuropäischen Höfen sein Ruf, der zu dem Beinamen „der Schreckliche“ führte. Seit einer aufgedeckten Bojarenverschwörung gegen seine Mutter war Iwan mit einem krankhaften Misstrauen gegen fast jedermann erfüllt. Schon als Kind zeigte sich bei Iwan der Hang zum Choleriker und Sadismus gegenüber Tieren, gefördert durch die grausame und unmenschliche Behandlung seitens der Bojaren nach dem Tod seiner Mutter.

Berichtet werden diverse Beispiele seiner Grausamkeit, speziell in der zweiten Hälfte seiner Herrschaft. So ließ er am 25. Juli 1570 auf dem Hauptplatz in Moskau (dem Vorgänger des heutigen Roten Platzes) eine Massenhinrichtung vornehmen. Große Teile der Bevölkerung hatten aus Angst das Weite gesucht, so dass die Straßen wie ausgestorben wirkten. Seinen getreuen Kanzler Iwan Michailowitsch Wiskowaty (russ. Ива́н Михай́лович Вискова́тый) ließ er bei lebendigem Leibe von den Opritschniki unter ihrem Anführer Maljuta Skuratow (russ. Малю́та Ску́ратов) zerstückeln. Die Anklage lautete auf dreifachen Hochverrat, im Zuge dessen der Angeklagte den polnischen König Sigismund II., den türkischen Sultan Selim II. und einen weiteren Herrscher, Devlet I. Giray, den Khan der Krim, um Hilfe gebeten und ersterem den Besitz von Nowgorod und den anderen Zutritt in das Land gewährt haben soll, was der ehemalige Kanzler als Verleumdung zurückwies. Sein Freund, Iwans Schatzmeister Nikita Funikow (Ники́та Фу́ников), wurde solange mit kochendem und eiskaltem Wasser begossen, bis sich das Fleisch von den Knochen löste. Nach vier Stunden waren 200 Menschen auf ähnlich grausame Art und Weise vor den Augen der verbliebenen Moskauer, die den Zaren aus Angst hochleben ließen, abgeschlachtet.[8]

Im Juli 1564 stieß er dem jungen Fürsten Dmitri Obolenski selbst ein Messer ins Herz, als dieser einige tadelnde Worte sprach.[9] Peter Petrejus, ein deutsch-schwedischer Reisender und Russlandhistoriker des 17. Jahrhunderts, überlieferte: „Einmal ließ er einen Fürsten in ein Bärenfell einnähen und auf das Eis bringen. Als seine großen Hunde den vermeintlichen Bären in Stücke rissen, belustigte der Zar sich so sehr, dass er vor Freude nicht wusste, auf welchem Bein er stehen sollte.“[10] Einen Bojaren, der sich vor ihm in ein Kloster geflüchtet hatte, ließ er fesseln, auf ein Pulverfass setzen und in die Luft sprengen: „So kommt er dem Himmel und den Engeln näher!“, sagte Iwan.

Iwan soll Gefallen daran gefunden haben, sich besondere Foltermethoden auszudenken und dem Todeskampf seiner Opfer zuzusehen. Auch seine Bediensteten brachte er nach Lust und Laune um. Pervertierter Großmut zeigte sich darin, dass er Wünsche seiner Untertanen in einem Korb sammeln ließ, um sie dann nicht zu erfüllen; ein zeitgenössisches Sprichwort lautet daher „Leg deinen Wunsch in Iwans Korb“. 1570 ließ er Nowgorod von den Opritschniki einschließen und alle Bürger von Ruf niedermetzeln. Frauen und Kinder wurden gefesselt in den Wolchow geworfen, jene, die nicht ertranken, wurden von Iwans Schergen mit Äxten erschlagen oder unter die Eisdecke gedrückt. Seit diesem Ereignis begannen seine Untertanen, ihn „Grosny“ (den „Strengen“) zu nennen, möglicherweise ein Euphemismus. Nach anderen Quellen sei der Name bereits während seiner einzigen militärischen Erfolge, der Eroberung der Khanate Kasan und Astrachan, aufgekommen, in der Form des „Furchteinflößenden“ gegenüber seinen Feinden – nicht als „Schrecklicher“ gegen sein eigenes Volk.[11]

Von seinen Grausamkeiten berichtet auch Andrei Kurbski, der Iwan den Schrecklichen aus dem Exil bekämpfte und ihm anklagende Briefe schickte, die Iwan regelmäßig ausführlich beantwortete, indem er sich als von Gott eingesetzter Herrscher jede Kritik verbat und absolute Unterwerfung forderte. Sie gelten als bedeutende Quelle für die Herrschaft Iwans des Schrecklichen, auch wenn einige Historiker ihre Authentizität bezweifelt haben. Beide zitieren häufig die Bibel (und antike Autoren), und Iwan beklagt sich in einem der Briefe über seine traumatische Kindheit. Es gibt auch einen eigenhändigen Brief Iwans an die Königin Elizabeth I. von England von Oktober 1570, der in ähnlich groben und beleidigendem Ton ist, in dem er sich über bäurische nur auf Profit bedachte englische Kaufleute beschwert (wie schon in einem Brief ein Jahr zuvor), die sie als Berater hätte, und Verärgerung darüber ausdrückt, dass Elizabeth ihm Asyl in England nur auf eigene Kosten gestatten wollte. Vermutlich schlug er ihr um diese Zeit auch eine (von Elizabeth zurückgewiesene) Heirat vor, obwohl er damals selbst noch verheiratet war.[12]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iwan IV. war sieben Mal verheiratet:

  • Direkt nach seiner Krönung heiratete er die etwa acht Jahre ältere Anastassija Romanowna Sacharjina (* um 1523). Mit ihr hatte er sechs Kinder:
    • Anna (1547–1550),
    • Maria (1551–1552),
    • Dmitri (1552–1553),
    • Iwan (* 28. März 1554, † 19. November 1581),
    • Eudokia (1556–1558) und
    • I. Fjodor (1557–1598).
Anastassija starb 1560, vermutlich an Gift.
  • Am 21. August 1561 ehelichte Iwan seine zweite Frau Maria Temrjukowna von Tscherkessien (russ. Мари́я Темрюко́вна), die Tochter des Fürsten Temrink (Temrjuk) Tscherkasski. Mit ihr hatte er den Sohn Wassili (russ. Васи́лий, * 21. März 1563), der am 3. Mai 1563 ertrank, da sein Kindermädchen ihn versehentlich fallen ließ. Maria Temrjukowna starb am 1. September 1569.
  • Am 28. Oktober 1571 heiratete er Marta Wassiljewna Sobakina (russ. Ма́рфа Василье́вна Собаки́на). Sie starb am 13. November 1571, zwei Wochen nach der Eheschließung, möglicherweise an Gift.
  • Am 28. April 1572 heiratete er Anna Iwanowna Koltowskaja (russ. А́нна Ивано́вна Колто́вская). 1573 ließ er sich von ihr scheiden und sie in ein Kloster bringen. Sie starb am 5. April 1626.
  • 1575 wurde Anna Grigorjewna Wassiltschikowa (russ. А́нна Григорье́вна Васильчико́ва) Iwans fünfte Frau. Er verstieß sie nach nicht einmal einem Jahr mit Verbannung in ein Kloster. Sie starb am 7. Januar 1579.
  • 1579 heiratete er seine sechste Frau Wassilissa Melentjewa (russ. Васили́са Меле́нтьева). Da sie sich einen Liebhaber zulegte, wurde sie ebenfalls in ein Kloster verbannt und der Geliebte gepfählt. Möglicherweise war Wassilissa Melentjewa jedoch nur eine Konkubine Iwans, die angebliche Ehe könnte auf einem Gerücht aus dem 19. Jahrhundert beruhen.
  • In siebter und letzter Ehe vermählte er sich im September 1580 mit Maria Fjodorowna Nagaja (russ. Мари́я Фёдоро́вна Нага́я), Tochter des Fjodor Nagai. Sie wurde die Mutter seines letzten Kindes, des Prinzen Dmitri (russ. Дми́трий, * 19. Oktober 1583, vermutlich ermordet am 15. Mai 1591). Als dieser gaben sich später die sogenannten Pseudodimitris (Pseudodimitri I.Pseudodimitri II.) aus. Mutter und Sohn wurden nach Iwans Tod von Boris Godunow nach Uglitschverbannt. Maria Nagaja starb am 20. Juli 1612.

Angebliche Tötung des Thronfolgers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Darstellung des päpstlichen Legaten Antonio Possevino erschlug Iwan IV. seinen Sohn und Thronfolger Iwan mit dem Eisenknauf seines Herrscherstabs. Der Grund war angeblich, dass der Zarewitsch seine schwangere Ehefrau verteidigte, nachdem Iwan IV. sie beim Aufsuchen ihrer Gemächer zu leicht bekleidet vorgefunden hatte.

Zeitgenössische russische Quellen sprachen überwiegend von einer kurzen schnellen Krankheit, die zum Tod führte.

Bei der chemischen Analyse der sterblichen Überreste wurden 1963 extrem hohe Werte von Quecksilber, Arsen und Blei gemessen, was eine Vergiftung als die wahre Todesursache des Zarewitsch nahelegt[13].

Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Iwan litt zeitlebens unter Stimmungsschwankungen und Depressionen. Nach dem Tod seines Sohnes und Thronfolgers verlegte er den Hof von Alexandrowskaja Sloboda zurück nach Moskau.

In seinen letzten Lebensjahren soll Iwan Trost bei „Hexen“ und „Zauberern“ gesucht haben und heulend durch den Palast gelaufen sein. Iwan IV. starb völlig vergreist, an Wassersucht und Arthritis leidend, am 18. März 1584 im Kreml. Einer Theorie zufolge fiel er möglicherweise auch einem Mordkomplott zum Opfer. Demzufolge sollen sich Boris Godunow, Bogdan Belskiund der in Belskis Diensten stehende englische Arzt Johann Eiloff gegen den Zaren verschworen haben. Den Grund sehen russische Historiker darin, dass Godunow vehement gegen die von seinem damaligen englischen Leibarzt Robert Jacob vorgeschlagene Heiratsabsicht Iwans gewesen sein soll, die Nichte von Elisabeth I., Mary Hastings, zu ehelichen.[14] Diese Verbindung, so die Sorge der Verschwörer, hätte den Einfluss der englischen Krone auf das russische Reich bedeutend verstärkt und die Rechte des schwachsinnigen Fjodor I., der mit einer Schwester Godunows verheiratet war, beschneiden können. Belski, dem der Zar die Aufsicht über die Ärzte bei Hofe überantwortet hatte, soll sich vor Iwans Jähzorn gefürchtet haben. Da Iwans Tod bereits gewahrsagt worden war und die Mediziner dieser Prognose zuzustimmen schienen, hatte Belski Angst, Iwan diese Nachricht zu vermitteln. Iwan jedoch erfuhr von der Prophezeiung und soll sich an den Wahrsagern gerächt haben, indem er sie auf dem Scheiterhaufen verbrennen ließ.

Einige Historiker bezweifeln jedoch, ob es tatsächlich zu den Hinrichtungen kam, oder ob Iwan nur mit ihnen drohte. Andere hingegen erklären Iwans Drohung damit, dass er sich an seinem gewahrsagten Todesdatum wieder kräftiger fühlte und so die „lügenhaften“ Sterndeuter überführt zu haben glaubte. Die Statuierung eines Exempels erschien ihm angebracht.[15] Nach in Moskau aufgefundenen Dokumenten soll sich Iwan mit dem Schwiegersohn des Hofdiakons, Rodion Barkin, zum Schachspiel niedergelassen haben (Grey nennt Belski als Schachpartner,[15]) Godunow und Belski waren in einem Nebenzimmer anwesend. Als dem Zaren übel wurde und er hinfiel, sollen Godunow und Belski das Durcheinander ausgenutzt haben, um Iwan zu erwürgen. Ein vorher durch Eiloff auf Belskis Geheiß Iwan beigebrachtes Gift habe, so die Moskauer Historiker, den Schwächeanfall ausgelöst. Eine 1963 in der Erzengel-Michael-Kathedrale des Moskauer Kremls durchgeführte Analyse der sterblichen Überreste Iwans wies übereinstimmend mit dieser Theorie erhöhte Quecksilbermengen auf. Es könnte daher sein, dass Iwan über längere Zeit hinweg schleichend vergiftet wurde, bis man ihm noch eine einmalige hohe Dosis beibrachte.[16]

Iwan ließ sich in der Erzengel-Michael-Kathedrale, der Begräbniskirche der Moskauer Fürsten, als Mönch Jona neben zweien seiner Söhne (Wassili und Iwan) beisetzen, hinter einer Wand verborgen. Er hinterließ, neben den prunkvollen Kathedralen wie der Mariä-Himmelfahrts-Kathedrale (Dreifaltigkeitskloster) in Sergijew Possad oder der Basilius-Kathedrale am Moskauer Roten Platz, sowie seinem geistesgestörten Sohn und Nachfolger Fjodor, der nie allein regierte, eine Schatzkammer, das Buch seiner guten Taten und Schätze und die Zeit der Wirren – einen fast 30 Jahre währenden Bürgerkrieg.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Figur Iwans des Schrecklichen sowie seine Regentschaft und damit die ganze Epoche bot reichen Stoff für Künstler.

Bildende Kunst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bildhauer Mark Matwejewitsch Antokolski schuf um 1870 eine Bronzestatue des Zaren, die im Museum Alexanders III.ausgestellt wurde. Eine erste Kopie des Standbildes in Marmor wurde 1871 in der Eremitage in St. Petersburg aufgestellt. Eine zweite Kopie gelangte in das Kensington-Museum in LondonIlja Repin stellte 1885 in einem Gemälde dar, wie Iwan seinen Sohn erschlug. Wiktor Wasnezow malte 1897 ein Porträt des Herrschers.

Am 14. Oktober 2016 wurde in der russischen Stadt Orjol erstmals ein Denkmal für Iwan IV. enthüllt.[17] Das Projekt wurde vom russischen Kulturminister unterstützt.[18]

Literatur, Musik, Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur und Theater

Musik

Film

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sabine Dumschat: Ausländische Mediziner im Moskauer Russland. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08512-2.
  • Ian Grey: Iwan der Schreckliche – Die Biographie. Rowohlt Verlag, Reinbek 1988, ISBN 3-8052-0443-4. (auch: Albatros Verlag, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-96064-9) (Originalausgabe: Ivan The Terrible. Hodder & Stoughton, London 1965).
  • Detlef Jena: Ivan IV. Wassiljewitsch – der Schreckliche 1547–1584. In: Die russischen Zaren in Lebensbildern. Verlag Styria, Graz/ Wien/ Köln 1996, ISBN 3-222-12375-6.
  • Frank Kämpfer: Ivan (IV.) der Schreckliche 1533–1584. In: H.-J. Tork (Hrsg.): Die russischen Zaren: 1547–1917. Beck Verlag, München 1995, ISBN 3-406-38110-3, S. 27–49.
  • Andreas Kappeler: Ivan Groznyj im Spiegel der ausländischen Druckschriften seiner Zeit. Ein Beitrag zur Geschichte des westlichen Russlandbildes. Zürich 1972.
  • John Mortimer (Hrsg.): Mirror of Literature, Amusement, and Instruction. London 1843 (Eine Sammlung hist. Erzähler, biographischer Memoiren, Sitten und Gebräuche, topographischer Beschreibungen, Kurzgeschichten und Erzählungen, Anekdoten).
  • Reinhold Neumann-Hoditz: Iwan der Schreckliche. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1990, ISBN 3-499-50435-9.
  • Ruslan G. Skrynnikow: Iwan der Schreckliche und seine Zeit. C.H. Beck Verlag, München 1992, ISBN 3-406-36492-6.
  • Hans-Joachim Torke: Die russischen Zaren 1547–1917. 3. Auflage. C.H. Beck-Verlag, München 2005, ISBN 3-406-42105-9.
  • Robert PayneIwan der Schreckliche. Carl Habel Verlag, Darmstadt 1975, ISBN 3-87179-178-4.

Zur Quellenlage bei Iwan dem Schrecklichen

  • Hugh Graham: How do we know what we know about Ivan the Terrible? (A paradigm). In: Russian History. 14, 1987, S. 179–198.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Commons: Iwan IV. (Russland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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