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FIRDAUSI Wie ein Lyriker das alte Persien mit dem Islam vereint

Er ist Bewahrer und Brückenbauer zugleich: Als Poet der Nation schafft der Dichter Firdausi in seinem »Buch der Könige« die Verbindung zwischen der Welt des alten Persiens und der des Islam. Bis heute wird er verehrt als Hüter der persischen Kultur und Sprache
Wie ein Lyriker das alte Persien mit dem Islam vereint

35 Jahre lang arbeitet Firdausi an den 60.000 Versen im »Buch der Könige«



Dieser Tag wird über sein Leben entscheiden: Gefällt sein Werk dem Sultan, ist endlich Schluss mit Not und Entbehrung, wird er Anerkennung erhalten, Ruhm und Geld. Abul Qasim Manzur, den die Perser später als ihren Nationalpoeten feiern und den Experten in eine Reihe mit Homer und Shakespeare stellen werden, will dem Herrscher sein „Buch der Könige“ vorstellen. Ein halbes Leben hat der etwa 70-Jährige (der sich Firdausi nennt, „der Paradiesische“) daran gearbeitet. Es ist das größte Epos, das ein Einzelner je geschaffen hat: rund 60 000 Verse, doppelt so lang wie die „Ilias“ und „Odyssee“ zusammen.

Doch nachdem der Rezitator seinen Vortrag beendet hat, kommt von Sultan Mahmud bloß kalte Ablehnung.

Als Firdausi um 940 n. Chr. geboren wird, ist die persische Kultur tief von den Einflüssen der islamischen Eroberer geprägt. Arabisch ist zweite Amts- und Literatursprache. Der gläubige Schiit entstammt dem Landadel, in dem die alten persischen Bräuche und Erzählungen gepflegt werden. Denen will er wieder zu mehr Beachtung verhelfen – und sie mit der Kultur des Islam verbinden.


GEO Epoche Nr. 99 - Das alte Persien
GEO EPOCHE NR. 99
Das alte Persien
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Wohl schon als junger Mann widmet sich der Sohn aus reichem Hause ganz und gar der Kunst. Um 975, als er sein Opus magnum beginnt, ist er bereits ein versierter Dichter.

Das Königsbuch erzählt eine persische Version der Weltgeschichte. Sie beginnt bei dem legendären ersten König Gayomarth, der einst den Menschen Kleidung und Nahrung brachte und so die Zivilisation begründete. Es ist eine Geschichte des Kampfes Gut gegen Böse, des Menschen gegen sein Schicksal, gegen die Natur, gegen Drachen und Dämonen.

Firdausi kombiniert in seinem Werk Mythen, Legenden und Historie. In seinen psychologisch eindringlichen Porträts früherer Herrscher versucht er zu vermitteln, was schlecht ist – und was gut: Gesetzestreue etwa, das Streben nach Weisheit, Solidarität mit Bedürftigen.

Er benutzt ein einfaches, aber bilderreiches Persisch. Die seit der muslimischen Invasion eingesickerten arabischen Lehnwörter tilgt er fast vollständig.

Hoffen auf die Gunst des neuen Herrschers Sultan Mahmud

Im Jahr 998 schreibt er eine Lobeshymne auf Sultan Mahmud und schickt sie an den Palast. Der Poet ist fast 60 und arbeitet noch immer an seinem Werk. Er erhofft sich das Wohlwollen des neuen Herrschers und auch eine Belohnung, die seine Existenz absichert. Denn sein ererbtes Vermögen ist wohl so gut wie aufgebraucht. Und so lässt er im Palast anfragen, ob man ihn nicht in seinem Schaffen unterstützen könne. Ohne Erfolg.

Am 8. März 1010 ist das Epos schließlich vollendet. Wohl noch im gleichen Jahr lässt der Autor, inzwischen völlig verarmt, ein Manuskript seines Werks in sieben Bände binden und reist mit einem Rezitator zum Sultan in dessen Residenz Ghazna.

Doch alle Mühen sind vergebens. Das monumentale Werk, das die Größe des alten Persien preist, gefällt dem Herrscher nicht. Gut möglich, dass der Sultan sich im Vergleich zu den großen Königen der Vergangenheit nicht ausreichend gewürdigt sieht. Nicht auszuschließen auch, dass er als Anhänger des sunnitischen Islam das Werk eines schiitischen Dichters eher gering schätzt.

Statt der erwarteten reichen Belohnung erhält Firdausi nur die beschämend geringe Summe von 20 000 Silberstücken. Enttäuscht und verärgert, so berichtet es die Legende, verschenkt er das Geld des Sultans an Fremde.

Er sucht sich ein neues Domizil, zieht erst nach Herat im heutigen Afghanistan, dann ans Kaspische Meer. Höchstwahrscheinlich fürchtet er den Zorn des Sultans, der sich inzwischen zum Tyrannen gewandelt hat.


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Erst nach seinem Tod wird sein Werk berühmt

Als Firdausi um 1020 stirbt, verweigert der Imam dem mittellosen Dichter ein Begräbnis auf dem Friedhof. Der Tote wird im eigenen Obstgarten beerdigt – und vergessen.

Erst gut 100 Jahre später entdeckt ein persischer Literat das Großepos wieder und erkennt die Schönheit und Bedeutung des Werks. Schon bald darauf erlangt es auch große Beliebtheit beim Volk, wird in Teestuben vorgetragen, in zahllosen Handschriften verbreitet, und manche Herrscher geben farbenprächtige Illustrationen des Königsbuchs in Auftrag, um sich in die Tradition der altpersischen Monarchen zu stellen.

So wird das „Buch der Könige“ nach und nach zum wichtigsten aller persischen Epen – und sein Schöpfer als Hüter des kulturellen Erbes und Bewahrer der persischen Sprache anerkannt.

Bis heute können die Iraner die mehr als 1000 Jahre alten Verse ohne Mühe lesen und verstehen.

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