cultură şi spiritualitate
Elias op. 70 (MWV A 25) ist ein Oratorium von Felix Mendelssohn Bartholdy über die Geschichte des biblischen Propheten Elias. Nachdem der Stoff Mendelssohn zehn Jahre beschäftigt hatte, wurde das Werk am 26. August 1846 in Birmingham uraufgeführt. Es zählt bis heute zu den bekanntesten Werken des Komponisten.
Elias gab Mendelssohn die Möglichkeit zur Komposition von „recht dicken, schweren und vollen Chören“ (Brief vom 18. Februar 1837 an Klingemann); dies auch im Hinblick auf die erstarkten Singvereine, die nicht selten Hunderte von Sängern umfassten. Der Chor nimmt als Volk Israel, Baalspriesterschaft bzw. Chor der Seraphim an der Handlung teil. Das Orchester besteht aus 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotten, 4 Hörnern, 2 Trompeten, 3 Posaunen, 1 Ophikleide (heute oft von einer Basstuba gespielt), Pauken sowie Streichern (1. und 2. Violinen, Bratschen, Celli und Kontrabässe).
Das Oratorium sieht folgende Solo-Rollenstimmen vor:
Daneben wird eine Vielzahl von Solostimmen (bis zu acht im Doppelquartett) verlangt sowie eine Knabenstimme.
Bereits 1836 las Mendelssohn seinem Freund Ferdinand Hiller eine Passage aus dem Elias-Bericht im 1. Buch der Könige vor. Mendelssohn war von der Gestalt des Elias fasziniert und wünschte sich auch für die eigene Zeit einen derartigen Propheten, „stark, eifrig, auch wohl bös und zornig und finster“ (aus einem Brief an Schubring, 1838[1]). Die erste konkrete Ankündigung Mendelssohns, dass er eine Vertonung des Elias-Stoffes plane, findet sich in einem Brief, den er 1837 seinem Jugendfreund Karl Klingemann schrieb.
Zusammen mit Klingemann entwarf er noch im Sommer desselben Jahres innerhalb von zwei Wochen ein Szenarium für den Elias, das Klingemann in der Folge durch eigene Verse und biblische Prosa hätte ergänzen sollen. Klingemann reagierte jedoch nicht auf die mehrfachen Bitten Mendelssohns, die Verse zu vollenden. Daher beendete Mendelssohn im Mai 1838 die Zusammenarbeit mit Klingemann und wandte sich stattdessen an den Dessauer Pfarrer Julius Schubring, von dem bereits der Text zu Mendelssohns Paulus stammte.
Zunächst ruhte die Arbeit jedoch, bis Mendelssohn im Juni 1845 vom Manager des Musikfestivals in Birmingham eingeladen wurde, dort ein neues Oratorium aufzuführen. Von der Textvorlage Schubrings, der den Stoff neutestamentlich deuten und an vielen Stellen des Textes Hinweise auf Christus einfügen wollte, verwendete Mendelssohn jedoch nur, was seinen eigenen Vorstellungen dienlich war: so z. B. die von Schubring vorgeschlagene Stelle Mt 13,43 www.bibleserver.com">EU, die Grundlage der Nr. 39 wurde. Er wollte sich aber nicht „zu sehr aus der Haltung des (alttestamentlichen) Ganzen entfern[en]“ (Brief an Schubring 3. Februar 1846), gestaltete aber ganz selbstverständlich einen christologischen Ausblick, der das Kommen des Messias prophezeit, nicht nur ein Zugeständnis an Schubring, sondern eine theologisch positionelle Aussage des Komponisten des Paulus und getauften Christen.
War die Arbeit Mendelssohns an dem Stück zunächst von rein künstlerisch-ethischen Ansprüchen geprägt, so musste er nun unter Zeitdruck ein Werk liefern, das dem Rahmen des Birmingham Music Festival gerecht wurde, was zur Folge hatte, dass nach der ersten Aufführung eine tiefgreifende Umarbeitung erfolgte.
Im ersten Teil des Elias erleben wir einen starken, kämpferischen Propheten, der sich auflehnt gegen die Vielgötterei der Königin im Nordreich, die als Kanaanäerin z. B. dem Baalskult anhing. Elias suchte diese Entwicklung zu stoppen und alle Juden hinzuwenden zu dem einen Gott: Jahwe. Im Zentrum steht also die Auseinandersetzung Polytheismus gegen Monolatrie. Im zweiten Teil erleben wir einen resignierenden, lebensüberdrüssigen Elias, der erst nach einer Zeit in der Wüste am Tiefpunkt seines Lebens wieder unter das Volk geht und eine Theophanie – ähnlich wie zuvor Moses und später Jesus Christus – erlebt. Seine Himmelfahrt sollte eigentlich nach Mendelssohns Willen das Stück abschließen. Schubring brachte ihn jedoch dazu, noch einen Anhang zu komponieren, der mit der Vertonung von prophetischen Hinweisen auf Christus doch noch die Verbindung zum Neuen Testament herstellt.
Die Sorge um Wasser bildet den dramatischen Spannungsbogen des ersten Teils des Oratoriums. Die einleitende Ankündigung einer mehrjährigen Wasserknappheit durch den Propheten Elias („So wahr der Herr“) wird durch drei absteigende Tritoni untermalt. In der Ouvertüre steigert sich das Orchester zu einem mächtigen Crescendo, worauf der Chor mit einem Bittgebet („Hilf, Herr!“) und einem anschließenden A-cappella-Rezitativ („Die Tiefe ist versieget!“) einsetzt. Nach der Episode mit Elias und der Witwe von Zarpath („Was hast du an mir getan“) folgt die Auseinandersetzung mit König Ahab und den Baals-Priestern. Ihre Rufe: „Baal, erhöre uns!“ werden von Elias mit „Rufet lauter!“ verspottet. Den Abschluss des ersten Teils bildet das großangelegte „Regenwunder“, eingeleitet durch einen Dialog zwischen Elias und einem den Himmel beobachtenden Knaben, bis schließlich aus dem Meer eine kleine Wolke aufsteigt, die unter dem Jubel der Menge rauschende Regengüsse hervorbringt.
Der zweite Teil beginnt mit der Arie „Höre, Israel“, die ursprünglich für die Sopranistin Jenny Lind geschrieben wurde. Er ist weniger dramatisch als der erste Teil, enthält aber zahlreiche lyrische Momente, insbesondere die Arie „Es ist genug“, in der Elias’ verzweifelter Lebensüberdruss zum Ausdruck kommt. Besonders berühmt ist das A-cappella-Terzett „Hebe deine Augen“ für drei Frauenstimmen.
Der zweite Teil zeigt die insgesamt bittere Niederlage des Propheten. Die Königin hetzt das Volk zum Mord am unbequemen Mahner Elias auf, der in der Wüste von Engelschören auf den Berg Horeb geleitet wird und in der Begegnung mit dem unsichtbaren Gott den Höhepunkt seines Prophetenlebens erfährt. Er zieht erneut mit neuem Mut zum Kampf gegen die Götterverehrer aus und fährt am Ende seines Lebens in einem feurigen Wagen gen Himmel. Der Schluss kündigt dann die Ankunft des Messias an, der sein Wirken fortführen wird.
(in numerischer Reihenfolge)
Erster Teil
Zweiter Teil
Zum ersten Male in der Musikgeschichte brachte ein Sonderzug etwa 300 Aufführende von London zur Aufführung in Birmingham, die Partie des Elias wurde vonJoseph Staudigl gesungen. Die Reaktion des Publikums und der Kritiker auf die Uraufführung am 26. August 1846 auf dem Musikfestival in Birmingham mit dem Bassisten Henry Phillips in der Titelrolle[2] war durchweg positiv, das Publikum forderte nach der dreieinhalbstündigen Vorstellung, in der auch Haydns OratoriumDie Schöpfung und Teile von Beethovens Missa Solemnis aufgeführt wurden, mehrere Zugaben. Nach der Uraufführung überarbeitete Mendelssohn sein Werk. Er komponierte einige Nummern völlig neu, andere überarbeitete er nur. Die nun endgültige Fassung präsentierte der Komponist dem englischen Publikum zwischen dem 16. und dem 30. April 1847 in sechs Konzerten in London, Manchester und Birmingham. Bei einem der Konzerte in der Londonder Exeter Hall waren Königin Victoria und ihr Prinzgemahl Albert anwesend, die Mendelssohn eine Audienz gewährten und ihm durch einen Eintrag in seinem Textbuch ihre Anerkennung ausdrückten. Vom englischen Königshof wurde Mendelssohn als „Elias der neuen Kunst“ gefeiert.
Mitte desselben Jahres erschien das Werk dann auch im Druck und im deutschsprachigen Raum begann man an verschiedenen Orten ebenfalls Aufführungen vorzubereiten. Die erste deutschsprachige Aufführung fand am 29. August 1847 in Köln statt.
Für den Herbst plante Mendelssohn eigene Aufführungen in Berlin und Leipzig, auch aus Wien wurde der Komponist angefragt. Da er aber plötzlich erkrankte und am 4. November 1847 schließlich an den Folgen mehrerer Schlaganfälle verstarb, konnte er selbst sein Werk nicht mehr in deutsch hören. Seine selbst geplanten Aufführungen fanden schließlich in From von Gedächtnisfeiern am 27. November 1847 in Berlin unter der Leitung Wilhelm Tauberts und in Leipzig am 3. Februar 1848 – dem Geburtstag des Komponisten – unter der Leitung Niels Wilhelm Gades statt. Auch Jenny Lind, die Mendelssohn ursprünglich für den Part der Witwe vorgesehen hatte, sang diese Rolle erst nach seinem Tod im Rahmen eines Gedächtnisgottesdienstes in London.
Während dem Werk seine Popularität in England und Amerika (erste Aufführung 1847 in New York) bis heute erhalten blieb, war die Aufnahme in Deutschland kühler. Das nüchterner eingestellte Publikum des frühen 20. Jahrhunderts empfand die Musik als zu romantisch. In der Zeit des Nationalsozialismus ab 1933 war der Elias, wie sämtliche Werke Mendelssohns, zudem aus antisemitischen Gründen mit einem Aufführungsverbot belegt und konnte sich auch nach dem Zweiten Weltkrieg nur zögerlich wieder im Konzertbetrieb etablieren. Heute ist der Elias – zusammen mit Mendelssohns Paulus – jedoch wieder fester Bestandteil des Musiklebens: Aufgrund seiner packenden szenischen Dramatik und der mitreißenden Chöre erfreut er sich insbesondere bei Amateurensembles hoher Beliebtheit und gilt manchen gar als Höhepunkt Mendelssohns Schaffens.[3]
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