Die Unterwasser-Bilder des Jahres

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Der renommierte Fotowettbewerb „Underwater Photographer of the Year“ prämiert eindrucksvolle und wichtige Fotos einer geheimnisvollen Welt unter der Wasseroberfläche, die uns meist verborgen bleibt. Wir stellen die Gewinnerbilder vor

 09.02.2021

https://www.geo.de/natur/tierwelt/23962-bstr-die-unterwasser-bilder...

Renee Capozzola/UPY 2021

Renee Capozzola Lieblingsmotiv sind Haie. Für dieses Bild zog es die Fotografin nach Französisch-Polynesien. Auf der Insel Moorea verbrachte Capozzola mehrere Abende im Flachwasser, um die Haie bei Sonnenuntergang zu fotografieren. Eigentlich ist die Fotografin bekannt für ihre "split-shots" - Unterwasserfotos, auf denen zwei Ebenen zu sehen sind, unter und über Wasser. Diesmal wollte Capozzola eine andere Perspektive ausprobieren, ein sogenanntes Snells Fenster. Durch Brechung von in Wasser eintretendes Licht sieht der Betrachter von unten alles oberhalb der Wasserfläche als kreisförmiges Bild. Bei Capozzola ist der Rand des Snells Fensters zu sehen: der durch den Sonnenuntergang verfärbte Himmel und die Möwen. Ihr Experiment trägt Früchte. Renee Capozzola ist Siegerin in der Kategorie "Wide Angle" und erhält den Titel „Underwater Photographer of the Year 2021“. Als erste Frau - seit der Fotowettbewerb Underwater Photographer of the Year 1965 ins Leben gerufen wurde.

SJ Alice Bennett/UPY 2021

Alice Bennett hatte eine ganz genaue Vorstellung, wie ihr Foto aussehen sollte. Doch stattdessen ging wegen eines Ausrüstungsfehlers beim ersten Tauchgang alles schief. Doch der zweite Tauchgang führte - mit veränderter Taktik - dann doch noch zum gewünschten Erfolg. „Die Kombination aus unglaublicher Beleuchtung und geringer Schärfentiefe verleiht diesem Bild Originalität und fängt den Abenteuergeist ein, den die Fotografin anstrebte“, schreibt Juror Alex Senf über das Gewinnerbild mit der Auszeichnung „Up & Coming Underwater Photographer of the Year 2021“. Das Bild wurde im mexikanischen Sistema Ox Bel Ha aufgenommen - einem unterirdischen Flusssystem, das mit 271 Kilometern als zweitlängstes Höhlensystem der Welt gilt.

Mark Kirkland/UPY 2021

Seit zwei Jahren beobachtet und fotografiert Mark Kirkland Frösche in einem kleinen Teich, der zu Malls Mire gehört - ein Waldgebiet in Glasgow, das zwischen Bahnschienen, einem Supermarkt und einer Wohnsiedlung liegt. Durch den Einsatz aufwendiger Technik und mit sehr viel Geduld gelingt Kirkland eine originelle Sicht auf das Leben der Frösche, genauer gesagt - der Stadtfrösche! Denn hat man Frösche jemals so urban zu sehen bekommen? Das Fazit der Juroren: Auch in der Nachbarschaft, in der Nähe des Zuhauses kann erstklassige Unterwasserfotografie gelingen. Mark Kirkland gewinnt die Auszeichnungen „Underwater Photographer of the Year 2021. My Backyard Winner“ und „British Waters Wide Angle“.

Tobias Friedrich/UPY 2021

Schlechtes Wetter an den Orten, an denen Tobias Friedrich eigentlich tauchen wollte, führte ihn nach Nassau auf den Bahamas - und zu einem Fotomotiv, mit dem der Fotograf nicht gerechnet hatte. Ein Wrack, das über einen sandigen Überhang hinausragt. Die Jury ist der Meinung, dieses Bild habe alle geheimen Zutaten, die ein Wrack-Foto brauche und ernennt den Fotografen zum Gewinner der Kategorie „Wrecks“.

Diana Fernie /UPY 2021

Diana Fernie hatte eine Reise zum Unterwasser-Canyon Leru Cut auf den Salomonen gewonnen. Da sie bereits das dritte Mal in dem Canyon tauchte, wusste die Fotografin genau, wie ihr Wunschfoto aussehen sollte. Fernie fehlte dafür nur noch das passende Model. Das fand sie schlussendlich direkt Unterwasser. Als die Frau eines Fotografen für ihren Mann posierte, drückte auch Diana Fernie auf den Auslöser. Für ihr Bild erhält sie den ersten Platz der Kategorie „Black & White“.

Karim Iliya/UPY 2021

„Eine starke visuelle Mahnung, dass wir Menschen Land überbevölkern (...) und dann die sensible Umgebung überfischen. Das Bild fängt dieses unnatürliche und nicht nachhaltige Ungleichgewicht perfekt ein“, schreibt der Juror Peter Rowlands über die Drohnen-Aufnahme von Karim Iliya. Er wird damit Gewinner der Kategorie „Marine Conservation“. Der Fotograf besuchte die Küstenregion Guna Yala in Panama, um die Herstellung der traditionellen Kleidung, Mola genannt, zu fotografieren. Als er auf ein Boot wartete, fotografierte Iliya die Insel von oben, um deutlich zu machen, wie viel Platz wir einnehmen und wie wichtig die Beziehung zwischen Mensch und Natur ist.

Karim Iliya/UPY 2021

Und eine weitere Kategorie konnte Karim Iliya für sich gewinnen: Der Fotograf erhält mit diesem Foto auch den ersten Preis in der Kategorie „Behaviour“. „Wildtiere bei der Jagd zu beobachten, ist eines der größten Spektakel der Natur“, schreibt er. Um diese Jagdszene einfangen zu können, musste der Fotograf üben und sich auf seinen Instinkt verlassen. Denn der Raubfisch und seine Beute seien fast zu schnell gewesen, um sie mit der Kamera erfassen zu können. Der gestreifte Merlin ist einer der schnellsten Fische der Welt, für die flüchtenden Fische bedeutet der kleinste Fehler den Tod.

Galice Hoarau/UPY 2021

Das Seepferdchen Hippocampus pontohi ist ein Winzling: Gerade einmal 16 bis 17 Millimeter wird es lang, weshalb es umgangssprachlich auch gern als Zwergseepferdchen bezeichnet wird. Die Tiere leben an Riffwänden und sind aufgrund der geringen Größe schwer zu finden. Galice Hoarau hatte Glück und erwischte ein geduldiges Seepferdchen. "Dieses Bild eines sehr kleinen Zwergseepferdchens, das von hinten beleuchtet wird, ist hervorragend", schreibt die Jury und vergibt dafür den ersten Platz in der Kategorie „Macro“.

Jack BERTHOMIER/UPY 2021

Als es am Fluss Ouenghi in Neukaledonien wegen starker Regenfälle zu Überschwemmungen kam, nutzte Jack Berthomier die Gelegenheit für ein seltenes Fotomotiv: Durch die starke Strömung abgerissene Pflanzenteile setzte der Fotograf als farbigen Hintergrund ein, um sein Hauptmotiv in Szene zu setzten – eine Bergforelle. Jack Berthomier wird Sieger in der Kategorie „Compact“.

Ryohei Ito/UPY 2021

Mit der eindrucksvollen Aufnahme eines Schafskopf-Lippfisches gewinnt Ryohei Ito den ersten Platz in der Kategorie „Portrait“. Dem Fotografen war es wichtig, durch die Beleuchtung die beulenartige Stirn zu betonen und die kraftvolle Gesichtsform hervorzuheben. Schafskopf-Lippfische können im Laufe ihres Lebens das Geschlecht wechseln.

Pasquale Vassallo/UPY 2021

Diese kleinen gelben Netze werden zum Fischfang eingesetzt. Gefüllt mit toten Fischen locken die Köder ihre Opfer in ein noch größeres Netz. Nach dem Fang landen die Ködernetze oft wieder im Meer und entwickeln sich zu Geisternetzen. Angelockt von sterbenden Fischenverheddern sich Meerestiere in den Maschen solcher herrenloser Kunststoff-Netze – und ertrinken. In wissenschaftlichen Publikationen sind Geisternetze in fast drei Viertel aller Fälle die Todesursache. Pasquale Vassallo ist Zweitplatzierter in der Kategorie „Marine Conservation“.

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