Die schönsten Freilichtmuseen in Deutschland

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Über 150 Freilichtmuseen gibt es in Deutschland. Sie erzählen von dem Leben in längst vergangenen Zeiten, von Kulturen wie den Wikingern oder den Kelten und begeistern mit viel Interaktivität. Wir stellen zwölf spannende Museen vor, die ihre Besucher auf eine Zeitreise schicken

Solvejg Hoffmann

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LWL-Freilichtmuseum Detmold

mauritius images / Zoonar GmbH / Alamy

Mit rund 120 historischen Gebäuden auf 90 Hektar Fläche ist das LWL-Freilichtmuseum Detmold das größte Freilichtmuseum Deutschlands. Besucher können durch 500 Jahre Vergangenheit spazieren und den Wandel des bäuerlichen Alltags quer durch die Jahrhunderte erleben. Vor den original eingerichteten Kaufmanns- und Bauernhäusern gackern Hühner, in den Bauerngärten blühen alte Pflanzensorten und auf den Wiesen leben alte Haustierrassen wie Senner Pferde und Lippegänse. Für Besucher gibt es außerdem ein riesiges Mitmach-Programm, von Museumsrallyes für Kinder bis hin zu Imker-, Töpfer- und Nähworkshops

Pfahlbaumuseum Unteruhldingen

mauritius images / Travel Collection / Selbach, Arthur F.

Wie der Alltag der Menschen in der Stein- und Bronzezeit am Bodensee aussah, lässt sich bei einem Rundgang durch das Pfahlbaumuseum Unteruhldingen nachempfinden. Insgesamt 23 Häuser und Hütten, die nach dem Vorbild archäologischer Funde originalgetreu nachgebaut wurden, stehen auf Stelzen in der Flachwasserzone des Sees. Sie bilden mehrere Pfahlbaudörfer, die über Holzstege miteinander verbunden sind. Die Gebäude machen so eine versunkene Welt wieder sichtbar, die 2011 als "Pfahlbauten rund um die Alpen" zum UNESCO-Welterbe erklärt wurde. Besucher können an Führungen teilnehmen und alte Techniken aus der Steinzeit selbst ausprobieren

Museum und Park Kalkriese

Heinz Hoppe / VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land

Vor rund 2000 Jahren besiegten die Germanen im nördlichen Teutoburger Wald drei römische Legionen in der Varusschlacht. Eine Sensation, galten die Römer doch als unschlagbar! Am mutmaßlichen Ort des Geschehens steht heute das Museum Kalkriese, das sich als archäologischer Erlebnispark versteht. Eine spannende Dauerausstellung erzählt die Geschichte und lädt zum Mitforschen und Miträtseln ein. Nicht verpassen sollte man einen Spaziergang über das antike Schlachtfeld, den heutigen Museumspark. Besucher können sich dort umfassend über die Ausgrabungen informieren, die immer wieder neue Funde ans Licht bringen

Freilandmuseum Lehde

mauritius images / Chris Seba

Im Herzen des Spreewalds verstecken sich die vier romantischen Hofanlagen des Freilandmuseums Lehde. Hier erleben Besucher, wie die Spreewälder im 19. Jahrhundert lebten und arbeiteten. Die Mitarbeiter begrüßen die Gäste in historischen Trachten, Geschichte gibt es zum Anfassen: Man kann das Wäschewaschen mit dem Waschbrett ausprobieren, beim Kahnbau helfen und beim Böttcher einen Holzeimer zusammensetzen. Nach getaner Arbeit lädt die große Obstwiese zu einem Picknick im Grünen ein – natürlich mit regionalen Köstlichkeiten wie der Spreewaldgurke - oder man legt sich ins Heubett und lauscht den alten Sagen und Geschichten…

Wikinger-Museum Haithabu

LGieger/Shutterstock

Auf eine Zeitreise ins Frühmittelalter geht es im Wikinger-Museum Haithabu bei Schleswig. Im 10. Jahrhundert war Haithabu eines der bedeutendsten Handelszentren der Wikinger, heute kommen dort Besucher dem Alltag der Nordmänner ganz nah. Auf dem Gelände der dänischen Wikingersiedlung erzählen rekonstruierte Häuser, Originalfunde und Modelle von damals und räumen dabei mit allerlei Klischees auf. Besucher erleben, wie die Wikinger aßen, schliefen und Handel betrieben. Im Sommer lassen Schauspieler in groben Stoffgewändern die Wikingerzeit in Haithabu wieder aufleben

LWL-Freilichtmuseum Hagen

mauritius images / Hans Blossey

Auf dem knapp 43 Hektar großen Gelände des LWL-Freilichtmuseums Hagen scheint die Zeit stehen geblieben, so gut sind die Gebäude erhalten und restauriert. In den bunten Fachwerkhäusern machen über 60 rekonstruierte Betriebe die Geschichte von Handwerk und Technik in Westfalen im 18. bis 20. Jahrhundert für Besucher erlebbar. In 20 Werkstätten lassen sich Handwerker sogar bei der Arbeit über die Schulter schauen - zum Beispiel in der Seilerei, der Schmiede oder in der Färberei. Bei den Vorführungen erfährt man, wie man Nägel schmiedet, Zigarren rollt, Kaffee röstet, Öl presst oder Seile schlägt. Und manchmal müssen Besucher auch selbst mit anpacken und den Meistern zur Hand gehen!

Freilichtmuseum Glentleiten

Christian Bäck/Bezirk Oberbayern, Archiv FLM Glentleiten

Mehr als 60 historische Gebäude aus fünf Jahrhunderten schmiegen sich an den Glentleiten, einen Berghang in den Ammergauer Alpen. Eingebettet in eine nach historischem Vorbild gepflegte Kulturlandschaft erzählen Bauernhäuser, Ställe und Scheunen, Almen, Mühlen, Werkstätten und Kohlenmeiler vom Leben in Oberbayern vor 100 und 200 Jahren. Bauerngärten umgeben die Höfe und Weber, Wetzsteinmacher und andere zeigen alte Handwerkstechniken. Im Biergarten dürfen Besucher regionale Spezialitäten wie Kesselfleisch und Weißwürste probieren. Ein beliebter Höhepunkt im Freilichtmuseum Glentleiten ist der Christkindlmarkt am ersten Adventswochenende (entfällt 2020 coronabedingt)

Freilichtmuseum Hessenpark

travelview/Shutterstock

In Neu-Anspach erhalten Besucher einen spannenden Einblick in das Leben der hessischen Landbevölkerung von etwa 400 Jahren. Mehr als hundert historische Gebäude, die an ihren Ursprungsstandorten nicht mehr erhalten werden konnten, sind auf dem weitläufigen Gelände des Freilichtmuseums Hessenpark wiederaufgebaut worden. Im Inneren erzählen die Einrichtungen von vergangenen Zeiten und im Freien genießen Nutztiere wie das Rhönschaf und das Rote Höhenvieh das ruhige Dorfleben. Als zertifizierter Arche-Park bemüht sich das Freilichtmuseum um den Erhalt bedrohter Nutztierrassen

Freilichtmuseum Stade

mauritius images / Torsten Krüger

Am Rande der hübschen Altstadt von Stade liegt auf einer kleinen Insel ein Teil der früheren Festungsanlage. Hier befindet sich inzwischen das Freilichtmuseum der Stadt. Umgeben vom alten Burggraben präsentieren sich historische Fachwerkhäuser aus der Region, eine Bockwindmühle und ein Göpelwerk aus dem 17. Jahrhundert sowie diverse bäuerliche Geräte. Das über hundert Jahre alte Freilichtmuseum gehört zu den ältesten Deutschlands. Besonders beliebt ist der im Mai und September stattfindende Inselmarkt, bei dem Biowaren, Gartenpflanzen und allerlei Workshops angeboten werden

Freilichtmuseum Klockenhagen

imago images/Margit Wild

Wie haben die Menschen früher gelebt? Wie wurde damals Brot gebacken und mit welchen Spielzeugen spielten die Kinder vor 300 Jahren? Fragen wie diese klärt das Freilichtmuseum Klockenhagen auf sechs Hektar Fläche mit allerlei Ausstellungsstücken, die aus ganz Mecklenburg-Vorpommern zusammengetragen wurden. Dazu zählen ein Gehöft mit Ziehbrunnen, niederdeutsche Hallenhäuser sowie eine Windmühle, eine Fachwerkkirche und ein Bauerngarten. Pferde, Schafe, Pommernenten und andere Hoftiere machen die ländliche Idylle perfekt

Rheinland-Pfälzisches Freilichtmuseum

imago images / Mika Volkmann

Gute Stuben und altes Fachwerk können Besucher im Rheinland-Pfälzischen Freilichtmuseum in Bad Sobernheim bestaunen. Überaus malerisch im Nachtigallental gelegen, findet man statt musealer Stille hier äußerst lebendiges Treiben vor. Vier Museumsdörfer erzählen vom Leben und Arbeiten der Menschen in den letzten 500 Jahren, dazwischen grasen Glanrinder, Schafe und Ziegen auf den Weiden. Überall laden Mitmachstationen und Workshops zum Ausprobieren und Mitmachen ein. Wer von den Eindrücken zwischendurch mal eine Pause braucht, kehrt in der gemütlichen Museumsgaststätte ein

Freilichtmuseum Molfsee

Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen/Aldo

Im Freilichtmuseum Molfsee bei Kiel gibt es schleswig-holsteinische Kulturgeschichte zum Anfassen. Auf dem 40 Hektar großen Gelände stehen 60 historische Reetdach-Gebäude aus dem 16. bis 20. Jahrhundert, von der Windmühle bis zur Räucherkate, vom Bauernhof bis zum Wirtschaftshaus. In den uralten Werkstätten können Besucher Bäckern, Webern und Korbmachern über die Schulter schauen. Das Brot schmeckt noch nach Backhaus, der Käse kommt aus der eigenen Meierei und ein historischer Jahrmarkt sorgt für leuchtende Kinderaugen

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