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cultură şi spiritualitate

Geschichte und Weltphilosophie

Während die Geschichtlichkeit des Menschen in seinem Selbstwerden für Jaspers schon immer ein Element des Grundverständnisses der menschlichen Existenz war, wendete er sich insbesondere nach 1945 immer mehr den Fragen der Philosophiegeschichte als konstituierendem Element einer Philosophia perennis (Aussagen über universal gültige Wahrheiten) zu, die jedoch niemals vollständig zu verwirklichen sei. Philosophie entsteht nicht aus der Reinheit selbständiger Anschauung, sondern immer schon durch – zumeist ungemerkte und ungeprüfte – Assimilation und Führung bereits bestehender Begriffe. Das Bewusstsein der Geschichtlichkeit ist eine Voraussetzung des existentiellen Philosophierens.

Der Dialog, die Kommunikation mit den „großen“ Philosophen öffnet einen Raum des Philosophierens, in dem man über grundlegende Fragen in ein Gespräch kommt, das es ermöglicht, sich das Denken dieser herausragenden Personen der Philosophiegeschichte anzueignen und eigenes Denken zu entwickeln. Dabei kommt es nicht auf das historisierende Nacherzählen an, sondern auf den Bezug zur eigenen Existenz. Die Autorität der großen Werke ermöglicht das Wiederfinden des eigenen Ursprungs.

So sind Jaspers Studien über die großen Philosophen keine historischen Arbeiten - das wird häufig kritisch angemerkt -, sondern philosophische Auseinandersetzungen im Rahmen einer Gesamtschau des jeweiligen Denkens. „Philosophie geht uns an als sie selber in ihrer Kraft, die durch die großen Philosophen zu uns gelangt, nicht als historisches Wissen von ihr.“ Historisch betrachtet sei die Philosophie lediglich ein Bericht über eine Kette von Irrtümern.

Jaspers griff eine kleine Gruppe von „großen“ Philosophen heraus und bildete eine Rangfolge ihrer Bedeutung:

Es fehlen Aristoteles, Thomas und Leibniz, die nach Jaspers nicht ins Innerste der Philosophie führen und somit keine Verwandlung des „Selbstbewusstseins“ bewirken.

Aus seiner Betrachtung dieser großen Philosophen heraus entwickelte Jaspers die Idee der Achsenzeit sowie des Ursprungs der Philosophie aus mindestens drei Quellen: China, Indien und Griechenland. Diese Einsicht sowie die sich durch Technik, insbesondere Verkehrstechnik der modernen Zeit, zu einer einheitlichen Gemeinschaft entwickelnde Weltsituation führte Jaspers zu der Idee einer Weltphilosophie, also einer sehr frühen Auseinandersetzung mit den Konsequenzen der Globalisierung.

„Wir suchen heute den Boden, auf dem Menschen aus allen Glaubensherkünften sich über die Welt hin sinnvoll begegnen können, bereit, ihre je eigene Geschichte neu anzueignen, zu reinigen und zu verwandeln, aber nicht preiszugeben.“ (Offenbarung, 7)

Eine universale Kommunikation als erhellende existentielle Begegnung ist durch ein gestuftes Vorgehen möglich. Es umfasst:

  • das Vergleichen, mit dem man das Gemeinsame ebenso wie das Fremde erkennt
  • das Verstehen als Teilnahme am Anderen
  • den gemeinsamen Kampf um die Wahrheit (als Frage, Einwand, Widerlegung, Infragestellung, Hören, Selbstbleiben)
  • die Aneignung, d.h. Veränderung mit Erweiterung und Gewinn auf beiden Seiten.

Jaspers Philosophie ist Existenzphilosophie, Philosophie des Umgreifenden und zugleich noch mehr. Sie ist nicht Philosophie des Seins oder des Seienden, sondern Philosophie der Möglichkeit der Existenz, der Offenheit und Verantwortung, die aus der Geschichtlichkeit kommend als Weltphilosophie zugleich die Perspektive öffnet für eine interkulturelle Philosophie.

Dabei hat Jaspers die Zuschreibung abgelehnt, er habe eine neue Philosophie entworfen. Er betonte stets, dass seine Philosophie nur das aufnehme, was sich aus der aktuellen Zeit als Weise der Philosophiegeschichte ergebe.

„Die Vielfachheit des Philosophierens, die Widersprüche und die sich gegenseitig ausschließenden Wahrheitsansprüche können nicht verhindern, dass im Grunde Eines wirkt, das niemand besitzt und um das jederzeit alle ernsten Bemühungen kreisen: die ewige eine Philosophie, die philosophia perennis.“ (Einführung, 17)

Jaspers – Heidegger – Arendt

Martin Heidegger und Karl Jaspers standen sich als junge Akademiker verhältnismäßig nahe, da beide sich vom vorherrschenden Neukantianismus gelöst und den Begriff der Existenz des Individuums und die Abwesenheit einer sinnstiftenden höchsten Instanz in den Mittelpunkt ihrer Philosophie gestellt hatten. Kennen gelernt hatten sie sich auf einer Tagung im Jahr 1920 in Freiburg. Es folgten gegenseitige Besuche und ein reger Briefwechsel. Heidegger hatte Jaspers' Psychologie der Weltanschauungen in einer großen Rezension gewürdigt und war sehr von diesem Werk beeinflusst. Da ihre Ausarbeitung des Seinsdenken aber doch sehr unterschiedlich war, hielt sich die fachliche Diskussion in Grenzen. Hannah Arendt promovierte 1926–1928 bei Jaspers. Ihre Freundschaft begann im Jahr 1932 und endete erst mit seinem Tod.

Nach Heideggers berüchtigter Rektoratsrede 1933 brach der Kontakt zu Jaspers weitgehend ab. Nach Kriegsende wurde Jaspers aufgefordert, in Hinblick auf Heideggers Lehrbefugnis eine Stellungnahme zu dessen Wirken in der NS-Zeit abzugeben. Jaspers empfahl ein befristetes Lehrverbot, das nach Ablauf der Frist überprüft werden sollte. Er setzte sich gleichzeitig für eine Publikationserlaubnis ein. Das Heidegger daraufhin erteilte Lehrverbot endete am 26. September 1951.

Seine frühere Freundschaft mit Heidegger wurde trotz Briefwechsels nicht wieder aufgenommen. Zwar hat Heidegger 1950 Jaspers gegenüber brieflich seine Scham über den Abbruch der Beziehung während der NS-Herrschaft eingestanden.

Ich bin seit 1933 nicht deshalb mehr in Ihr Haus gekommen, weil eine jüdische Frau dort wohnte, sondern weil ich mich einfach schämte.[10]

Jaspers war jedoch nicht bereit, die frühere Vertrautheit wieder zu beleben. Die Distanz zum ehemals befreundeten Philosophen findet man im Briefwechsel mit Heidegger:

Die unendliche Trauer seit 1933 und der gegenwärtige Zustand, in dem meine deutsche Seele nur immer mehr leidet, haben uns nicht verbunden, sondern stillschweigend getrennt. Das Ungeheure, daß etwas ganz anderes ist als nur Politik, hat in den langen Jahren meiner Achtung und Lebensbedrohung kein entsprechendes Wort zwischen uns laut werden lassen. Als Menschen sind wir uns ferngerückt.[11]

An Hannah Arendt schrieb Jaspers: „Kann man als unreine Seele – d. h. als Seele, die ihre Unreinheit nicht spürt und nicht ständig daraus herausdrängt, sondern gedankenlos im Schmutz fortlebt, – kann man in Unaufrichtigkeit das Reinste sehen?“. Die bei Heidegger feststellbare Form sei Selbstinterpretation von Sein und Zeit, als ob er immer ein und dasselbe gewollt und getan habe. (1. September 1949). Hierauf antwortete Arendt: „Was Sie Unreinheit nennen, würde ich Charakterlosigkeit nennen.“ (29. September 1949)

Dein Eichmann-Buch lese ich ständig weiter. Es ist großartig für mich“, schreibt Karl Jaspers am 2. November 1963 an Arendt. Kurz darauf beginnt Jaspers, seinen eigenen Text zu schreiben: ein Buch über Arendt und ihren Denkstil. Sein Buch über die Schülerin und Freundin bleibt unvollendet. In der unten genannten Ausstellung[12] (Herbst 2006) wurden seine erstaunlichen Fragmente erstmals sichtbar.

Politischer Schriftsteller

Noch vor Ende des Krieges hatte Jaspers in seinem Tagebuch notiert: „Wer es überlebt, dem muß eine Aufgabe bestimmt sein, für die er den Rest seines Lebens verzehren soll.“ Als praktische Handlungsanleitung seiner Philosophie sah Jaspers das Eintreten für die Freiheit, denn nur in Freiheit könne man wirklich zur Existenzerhellung gelangen. Jaspers zog für sich die Schlussfolgerung, zum politischen Leben künftig Stellung zu beziehen.

Mit der Schrift Die Schuldfrage von 1946, zugleich seine erste Vorlesung an der mit seiner Unterstützung neu begründeten Universität von Heidelberg, machte er den ersten Schritt. Hier entwickelte er ein Verständnis von Schuld, das auch heute noch die politische Diskussion maßgeblich beeinflusst. Er unterschied dabei die kriminelle, die politische, die moralische und die metaphysische Schuld. Die erste zu verurteilen ist Sache der Gerichte, die zweite Sache des Siegers. Doch der moralischen Schuld kann sich niemand entziehen, auch wenn darüber nicht vor Gericht entschieden wird. Die Verantwortung bleibt. Nur der kann vergeben, dem Unrecht geschehen ist. Der späte Jaspers erkennt nunmehr die Existenz Gottes an. Dass der Mensch überhaupt schuldig werden kann, sei Sache Gottes. In die kollektive Verantwortung bezog er sich selbst, der doch unter dem Nationalsozialismus zu leiden hatte und existentiell bedroht war, mit ein:

„Wir Überlebenden haben nicht den Tod gesucht. Wir sind nicht, als unsere jüdischen Freunde abgeführt wurden, auf die Straße gegangen, haben nicht geschrien, bis man uns vernichtete. Wir haben es vorgezogen am Leben zu bleiben mit dem schwachen, wenn auch richtigen Grund, unser Tod hätte nichts helfen können. Daß wir leben, ist unsere Schuld. Wir wissen vor Gott, was uns tief demütigt.“ [13]

Mit dieser Stellungnahme wandte sich Jaspers, sperrig wie schon oft, gegen den Zeitgeist des Verdrängens und forderte auch, dass jeder einzelne seine Verantwortung hinterfrage. Gleichzeitig wandte er sich gegen die These von der Kollektivschuld: „Es ist aber sinnwidrig, ein Volk als Ganzes eines Verbrechens zu beschuldigen. Verbrecher ist immer nur der einzelne. …Es ist auch sinnwidrig, ein Volk als Ganzes moralisch anzuklagen ... Moralisch kann immer nur der einzelne, nie ein Kollektiv beurteilt werden ... “ Er warnte weiterhin vor einem Aufrechnen mit jedwedem anderen politischen Unrecht.

Auch in der Folgezeit nahm er immer wieder öffentlich Stellung zur politischen Situation. Gemeinsam mit Dolf Sternberger gab er von 1946 bis 1949 die Zeitschrift Die Wandlung heraus, in der prominente Autoren (Hannah Arendt, Bertolt Brecht, Martin Buber, Albert Camus, Thomas Mann, Jean-Paul Sartre, Carl Zuckmayer) zur geistig moralischen und zur politischen Erneuerung aufriefen. Sein Programm zur Modernisierung und vor allem Demokratisierung der Heidelberger Universitätsverfassung konnte Jaspers allerdings nicht durchsetzen.

Viel Beachtung fand 1958 sein Buch Die Atombombe und die Zukunft des Menschen, in dem er sich gegen die Blockbildung und die Unterdrückung von Freiheit wandte. Angesichts der Bedrohung durch einen Nuklearkrieg sah Jaspers nicht nur den Einzelnen, sondern die gesamte Menschheit in einer Grenzsituation.

In seiner Rede Wahrheit, Freiheit und Friede anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 1958, setzte sich Jaspers mit den Voraussetzungen für Frieden als Weltfrieden auseinander. Es könne keinen äußeren Frieden ohne den inneren Frieden der Staaten geben. „Der gewaltsame Kampf erlischt in der Kommunikation.“ Frieden gibt es demnach nur durch Freiheit, sowohl des Einzelnen als auch daraus folgend des Staates. Die Demokratie als Verfassungsform allein genüge nicht.

Die Freiheit kann nach Jaspers allein aus der Wahrheit entstehen. Diese haben die Philosophen seit dem Altertum gesucht. Sie liege nicht vorrangig im Inhalt, sondern in der Art der Diskussion, in der „Denkungsart der Vernunft“. Zwar lehnt er die marxistischen Regimes ab, sieht aber die „politisch freie Welt“ nicht als wirklich frei an. Wichtig sei dort allein das Produzieren und Konsumieren, die Güter seien nicht haltbar, das Leben häufig leer und auf Prestige beruhend. Die Staatsmänner hätten die „Fühlung“ mit dem Volk verloren. Das geschichtliche Wissen der Bevölkerung sei mangelhaft, daher hält er eine politische Bildung für erforderlich.

„Unsere politische Freiheit ist nicht unser Verdienst, die Unfreiheit im Osten ist nicht Schuld der Deutschen dort … Beide Regimes haben ihren Grund im Willen der Besatzungsmächte.“ Das deutsche Selbstbewusstsein könne sich aufgrund der Vergangenheit nicht auf die politischen Verhältnisse beziehen, sondern liege, anders als beispielsweise in der Schweiz, „in der Gemeinschaft vorpolitischer Substanz, in der Sprache, im Geist und in der Heimat“.

Sehr kritisch aufgenommen wurde seine Schrift über Freiheit und Wiedervereinigung von 1960, in der er dafür eintrat, einen eigenen Staat in der DDR zu akzeptieren, wenn dadurch auch für diesen Teil Deutschlands die Freiheit hergestellt werden könnte. Nach einem entsprechenden Fernsehinterview wurde er als Vaterlandsverräter und Handlanger des Kommunismus beschimpft.

Jaspers suchte dennoch weiter die Kontroverse. Er wohnte als Beobachter dem Auschwitz-Prozess bei und trat massiv für die Aufhebung der damals anstehenden Verjährung von NS-Verbrechen ein. Vor allem erhob er 1966 mit dem Buch Wohin treibt die Bundesrepublik? Tatsachen – Gefahren – Chancen noch einmal warnend seine Stimme mit einer Absage an Machtpolitik und Parteienstaat. Er trat für eine Verfassungsänderung zugunsten mehr „direkter Demokratie“ ein. Die Möglichkeiten, politisch Einfluss zu nehmen, seien für das Volk sehr gering. Die Wahlen bezeichnete er als „Akklamation zur Parteienoligarchie“. Mit diesen Thesen geriet er in die Debatte um die damalige Große Koalition und den „Selbstverrat“ der SPD bei der Anerkennung der Notstandsgesetze. Kritik erhielt er dabei fast unbesehen aus der Politik von rechts und links in gleicher Weise, fand jedoch auch eine breite Zustimmung in der Öffentlichkeit.

Auszeichnungen

Jaspers erhielt zahlreiche Ehrungen: 1953 die Ehrendoktorwürde der Universität Heidelberg, 1958 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 1959 den Erasmuspreis sowie Ehrendoktorate der Sorbonne in Paris und der Universität Genf.

Seine Emeritierung erfolgte 1961. 1962 zeichnete ihn seine eigene Universität mit einem medizinischen Ehrendoktor aus. Neben zahlreichen Ehrenmitgliedschaften in wissenschaftlichen Gesellschaften folgten weitere Auszeichnungen: 1963 der Preis der Oldenburg-Stiftung (eine Ordensverleihung durch die Bundesrepublik in diesem Jahr lehnte Jaspers ab), 1964 der Orden Pour le Mérite und 1965 der Internationale Friedenspreis Lüttich. Er ist Ehrenbürger der Stadt Oldenburg (Oldenburg).

2009 hat die Universität Oldenburg die Arbeitsbibliothek Karl Jaspers' mit 11000 Bänden von der Universität Basel erworben.

 

Rezeption

Karl Jaspers' Werk umfasst über 30 Bücher mit etwa 12.000 Druckseiten und einen Nachlass von 35.000 Blättern mit einigen tausend Briefen. Die meisten Werke sind international übersetzt. Jaspers' Werke, insbesondere seine einführenden Schriften und die Arbeiten zur Philosophiegeschichte, erreichen eine deutschsprachige Gesamtauflage von mehr als einer Million Exemplaren.[14]

Es gibt Jaspers-Gesellschaften in Österreich, Japan und Nordamerika. In der Schweiz besteht eine Karl-Jaspers-Stiftung. Seit 1990 veranstaltet die Universität in Oldenburg die jährlichen Karl-Jaspers-Vorlesungen zu Fragen der Zeit. Die Universität Heidelberg vergibt den Karl-Jaspers-Preis.

Um die Veröffentlichung des Nachlasses kümmert sich Hans Saner, der ehemalige Assistent von Jaspers. Für eine Verbreitung seiner Gedanken im französischsprachigen Raum setzte sich vor allem Jeanne Hersch ein. Entgegen der Aufnahme durch das breite Publikum findet man in der Fachphilosophie deutlich geringere Aufmerksamkeit für das Werk von Jaspers. Dies kann man darauf zurückführen, dass sich seine Philosophie nicht in übliche Strukturen einpassen lässt.[15] Hierzu schreibt Jeanne Hersch:

„Für die Gottlosen ist er ein Gläubiger, für die Gläubigen ein Ungläubiger, für die Rationalisten ein Mystiker, für die Mystiker ein unentschiedener Vernünftler. […] Wer ausschließlich an der logischen und empirischen Evidenz hängt, der versetzt seine ‚Grenzsituation’, ‚Chiffren’, die ‚Existenz’, die ‚Transzendenzen’, das ‚Umgreifende’, in den Nebel eines dunkelmännischen und reaktionären Geredes.“[16]

Otto Friedrich Bollnow hat Jaspers Philosophie für die Pädagogik genutzt.[17]. Gerardus van der Leeuw ist in seiner Religionsphänomenologie maßgeblich von Jaspers beeinflusst. Helmut Fahrenbach hat Verbindungen des Vernunftbegriffs bei Jaspers mit dem Begriff der kommunikativen Vernunft bei Jürgen Habermas hergestellt.[18] Ein besonderer Schwerpunkt der Diskussion über Jaspers ist seine „Weltphilosophie“.[19] Hierzu wird vor allem auch sein Ansatz der „Achsenzeit“ als ein Vorläufer der interkulturellen Philosophie gewertet.[20] Zu den aktuellen Jaspers-Forschern zählen Hans-Martin Gerlach, Kurt Salamun, Leonard H. Ehrlich[21] und Richard Wisser sowie im Bereich der Pädagogik Hermann Horn[22]. Im englischsprachigen Raum wird Jaspers teilweise als Religionsphilosoph eingeordnet.[23]

Werke

1913
1922
  • Heimweh und Verbrechen. Univ. Diss., Heidelberg 1909.
  • Allgemeine Psychopathologie. Ein Leitfaden für Studierende, Ärzte und Psychologen. 1.Auflage: Springer, Berlin 1913, ²1920, ³1923; 4., völlig neu bearbeitete Auflage: Berlin und Heidelberg 1946; seitdem zahlreiche weitere unveränderte Auflagen, ISBN 3-540-03340-8.
  • Psychologie der Weltanschauungen. Springer, Berlin 1919, ISBN 3-540-05539-8.
  • Strindberg und van Gogh. Versuch einer pathographischen Analyse unter vergleichender Heranziehung von Swedenborg und von Gogh. E. Bircher, Leipzig 1922 (131 Seiten).
  • Die Idee der Universität. Springer, Berlin 1923; Neufassung 1946; weitere Neufassung „für die gegenwärtige Situation entworfen von Karl Jaspers und Kurt Roßmann“ 1961, erneut 2000, ISBN 3-540-10071-7 (englische Übersetzung).
  • Die geistige Situation der Zeit. Berlin/Leipzig 1931, ISBN 3-11-016391-8.
  • Philosophie. 3 Bände (I. Philosophische Weltorientierung; II. Existenzerhellung; III. Metaphysik). Springer, Berlin 1932, ISBN 3-540-12120-X.
  • Vernunft und Existenz. Groningen 1935.
    • Englische Ausgabe: Reason And Existenz [sic!].Five Lectures. (Auf der dritten deutschen Auflage bei J.Storm, Bremen 1949 basierende) Übersetzung mit Einführung von William Earle. The Noonday Press, Erscheinungsort 1955 (hier in elektronischer Form zu lesen auf dem Portal Internet Archive).
  • Nietzsche. Einführung in das Verständnis seines Philosophierens. Springer, Berlin 1936, ISBN 3-11-008658-1.
  • Descartes und die Philosophie. Springer, Berlin 1937, ISBN 3-11-000864-5.
  • Existenzphilosophie. Drei Vorlesungen. Springer, Berlin 1938.
  • Die Schuldfrage. Heidelberg/Zürich 1946.
  • Nietzsche und das Christentum. Hameln 1946.
  • Von der Wahrheit. München 1947 (englische Übersetzung).
  • Der philosophische Glaube. Fünf Vorlesungen. München/Zürich 1948. (Gehalten 1947 als Gastvorträge in Basel)
  • Vom Ursprung und Ziel der Geschichte. München & Zürich 1949 (Darstellung der Achsenzeit) (englische Übersetzung).
  • Einführung in die Philosophie. Zwölf Radiovorträge. Zürich 1950, ISBN 3-492-04667-3.
  • Vernunft und Widervernunft unserer Zeit. Drei Gastvorlesungen. München 1950.
  • Rechenschaft und Ausblick. Reden und Aufsätze. München 1951.
  • Die Frage der Entmythologisierung. München 1954 (Vgl. Beiträge zu Rudolf Bultmann und Fritz Buri).
  • Schelling. Größe und Verhängnis. München 1955.
  • Die großen Philosophen. Piper, München 1957, ISBN 3-492-11002-9.
    • Auf englisch: The great Philosophers. Herausgegeben von Hannah Arendt. Übersetzt von Ralph Manheim. Harcourt, Brace & World, New York 1962, 1966; Hart-Davis, London 1962 (daraus das Kapitel Plato and Augustine).
  • Die Atombombe und die Zukunft des Menschen. München/Zürich 1957, ISBN 3-8302-0310-1.
  • Philosophie und Welt. Reden und Aufsätze. München 1958.
  • Wahrheit, Freiheit und Friede, gemeinsam mit Hannah Arendt in: Karl Jaspers. Reden zur Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels. München 1958.
  • Freiheit und Wiedervereinigung. München 1960, ISBN 3-492-11110-6.
  • Der philosophische Glaube angesichts der Offenbarung. Piper, München 1962, ISBN 3-492-01311-2.
  • Nikolaus Cusanus, München 1964.
  • Kleine Schule des Philosophischen Denkens. 13-teilige Vorlesungs-Reihe, BRD 1964 (Vorlesungen gehalten im 1. Trimester des Studienprogramms des Bayerischen Fernsehens im Herbst 1964); Tonaufzeichnungen von hinterlassenen Original-Tonbändern sind in Form von CD und Audio-DVD erhältlich.
  • Hoffnung und Sorge. Schriften zur deutschen Politik 1945–1965. München 1965.
  • Wohin treibt die Bundesrepublik? Tatsachen, Gefahren, Chancen. München 1966.
  • Zur Kritik meiner Schrift „Wohin treibt die Bundesrepublik?“. München 1967.
  • Schicksal und Wille. Autobiographische Schriften. München 1967.

Aus dem Nachlass:

  • Chiffren der Transzendenz. Eine Vorlesung aus dem Jahr 1961, München 1970, ISBN 3-8302-0335-7.
  • Kant. Leben, Werk, Wirkung. München 1975.
  • Was ist Philosophie? München 1976.
  • Philosophische Autobiographie. (Um ein Kapitel zu Heidegger erweiterte Neuausgabe) Piper, München 1977.
  • Notizen zu Martin Heidegger. München 1978.
  • Die großen Philosophen. Nachlass, Bd 1. München 1981.
  • Die großen Philosophen. Nachlass, Bd 2. München 1981, ISBN 3-492-02732-6.
  • Weltgeschichte der Philosophie (Einleitung). München 1982.
  • Wahrheit und Bewährung. Philosophieren für die Praxis. München/Zürich 1983.
  • Briefwechsel 1926–1969. Hannah Arendt & Karl Jaspers. München/Zürich 1985.
  • Briefwechsel 1920–1963. Martin Heidegger & Karl Jaspers. München & Zürich 1990.
  • Nachlass zur Philosophischen Logik. München 1991, ISBN 3-492-03458-6.

Ausstellung

Vom 28. September bis zum 26. November 2006 stellte das Literaturarchiv Marbach aus seinen Beständen die Ausstellung Karl Jaspers: Das Buch Hannah zusammen[12]. Die Ausstellung nimmt Bezug auf die Zeit um 1930, als sich in Marburg neun junge Leute kennen lernten, die zu den wichtigsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts zählen werden: Karl Löwith, Gerhard Krüger, Hans-Georg Gadamer, Leo Strauss, Hans Jonas, Erich Auerbach, Werner Krauss, Max Kommerell und Hannah Arendt. Hans Saner und Richard Wolin begleiteten die Ausstellung mit einer Tagung über diese Marburger Konstellation.

Literatur

Philosophiebibliographie: Karl Jaspers – Zusätzliche Literaturhinweise zum Thema

  • Andreas Cesana / Gregory J. Walters (Hgg.): Karl Jaspers, geschichtliche Wirklichkeit mit Blick auf die Grundfragen der Menschheit. Beiträge zur 5. International Jaspers Conference, Istanbul, 10.-16. August 2003. Königshausen und Neumann, Würzburg 2008, ISBN 978-3-8260-3938-6.
  • Leonard H. Ehrlich / Richard Wisser (Hgg.): Philosoph unter Philosophen / Philosopher Among Philosophers. Königshausen & Neumann / Rodopi 1993, ISBN 90-5183-476-4.
  • Knut Eming / Thomas Fuchs: Karl Jaspers. Philosophie und Psychopathologie. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-8253-5352-0.
  • Dietrich von Engelhardt und Horst-Jürgen Gerigk (Hrsg.): Karl Jaspers im Schnittpunkt von Zeitgeschichte, Psychopathologie, Literatur und Film. Mattes, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-86809-018-5.
  • Brea Gerson: Wahrheit in Kommunikation: Zum Ursprung der Existenzphilosophie bei Karl Jaspers. Ergon, Würzburg 2004, ISBN 978-3-89913-330-1.
  • Jeanne Hersch (Hrsg.): Karl Jaspers. Philosoph, Arzt, politischer Denker. Symposium zum 100. Geburtstag in Basel und Heidelberg. Piper, München u.a. 1986, ISBN 3-492-10679-X.
  • Gunter Hofmann: Politik und Ethos bei Karl Jaspers. Doktorarbeit unter Dolf Sternberger. Heidelberg 1968.
  • Albrecht Kiel: Die Sprachphilosophie von Karl Jaspers, Anthropologische Dimensionen der Kommunikation. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-534-21957-5.
  • Suzanne Kirkbright: Karl Jaspers: A Biography – Navigations in Truth. Yale University Press, New Haven 2004 (dazu eine kritische Rezension von Charles Bambach).
  • Erik Lehnert: Die Existenz als Grenze des Wissens. Grundzüge einer Kritik der Philosophischen Anthropologie bei Karl Jaspers. Ergon, Würzburg 2006, ISBN 978-3-89913-534-3.
  • Alan M. Olson (Hg.): Heidegger and Jaspers. Temple University Press, Philadelphia 1993.
  • Christian Rabanus (Hrsg.): Primärbibliographie der Schriften Karl Jaspers'. Tübingen 2000, ISBN 3-7720-2080-1.
  • Kurt Salamun: Karl Jaspers. 2. Auflage. Könighausen und Neumann, Würzburg 2006, ISBN 978-3-8260-3253-0.
  • Hans Saner: Karl Jaspers. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. 12. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2005, ISBN 3-499-50169-4.
  • Hans Saner: Karl Jaspers Denkwege - Ein Lesebuch. R. Piper, München/Zürich 1983, ISBN 3-492-02839-X.
  • P. A. Schilpp (Hg.): The Philosophy of Karl Jaspers. Tudor, New York 1957.
  • Werner Schüssler: Jaspers zur Einführung. Junius, Hamburg 1995, ISBN 3-88506-914-8.
  • Manfred Thiel: Karl Jaspers - Deutschlands Weg in die Emanzipation. Zwei Bände. Elpis Verlag, Heidelberg 1986, ISBN 3-921806-23-2 (Band I) und ISBN 3-921806-24-0 (Band II).
  • Chris Thornhill: Karl Jaspers: Politics and Metaphysics. Routledge, London 2002 (dazu eine Rezension von Alan M. Olson).
  • Bernd Weidmann: Existenz in Kommunikation. Zur philosophischen Ethik von Karl Jaspers.Verlag, Heidelberg 2005, ISBN 3-8260-2932-1.
  • Osborne P. Wiggins / Michael Alan Schwartz: Karl Jaspers, in: Lester Embree u.a. (Hgg.): Encyclopedia of Phenomenology. Kluwer, Dordrecht und Boston 1997, ISBN ... (Contributions to Phenomenology), Seiten 371-376

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11. George Calinescu Cartea nuntii

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