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50.000 Tote: Riesiger Armenfriedhof in Lübeck entdeckt

Am Rande der Lübecker Altstadt haben Forschende unzählige Gräber eines frühneuzeitlichen Friedhofs freigelegt. Seine Dimensionen zeigen, wie es in der frühen Neuzeit um die Sterblichkeit der armen Bevölkerung der Stadt stand.

VERÖFFENTLICHT AM 29. AUG. 2023, 09:02 MESZ
Illustration: Marktplatz mit Kirche, Gebäuden und Menschen.

Lübeck im Jahr 1820. Nur wenige Jahre später sollte der Armenfriedhof am Stadtrand geschlossen werden – nachdem bereits fast 50.000 Menschen dort begraben wurden.

FOTO VON ANTON RADL, 1774–1852

Mehr als 200 Tote pro Jahr über einen Zeitraum von 20 Jahren: Der Armenfriedhof in Lübeck hat in seiner Karriere mehrere solcher Hochzeiten erlebt. Während seines 229-jährigen Bestehens wurden vermutlich mehr als 50.000 Tote auf ihm begraben. Das sind ungefähr so viele Menschen wie bei der Schließung des Friedhofs im Jahr 1868 überhaupt in Lübeck wohnten.

Ans Licht kam ein Teil dieser Gräber nun im Rahmen von Grabungsarbeiten im heutigen Lübecker Stadtteil St. Jürgen, der früher knapp außerhalb des mittelalterlichen Lübecks lag. Von der Existenz des Friedhofs habe man aus historischen Aufzeichnungen gewusst, sagt Ingrid Sudhoff, Leiterin der Abteilung Archäologie bei der Hansestadt Lübeck, – seine Dimensionen hätten die Archäolog*innen vor Ort dennoch überrascht.

Krankheit und Armut fordern Tote

Bestattet wurden auf dem Friedhof vor allem Menschen, die sich kein Begräbnis auf dem offiziellen Friedhof der Stadt leisten konnten. Für sie wurde der Friedhof im Jahr 1639 auf dem Gelände des St.-Annen-Klosters angelegt, in dessen Räumlichkeiten ab 1601 vor allem Arme und Arbeiter*innen unterkamen. „Das St. Annen Armen- und Werkhaus wurde in Lübeck als öffentliche Institution Anfang des 17. Jahrhunderts ins Leben gerufen, finanziert aus kirchlichen Sammlungen und Spenden“, sagt Sudhoff. 

Das St.-Annen-Kloster bei einem Brand im Jahr 1843.

Das St.-Annen-Kloster bei einem Brand im Jahr 1843.

FOTO VON KARL HEINRICH ADOLF MEIER, 1808-1896

Viele von den 50.000 Menschen, die auf dem Gelände bis heute unter der Erde liegen, sind somit wohl Bewohner*innen von St. Annen gewesen. Tatsächlich freigelegt haben die Forschenden erst 230 dieser Gräber, historische Quellen lassen aber Rückschlüsse auf die tatsächliche Zahl der Begrabenen zu. Sie zeigen: Es gab immer wieder Perioden, in denen jährlich bis zu 300 Menschen auf dem Armenfriedhof bestattet wurden, teilweise auch mehr. Das lässt sich unter anderem damit erklären, dass St. Annen nach Errichtung eines Krankenhauses auch Pflegebedürftige und Kranke beherbergte. Dort trieben immer wieder Krankheiten wie Typhus ihr Unwesen – und forderten unzählige Todesopfer. 

St.-Annen: Waisen und Kriminelle unter einem Dach

Doch wer sind die Menschen, die auf dem Friedhof bestattet wurden? Die Ausgrabungen haben bislang gezeigt, dass unter den Toten eine relativ hohe Anzahl an Kindern war. Das könnte damit zu tun haben, dass im Armenhaus des St.-Annen-Klosters vor allem Waisen und arme Familien wohnten – und die Kindersterblichkeit in dieser Zeit noch hoch war.

Neben ihnen beherbergte das St.-Annen-Kloster allerdings auch Erwachsene, die wegen Verbrechen zu einem Aufenthalt im Zuchthaus verurteilt worden waren. Der Historiker Thomas Huonker schreibt dazu in Hinweise zur Geschichte der Armenhäuser in der Schweiz und in Deutschland: „1631 lebten 430 Arme, Erwachsene und Kinder, Kriminelle und Befürsorgte, Kranke und Gesunde [in St. Annen].“ 1778 seien es dann ungefähr 500 und im Winter 1837 600 Menschen gewesen.

Trotz der oft ausweglosen Situation dieser Menschen zeugt der Friedhof laut Sudhoff von Fürsorge gegenüber den Toten. Der Friedhof sei kein Massengrab, in das die Verstorbenen einfach hineingeworfen wurden. „Es handelt sich größtenteils um Einzelbestattungen in größeren Gruben oder Gräben“, so die Archäologin. In diesen habe man immer wieder auch persönliche Gegenstände und Grabbeigaben wie Ohrringe, Fingerringe oder eine Murmel gefunden. Somit bestand zwischen den Bewohner*innen wohl ein persönlicher Bezug – ein Lichtblick in der tragischen Geschichte der Menschen, die auf dem Armenfriedhof bestattet wurden.

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