Zehn sehenswerte Orte an der Deutschen Märchenstraße

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Reisen mit dem Auto sind für Kinder oft ein Graus. Nicht so auf der Deutschen Märchenstraße - dort reiht sich ein spannendes Etappenziel an das nächste. Wir folgen den Spuren der Brüder Grimm und stellen zehn spannende Orte entlang der beliebten Ferienstraße vor

Solvejg Hoffmann

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Hanau: Geburtsstadt der Brüder Grimm

Rolf G Wackenberg - Shutterstock

Startpunkt der Deutschen Märchenstraße ist Hanau, die Geburtsstadt von Jacob und Wilhelm Grimm. Hier verbrachten die Brüder Ende des 18. Jahrhunderts die ersten Jahre ihrer Kindheit, bevor die Familie ins nahe gelegene Steinau - ein weiterer wichtiger Punkt auf der Deutschen Märchenstraße - zog. Das Nationaldenkmal der Brüder Grimm auf dem Hanauer Marktplatz erinnert noch heute an die berühmtesten Söhne der Stadt. Sehenswert sind außerdem die Steinheimer Altstadt mit ihren hübschen Fachwerkhäusern und "Grimms Märchenreich", eine Mitmach-Ausstellung für Groß und Klein im Schloss Philippsruhe.

Wer noch mehr über die Brüder-Grimm-Stadt erfahren möchte, begleitet am besten einen der Stadtführer auf einer Themenführung. In Kostümen des Biedermeier, wie sie auch Jacob und Wilhelm Grimm getragen haben, führen Schauspieler durch Hanau und erzählen Interessantes aus der Welt der Märchen.

Alsfeld: Zu Gast bei Rotkäppchen

Deutsche Märchenstraße e.V.

Weiter geht es in die Fachwerkstadt Alsfeld. Die über 400 denkmalgeschützten Fachwerkhäuser aus sieben Jahrhunderten, allesamt liebevoll herausgeputzt und mit geschnitzten Figuren und Inschriften geschmückt, machen einen Bummel durch die Altstadt zu einer Reise durch die Jahrhunderte.

Im Reich der Märchen spielt in Alsfeld das Rotkäppchen eine besondere Rolle. Die für Hessen typische Schwälmer-Tracht mit dem roten Häubchen soll einst die Brüder Grimm zu diesem Märchen inspiriert haben. Mehr dazu erfahren Besucher im Alsfelder Märchenhaus, in dem Figuren auf zwei Etagen die Märchen der Brüder Grimm darstellen. Im Erzählraum können Besucher außerdem den Märchen lauschen.

Marburg: Studienstadt der Brüder Grimm

Deutsche Märchenstraße e.V.

Nächste Station auf der Deutschen Märchenstraße ist Marburg. Hier studierten Jacob und Wilhelm Grimm und wohnten in dem heute noch erhaltenen Fachwerkhaus in der Barfüßerstraße Nr. 35 an der Ecke zur Wendelgasse. Wer durch die schmalen Gassen schlendert, die steilen Treppchen erklimmt und das mächtige Landgrafenschloss erblickt, bekommt eine Ahnung davon, wie sich das Leben in Marburg zur Zeit der Brüder Grimm angefühlt haben mag.

Wer den Spuren der Märchensammler und ihren Geschichten folgen möchte, läuft am besten über den "Grimm-Dich-Pfad". Der Erlebnisweg führt durch ganz Marburg, rechts und links des Weges versetzen Märchenfiguren an Häusern, Treppen und Mauern Kinder wie Erwachsene in Staunen. Weitere Highlights sind das "Sterntaler-Lichtkunstprojekt" an der Universitätskirche und das "Blaue Licht" im Schlossbrunnen.

Bad Wildungen: Besuch im Schneewittchendorf

Deutsche Märchenstraße e.V.

Auch in Bad Wildungen, dem nächsten Ziel auf der Deutschen Märchenstraße, geht es märchenhaft zu: Überall finden sich Hinweise auf Schneewittchen und die sieben Zwerge. Im „Schneewittchendorf" des Bad Wildungener Stadtteils Bergfreiheit kann man den Spuren der Prinzessin und der Zwerge folgen. Die ehemalige Bergmannssiedlung im Kellerwald gilt heute als Ursprungsort des berühmten Märchens.

Im 16. Jahrhundert soll die aus Bad Wildungen stammende Grafentochter Margaretha von Waldeck, die in der Obhut ihrer strengen Stiefmutter im nahen Schloss aufwuchs, in jungen Jahren vergiftet worden sein. Ihr tragisches Schicksal lieferte den Brüdern Grimm damit die Vorlage für die Geschichte.

Kassel: Hauptstadt der Deutschen Märchenstraße

Deutsche Märchenstraße e.V.

Weiter geht es nach Kassel, nach ihrer Zeit in Marburg 25 Jahre lang der Lebensmittelpunkt der Brüder Grimm. Hier sammelten und ordneten die Brüder bis zu 200 Märchen, veröffentlichten außerdem die „Deutsche Grammatik“ und das „Deutsche Wörterbuch“.

In der mehrfach ausgezeichten GRIMMWELT vermittelt eine moderne Ausstellung interaktiv das faszinierende Leben und Wirken der Brüder Grimm. Berühmtestes Exponat ist das Kinder- und Hausmärchenbuch der Brüder Grimm aus dem Jahr 1812, das heute zum UNESCO-Weltdokumentenerbe zählt.

Hann. Münden: Sprechstunde bei Doktor Eisenbart

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Die wunderschöne Fachwerkstadt an Weser, Werra und Fulda lockt mit ihren über 700 restaurierten Fachwerkhäusern jedes Jahr viele Touristen in die Altstadt. Durch ihre malerische Lage im Weserbergland eignet sich Hann. Münden als guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die umliegende Natur. Verschiedene Themenwanderwege, wie der Märchenlandweg oder der Frau-Holle-Pfad, führen zu Märchen- und Sagenfiguren durch wunderschöne Landschaften mit Schlössern und Burgen.

Freunde von Märchen und Sagen wandeln in der Drei-Flüsse-Stadt auf den Spuren des berühmtesten Wanderarztes der Barockzeit: Doktor Eisenbart. Noch heute kuriert der berühmteste Sohn der Stadt Zähne und Nierensteine - von Mai bis Oktober findet samstags seine Sprechstunde in der unteren Rathaushalle statt!

Sababurg: Dornröschenschloss im Reinhardswald

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Ein Highlight an der Deutschen Märchenstraße für kleine Prinzessinnen und die, die es noch werden wollen, ist die Sababurg. Die Burg im Naturpark Reinhardswald wurde 1334 erbaut und diente zunächst zum Schutz der Pilger aus dem nahen Wallfahrtsort Gottsbüren.

Nach dem 30-jährigen Krieg verfiel die Sababurg zusehends, eine hohe und undurchdringliche Dornenhecke umgab das Gebäude. So soll das Bauwerk dem Grimm'schen Märchen "Dornröschen" als Vorlage gedient haben, weshalb die Sababurg im Volksmund seither „Dornröschenschloss“ heißt. Momentan wird das Dornröschenschloss umfassend saniert, die weiten Außenanlagen inklusive Mauerrundgang und Terrasse sind an den Wochenenden kostenlos für Besucher geöffnet.

Hameln: Rundgang durch die Rattenfängerstadt

Deutsche Märchenstraße e.V.

Die uralte Sage des Rattenfängers von Hameln hat die Stadt an der Deutschen Märchenstraße weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt gemacht. Auch die Brüder Grimm waren von der düsteren Geschichte so fasziniert, dass sie diese in ihre Sammlung der Haus- und Kindermärchen aufnahmen.

Auch heute noch kann man den bunt gekleideten Musikanten mit dem Federhut in Hameln erleben. Sonntags erzählt das Rattenfänger-Freilichtspiel die uralte Sage, im Rattenfänger-Theater des Museums wird das Märchen aufgeführt und auf Stadtführungen führt der Rattenfänger sogar persönlich die Besucher durch die Stadt.

Bremen: Bei den Bremer Stadtmusikanten

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Wer an Bremen denkt, hat sofort das Bild von Esel, Hund, Katze und Hahn im Kopf. Klar, jeder kennt das weltberühmte Märchen der Bremer Stadtmusikanten! Eine riesige, von Gerhard Marcks geschaffene Bronzeplastik der vier Tiere steht an der Westseite des Bremer Rathauses. Auch im Handwerkerhof in der Böttcherstraße und im alten Schnoorviertel kann man die Tiere entdecken.

Wer die Bremer Stadtmusikanten persönlich kennenlernen möchte, hat im Sommer die Chance dazu. Zwischen Juli und Oktober erwachen die Bremer Stadtmusikanten auf dem Domshof nämlich zum Leben und erzählen ihre Geschichte den Zuschauern unter freiem Himmel.

Buxtehude: Zu Gast bei Hase und Igel

Deutsche Märchenstraße e.V. - Daniela Ponath Fotografie

Die kleine Hansestadt Buxtehude markiert das nördliche Ende der Deutschen Märchenstraße. In der Stadt laufen Hase und Igel um die Wette, an beinahe jeder Ecke begegnet man den Tieren bei einem Bummel durch den Ortskern. Zahlreiche Hase- und Igelfiguren stehen vor den Geschäften, Souvenirs und Kunstaustellungen widmen sich dem Märchen und der Has‘- und Igelbrunnen (Foto) ist ein beliebter Treffpunkt in der Innenstadt.

Alle zwei Jahre findet in Buxtehude das internationale Märchenfestival statt. Zehn Tage lang können Besucher an Mitmach-Aktionen teilnehmen, Vorträgen lauschen und Theater- und Musicalvorführungen ansehen.

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